Fruchtbare Kooperation

Der Maschinenring Kärnten und der Verein der Mostbarkeiten haben im Frühjahr eine sehr erfolgreiche Aktion zur Erhaltung alter Obstsorten durchgeführt. Von Rangersdorf über das Gailtal bis zur Koralm sind Leute mit Edelreisern zum Kompetenzzentrum Zogglhof in St. Paul gekommen, um bewährte Obstsorten veredeln zu lassen.

An diesem Wochenende konnten nahezu 500 Bäume veredelt werden. Gemeinsam veranstalteten wir auch die Internationalen Streuobsttage im Benediktinerstift St. Paul. Die wichtigste Erkenntnis der sehr kompetenten, international anerkannten Referenten war, dass Obstbau bei Neupflanzungen nicht gleich Obstbau ist. Bei Neupflanzungen sollte unbedingt auf Sämlingsunterlagen zurückgegri8en werden. Die Bäume haben eine unvergleichbar höhere Lebensdauer, in den Früchten werden – aufgrund der großen Wurzelmasse – viel mehr Inhaltsstoffe eingelagert (wertvollere Früchte).

Alte Sorten sollten nach Möglichkeit den neuen, gestylten Sorten vorgezogen werden (resistente Sorten). Wir helfen Ihnen gerne, aus Ihren alten Bäumen mit bewährten Sorten junge Bäume zu ziehen.

Produkte aus eigenem Obst

In ganz wenigen Lebensmitteln ist der Unterschied zwischen industriell erzeugten und selbst gemachten Produkten so unterschiedlich wie im Obstbereich. Nicht nur aus gesundheitlicher Sicht, sondern auch aus geschmacklichen Gründen sind Produkte aus eigener Erzeugung zu bevorzugen.

Beispiele:

  • Essige werden industriell aus Reinalkohol sowie Aromen produziert – nicht aus Obst!
  • Säfte werden als Konzentrat aus dem asiatischen Raum zu uns importiert und hier wieder als Saft verkauft.
  • Brände sowie Liköre aus industrieller Produktion sind ebenfalls Spritprodukte mit künstlichen Aromen.
  • Aromen werden vorwiegend aus Holz produziert.

Viel Obst wird bei uns erst gar nicht geerntet und bleibt in den Gärten einfach liegen oder wird weg geschmissen. Dieser Umstand ist vor allem dem Unwissen der Obstgartenbesitzer zuzuschreiben, die diesen Geschmacks- und Gesundheitsbrunnen selbst nicht nutzen. Viele Familientraditionen sind aus der Not heraus entstanden.

So wurde Essig früher oft aus nicht mehr trinkbarem Most erzeugt. Kein Wunder also, dass industriell gefertigter Essig ohne gesundheitlichen Wert dem eigenen vorgezogen wird. Diese „industriellen Essige“ sind „fehlerfrei“. Jeder kann mit ein wenig Anstrengung genauso gute Produkte aus dem eigenen Obst erzeugen.

Der Unterschied ist, dass diese einen unvergleichbar höheren gesundheitlichen Wert haben und auch noch dazu ein echtes Geschmackserlebnis sind.

Alles über Essig

  • Ältestes Würzmittel der Welt
  • Bakterien vergären Alkohol zu Essig
  • Hoher gesundheitlicher Wert, wenn aus Früchten Essig erzeugt wird
  • Essigmutter = Essigbakterien + Schleimbakterien
  • Essigbakterien benötigen zum Überleben Alkohol = Nahrung, Sauerstoff und Wärme
  • Essig mit Essigmutter produziert, hat den höchsten gesundheitlichen Wert
  • Industrie-Essig ist zu 90 % aus Reinalkohol (Sprit) erzeugt und hat kaum gesundheitliche Wirkung
  • Gesunde Essige sollten nur aus Obst mit wertvollen Inhaltsstoffen produziert werden
  • Nicht immer Alkohol in Essigfässer nachfüllen
  • Alkohol (Most) von vorn herein für Essig produzieren, nicht den Most, der nicht mehr trinkbar ist, verwenden
  • Niemals im Gärkeller Essig produzieren (die Bakterien sind flüchtig und im Keller herrscht eine zu niedrige
  • Temperatur für die Essigproduktion)
  • Der am besten geeignete Ort zur Essigproduktion ist der Heizraum
  • Ideale Temperatur zur Essigproduktion liegt zwischen +25 und +28 Grad Celsius
  • Obstsorten mit hohen Gerbsäurewerten zu Essig verarbeiten z.B. Bohnapfel, Mostbirnen, Quitten usw.

Informationen zur Veredelung jederzeit bei den Mostbarkeiten unter 04357/31 41 oder mostbarkeiten@gmx.at.

Seminar zur Essigerzeugung im Kompetenzzentrum Zogglhof in St. Paul vom 27. bis 28. Jänner 2018.

Weitere Seminare der Mostbarkeiten unter www.mostbarkeiten.at.

Selbstgemachtes liegt voll im Trend!

Der Obmann der Mostbarkeiten, Hans Köstinger, erklärt die Lagerung von Essig im Holzfass.

Christoph Kopp erkärt die Vorzüge des Mostbarkeiten Essigs.