Erfahrungsbericht Freiwillig am Bauernhof: 4 Wochen auf dem Weingut

Vier Wochen auf dem Weingut Schatz wurden zu meinem persönlichen Schatz

Erfahrungsbericht von Irene, Freiwillig am Bauernhof Sommer 2021

 

Ich heiße Irene, bin 51 Jahre alt und arbeite in Bayern – direkt in München – als eine von zwei Chefsekretärinnen in einer Immobilienfirma, die sich um Projektentwicklung, den Bau von Hochhäusern sowie um das Family Office kümmert.

Mein ganzes Leben lang träume ich schon von der Landwirtschaft, von Natur, Bergen, Frieden, ein wenig mehr Lebensqualität und weniger Druck. Ich gehe jedes Wochenende in die Berge und jogge jeden Morgen bei mir zuhause in unserem wunderschönen Wald. Ich liebe Tiere und Menschen und komme mit allen Lebewesen gut aus, da ich sehr unvoreingenommen bin. In meinem Alter weiß ich, dass jeder seine guten und weniger guten Seiten hat… so wie ich.

Aufgrund der Corona-Pandemie wollte ich nicht auf Urlaub fahren und überlegte stattdessen, wie ich auf einem Hof zu helfen und direkt vor Ort Erfahrungen in der Landwirtschaft sammeln könnte. Ich googelte verschiedene Möglichkeiten und kam auf die Seite des Maschinenrings in Österreich, wo ich mich sofort anmeldete.

Ich bekam drei Betriebe zur Auswahl und es zog mich tatsächlich nicht auf die Alm (obwohl dies immer mein größter Traum war), sondern wie magisch auf ein Weingut in der Südsteiermark. Das Weingut Schatz. Mein persönlicher Schatz, wie sich herausstellte.

 

 

"Mit Andrea Feiertag verstand ich mich auf Anhieb. Sie ist die Chefin und die Seele dieses Weinguts und ich vermisse sie - jetzt wieder zu Hause - gerade schmerzlich." 

 

Ihre erwachsenen Kinder, die Oma und auch Andreas Lebensgefährte Robert nahmen mich schon nach dem ersten Tag in die Familie auf, als wäre es selbstverständlich. Hier werden alle – jeder Gast, jeder Stammkunde, jeder Handwerker, jeder Wanderer und jedes Tier – so genommen, wie sie eben sind. Am Betrieb wird von 5 Uhr morgens bis teilweise 2 Uhr nachts gearbeitet.

 

Aufgaben auf einem Weingut 

Ein Weingut hat so viele unterschiedliche Aufgaben und so viele Facetten, dass ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Von Hauswirtschaft über Wäscherei, Tierpflege und Weinkellerei bis hin zu Wanderführer, Zimmermädchen, Schafhirte und zentraler Anlaufstelle für die Gäste ist alles dabei. Man ist rund um die Uhr beschäftigt und trotz allem nimmt man sich die Zeit, bei einem netten Gespräch zusammenzusitzen und zu reden, zu lachen und zu philosophieren. Die Lebensqualität in der Steiermark ist unschlagbar.

 

Die Steirer/innen sind wahnsinnig liebe, freundliche und offene Menschen. Ob jung oder alt, alle sind hilfsbereit und offen für alles und jeden, der so in ihr Leben springt (wie ich).

Ja, ich habe mich verliebt in die Steiermark, in die Menschen hier und in die Arbeit, die nicht aufhören mag und trotzdem nicht stressig erscheint.

 

 

Heimat ist kein Ort – Heimat ist ein Gefühl.

Und mein Gefühl sagt mir, ich bin hier angekommen. Oder wie Robert so schön sagte: „Die kommt zurück wie ein Bumerang!“