Osterbräuche in Kärnten

Ostern hat in Kärnten eine große Bedeutung. Diese Zeit ist bunt an Kultur, Kulinarik, Brauchtum und Tradition. Jede einzelne Region Kärntens zeichnet sich durch ihre typischen Besonderheiten aus.

Fastenzeit

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Der Aschermittwoch ist der strengste Fastentag des Jahres. An diesem Tag wir den Gläubigen in der Kirche ein Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet. Es ist das Symbol der Vergänglichkeit und wird auch als „abaschern“ bezeichnet. Die Altäre in den Kirchen werden an diesem Tag mit Fastentüchern verhüllt. Diese bleiben die ganze Fastenzeit aufgespannt. Das älteste bekannte Fastentuch befindet sich im Dom zu Gurk (1458).

Palmwoche

Bereits vor Sonnenaufgang werden traditionell die Zweige für den Palmbuschen geschnitten. Diese wurden früher entsprechend dem Brauch vom Vorknecht oder vom Bauern zum Palmbuschen gebunden. Es galt: Je größer der Hof, desto größer der Palmbuschen. Im Lavanttal gibt es hierzu typischerweise geflochtene Handgriffe. Der Palmbuschen wurde traditionell vom Nachknecht zur Weihe getragen. Als Belohnung dafür bekam er eine Wurst.

Nach der Palmweihe wird zu Hause in jedes Feld bzw. auf jedem Acker ein frisch geweihter Palmzweig hineingesteckt. Auch im Stall werden einige Palmzweige aufgehängt. Die restlichen Zweige werden aufbewahrt und bei herannahendem Gewitter verbrannt. Auch zu Weihnachten werden für das „Rauchen“ in den Rauhnächten noch geweihte Palmzweige verwendet. Wer am Palmsonntag als letztes aufsteht darf „Palmesel“ genannt werden.

Karwoche

Vor allem die Kinder freuen sich seit jeher auf die Karwoche. Je nachdem wie brav die Kinder sind, legt der Osterhase (oder auch die Himmelhenne) ein rotes Ei in das vorgerichtete Osternest - bis hin zum Karsamstag. In der Karwoche bekommen die Kinder auch „Ostern“ – das Patengeschenk von der Taufpatin oder dem Taufpaten. Traditionell gab es früher einen Reindling, einen Taler und zwei rote Eier.

In vielen Teilen Kärntens beginnt man bereits Mitte der Karwoche mit dem Fleischfasten. Am Gründonnerstag wird traditionell alles saubergemacht und zu Mittag gibt es Spinat mit Spiegelei, was so Manchem nicht „schmeckt“. Die an diesem Tag gelegten Eier werden vorrangig zum Hartkochen und Färben verwendet. Auch Brot und Reindling werden an diesem Tag gebacken. Die Kirchenglocken verstummen am Gründonnerstag („die Glocken fliegen nach Rom“) und läuten erst wieder am Karsamstag.

Der Karfreitag ist der höchste Feiertag in der evangelischen Kirche. Es gilt ein strenges Fastengebot! Schinken, Zungen, Würste und Eier werden gekocht bzw. die Eier auch anschließend gefärbt. Am Karfreitag sollen keine Erdarbeiten verrichtet und auch keine Wäsche gewaschen werden. Traditionell wird auch der Osterhaufen an diesem Tag errichtet.

Am Karsamstag wird alles für die Fleischweihe und die Auferstehung vorbereitet. Der Weihkorb wird mit Fleisch, Eiern, Krenn und Brot gefüllt und anschließend mit einer bestickten Weihkorbdecke abgedeckt. Früher wurde der Korb von der „Kuchldirn“ zur Weihe in die Kirche getragen. Für die Ministranten gibt es nach der Kirche ein Ei. Glück bringt es, ein Ei über das Dach von Haus und Stall zu werfen. Am Abend findet die Auferstehungsprozession statt. Mit der Auferstehung am Karsamstag beginnt die Osterzeit, welche am Pfingstsonntag endet.

Ostersonntag

Der Ostersonntag ist der höchste Feiertag der katholischen Kirche. Bereits früh morgens (ca. 02:00 Uhr) wird die Auferstehung Christi gefeiert. Der Osterhaufen wird in den Morgenstunden des Ostersonntags mit geweihtem Feuer entzündet. Während des Brennens wird der Rosenkranz gebetet und erst nach dem Abbrennen des Osterhaufens kann das Weihfleisch genossen werden.

Ostermontag

Vielerorts fand am Ostermontag die Erstkommunion statt.

                                            Wir wünschen allen eine schöne und erholsame Osterzeit!