Steinhaus
Die Agrar-Tech Wels senkt die Kosten, schont die Umwelt und die Gesundheit
Kurz nach dem Beitritt Österreichs zur europäischen Union reifte in den Köpfen einiger Landwirte die Erkenntnis, dass Kooperationen zielführender sind als einzelbetriebliche Strategien. Daher wurde kurz darauf vor zwanzig Jahren unter Obmann Alois Nöhammer die Agrar-Tech Wels gegründet, eine Maschinengemeinschaft auf Vereinsbasis mit dem Ziel, die Bewirtschaftung im Ackerbau kostengünstiger und zugleich effizienter zu erledigen.
44 Landwirte aus dem Bezirk Wels Land schlossen sich zu zwei Gemeinschaften in Steinhaus, Eberstalzell und Gunskirchen zusammen. Kurze Zeit später wurde die Gemeinschaft in Krenglbach erweitert. Am 13. März 1996 wurden drei – für damalige Verhältnisse – „große“ Traktoren sowie Pflüge bzw. Grubber angeschafft. 1679 Stunden waren die Traktoren im ersten Jahr im Einsatz. Seitdem wurden insgesamt 37.570 Traktorstunden vom Maschinenring Wels geplant, koordiniert und abgerechnet.
Eine andauernde Weiterentwicklung ging einher mit einer permanenten Veränderung. Strategische Ausrichtungen wurden überdacht, neue Mitglieder kamen hinzu, die Gemeinschaften in Gunskirchen und Eberstallzell wählten eine selbständige Organisation. Im Gegensatz dazu erweiterten die Stationen in Steinhaus und Krenglbach ihr Angebot. Die Station Steinhaus wird von Alois Kaufmann, einem gelernten Landmaschinenmechaniker betreut. Sein Einsatz und sein Wissen machen es möglich, dass den Mitgliedern zwei Traktoren (125 kW), Pflug (5 scharig) und Grubber (4,2 m), die neueste pneumatische Aussaattechnik, sowie ein 14 m3 Güllefass mit Schleppschlauchverteiler jederzeit einsatzbereit zur Verfügung stehen.
Der Verein besteht aktuell nun aus 52 Mitgliedern und wird geführt durch Obmann Martin Ziegelbäck. Die Philosophie der Agrar-Tech Wels beruht auf wenigen Grundsätzen:
Kostenreduktion im Ackerbau: Durch eine höhere Stundenauslastung der Maschinen verringern sich die Fixkosten. Abgerechnet wird aufgrund einer Vollkostenrechnung nach Betriebsstunden. Im Schnitt der Jahre bewegten sich der Aufwand zwischen 40 und 45 €/Betriebstunde. Darin enthalten sind alle Kosten wie Treibstoff, Vollkaskoversicherung, Service und Wartung, etc. Dramatisch reduzieren sich vor allem auch die Kosten für die Anbaugeräte. Hier kommt die Kostendegression voll zur Geltung.
Verfügbarkeit durch Planung: Die Einsatzplanung erfolgt durch ein Internet-Anmeldesystem nach dem first come -first serve Prinzip. Sogar in wettermäßig schwierigen Jahren kommt es nur zu geringen Wartezeiten. Die Maschinen stehen zum gebuchten Zeitpunkt immer wegfahrbereit zur Verfügung.
Neueste Technik: Durch den regelmäßigen Tausch bleiben die Maschinen immer am aktuellen Stand der Technik. Heuer wurde der erste Traktor mit einem Lenksystem angeschafft. Da keine Überlappungen mehr nötig sind, kommt es zu einer Zeit und Treibstoffersparnis. Wichtig ist aber auch die Gesundheit der Landwirte und Landwirtinnen. Traktoren mit Vorderachsfederung und Kabinenfederung sind mittlerweile Standard.
In den vergangenen Jahren hat der wirtschaftliche Druck vor allem auch in der kleinstrukturierten Landwirtschaft enorm zugenommen. Die Agrar-Tech Wels bietet seinen Mitglieder die Möglichkeit, die Kosten im Ackerbau zu senken. Überbetriebliche Kooperationen mit einem sinnvollen Einsatz modernster Landtechnik machen dies möglich.