Umfassende Projektarbeit mit tollem Ergebnis für eine ganze Region - Zwischenfruchtanbau auf 1.100m Seehöhe

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Leonhard Moser und Julian Klein haben im Rahmen einer gemeinsamen Abschlussarbeit an der LFS Tamsweg einen umfassenden Zwischenfruchtversuch auf den Flächen am Heimbetrieb von Leonhard Moser angelegt und anschließend untersucht, beurteilt und die Ergebnisse zusammengefasst.

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Julian Klein (links) und Leonhard Moser (rechts) präsentieren die Ergebnisse ihrer Projektarbeit.

 

Der Praxisversuch mit verschiedenen Pflanzenarten erfolgte im Ortsgebiet von Mariapfarr, einer Ortschaft im Lungau (inneralpine Trockenlage mit ca. 838mm Jahresniederschlag und auf 1.080m Seehöhe). Ausgesät wurden am 14.08. ausgewählte Einzel-Arten wie Buchweizen, Gelbsenf, Sommerfutterraps, Alexandrinerklee, pannonische Winterwicke, Meliorationsrettich und die zwei Mischungen „Humus Plus“ und „Speed Plus“ der Raiffeisen Ware Austria AG.

Pflanzenarten

Unser Versuch zeigte unterschiedliche und sehr interessante Ergebnisse. So fiel der Buchweizen als Hauptkomponente und Stützfrucht durch mangelnde Frostbeständigkeit recht rasch aus. Der Senf hingegen ging sehr bald als widerstandsfähig und massebildend hervor, allerdings sollte er nicht zum Aussamen kommen, um in der Folgefrucht nicht als Unkraut zu wirken. Bei den Wicken und dem Klee konnte man einen klaren Unterschied zwischen der Mischung und der Reinsaat erkennen. Da sich diese Pflanzen in der Reinsaat nirgendwo abstützen können, konnten nicht die maximalen Wuchshöhen und somit besten Erträge erreicht werden.

Der Meliorationsrettich zeigte sich ebenfalls als guter Mischungspartner, welcher mit seinen bis zu 30 cm langen Wurzeln den Boden lockert. Der Sommerfutterraps kam ebenfalls gut durch, blieb aber in Ertrag und Nutzen hinter dem Rettich.

Nährstoffeintrag

Die Futtermitteluntersuchung bewies die Nährstoffaufnahme der Pflanzen aus dem Boden. So konnte einiges an Phosphor und Calcium in den Pflanzen festgestellt werden, welcher über den Winter konserviert und durch das Einarbeiten der Zwischenfrucht im Frühling in obere Bodenschichten zurückgebracht wird. Im Zuge der Arbeit erkannten wir, dass im Zwischenfruchtanbau mehr steckt als die Einlagerung von Stickstoff durch Leguminosen und die Bedeckung des Bodens im Winter. So wurde uns klar, dass die Zwischenfrucht der mikrobiellen Masse im Boden eine enorme Steigerung bringt. Der Phosphorschwund auf unseren Böden kann damit ebenfalls verzögert werden, da die Zwischenfrüchte den Phosphor aus tieferen Bodenschichten nach oben holen. Hinzu kommt die bessere Effektivität der biologischen Phosphordünger, da das Wurzelsekret der Leguminosen bei der Umwandlung hilft.

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Im Oktober präsentierte sich die Versuchsfläche mit einem sehr guten Aufwuchs.

 

Wir setzen in Zukunft auf Zwischenfrüchte

Mit der Auswahl der richtigen Pflanzenarten, lassen sich auch im Lungau gute Masseerträge bei Zwischenfrüchten erzielen. Auch wenn Saatgut und Bodenbearbeitung zusätzliche Kosten verursachen, so bietet der Zwischenfruchtanbau auch in Acker-Grenzlagen einen Mehrwert für die Ernährung des Bodenlebens, eine Verbesserung der Bodenstruktur, der Verminderung der Bodenerosion, geringere Wasserverdunstung und hilft Unkräuter und Schädlinge zu unterdrücken.

 

NEUES Saatgut:

Maschinenring Acker-Aktiv-Mischung

Aufbauend auf die Arbeit von Leonhard Moser und Julian Klein, sowie den Versuchen, die im Rahmen der Acker-Aktiv-Gruppe direkt von den Landwirten durchgeführt wurde, hat der Maschinenring Lungau eine eigene Zwischenfruchtmischung entwickelt. Sie setzt sich aus folgenden Sorten zusammen:

  • Rauhafer
  • Leindotter
  • Meliorationsrettich
  • Sonnenblume
  • Sommerwicke
  • Öllein
  • Senf
  • Kresse
  • Ölrettich
  • Alexandrinerklee
  • Buchweizen

Vorbestellung und alle Informationen zur genauen Zusammensetzung und dem Anbau bei Agrarkundenbetreuer Hannes Moser (T. 059 060 506, hannes.moser@maschinenring.at).

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