Nachhaltige Feldarbeit modern und wirtschaftlich gestalten

Mit Informationen zu:

  • Feldversuche: Wichtige Anbauversuche für nachhaltige Landwirtschaft
  • Umwelt schonen und Kosten sparen mit Silofoliensammlung
  • Feldarbeit optimieren mit dem RTK-Lenksystem

Landwirtschaftliche Betriebe sind ständig gefordert, ihre Feldarbeit auf geänderte Bedingungen abzustimmen. Begebenheiten wie Klimawandel oder Umweltereignisse stellen laufend Herausforderungen dar. Um neue Wege gehen zu können, die wirtschaftlich und nachhaltig zugleich sind und die Umwelt schonen, braucht es Forschung, Mut zu Neuem und Erfahrungsaustausch. Die Unterstützung seiner Mitglieder im Agrar-Bereich mit Fachwissen und Arbeitskraft sind zentrale Aufgaben des Maschinenring Salzburg.

Um die Landwirte bei einer nachhaltigen, modernen Feldarbeit zu unterstützen, führt der Maschinenring Salzburg Feldversuche durch. Dabei wird etwa neues Saatgut getestet bzw. untersucht, wie die Bodenbewirtschaftung effizient gestaltet werden kann. Vor allem sind die Feldversuche aber deshalb wichtig, da durch den Klimawandel auch neue Anbauweisen zunehmend notwendig werden, um weiterhin gut und umweltverträglich zu wirtschaften.

aehren_web.jpgDer Maschinenring Salzburg bietet seinen Mitgliedern neben der praktischen Unterstützung bei landwirtschaftlichen Aufgaben wichtigen Wissens- und Erfahrungsgewinn für wirtschaftliches und nachhaltiges Arbeiten.
 

Laufende Feldversuche führen der Ackerbau-Arbeitskreis Lungau und die Grünlandaktiv-Gruppen mit Schwerpunkt Feldfutter und Silomais durch. Der Silomais-Anbau ist seit der Zugehörigkeit zur EU weniger geworden, Anbauflächen wurden wieder als Grünland genutzt. Silomais ist aber Energiefutter, das zugekauft werden muss, daher ist ein Eigenanbau wichtig. „Unter geeigneten Bedingungen – wenn die Parameter im Boden stimmen – sind Spitzenerträge im Feldfutteranbau auch bei uns zu erzielen“, ist Elisabeth Neureiter, Agrarbereichsleiterin des Maschinenring Salzburg überzeugt. Der Maschinenring bietet dabei Unterstützung aus einer Hand: vom Saatgut-Einkauf über den Anbau (Einsaat, Maschinen) bis zur Ernte.

gruenlandaktiv-gruppe_web.jpgDie Grünlandaktiv-Gruppe bei der Besichtigung der Feldfutterflächen im Frühling am Marchlschwaighof in St. Johann. Von links nach rechts: Thomas Scheiblbrandner (Stubnerbauer), Anton Hartl (Marchlschwaig), Christian Reiter (Steingut), Martin Mitteregger (Vorderstallnhof) und Rupert Viehhauser (Schwabgut).
 

Feldversuche: Wichtige Anbauversuche für nachhaltige Landwirtschaft

Die Silomaisbau-Fläche in Salzburg nimmt zu und beträgt mittlerweile mehrere hundert Hektar im Bundesland Salzburg. Neue Sorten und Züchtungen mit sehr niedrigen Reifezahlen machen auch den Anbau „Innergebirg“ möglich. Im Pongau beschäftigen sich die Grünlandaktiv-Gruppe Ennspongau und die Gründlandaktiv-Gruppe Salzachpongau mit dem Thema Feldfutteranbau. Zwei Betriebe testen verschiedene Saatgutmischungen mit Schwerpunkt Feldfutter, Luzerne und Silomais in praktischen Feldversuchen.

Auch im Lungau beschäftigt sich eine Gruppe – die AckerAktiv Gruppe – mit 13 engagierten Landwirten mit dem Thema Ackerbau. Der Lungau ist das größte Ackerbaugebiet Salzburgs, aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen gibt es jedoch geringere Hektarerträge als im Flachland. Die AckerAktiv Gruppe setzt sich mit den besonderen Bedingungen für den Ackerbau im Lungau auseinander – mit Fokus auf Bodengesundheit, Nährstoffkreisläufe, mögliche Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte bzw. Winterbegrünung. Im letzten Jahr wurden nach der Ernte auf den Flächen eines Arbeitskreismitgliedes bereits versuchsweise Zwischenfrüchte angebaut: Versuchsstreifen mit Meliorationsrettich, Alexandrinaklee, Buchweizen, Gelbsenf und Futterraps wurden dafür angelegt. Auch in diesem Jahr sind neue Anbauversuche geplant. Ziel des Arbeitskreises ist es, gemeinsam den Ackerbau im Lungau positiv weiterzuentwickeln und Lösungsansätze für die Zukunft zum Nutzen aller Maschinenring-Mitglieder zu erarbeiten.

ackeraktivgruppe.jpgDie Lungauer AckerAktiv Gruppe setzt sich mit den besonderen Bedingungen für den Ackerbau im Lungau auseinander und führt Feldversuche durch.
 

Neue Erkenntnisse helfen den MR-Mitgliedern bei der Bewirtschaftung

Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Feldversuchen werden den Landwirt*innen bei Veranstaltungen und durch Informationsmaterial des Maschinenrings weitergegeben. Zudem besteht die Möglichkeit, die Versuchsfelder zu besichtigen. Fachlich begleitet werden die Versuche von Experten des Maschinenrings, der Landwirtschaftskammer Salzburg und der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein sowie der HBLA Ursprung. Ziel ist es, gemeinsam die optimalen Bedingungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft bei den sich wandelnden klimatischen Gegebenheiten zu erforschen – zum Nutzen aller Maschinenring-Mitgliedsbetriebe.

Silofoliensammlung: Beitrag zum Umweltschutz leisten und Kosten sparen

Dass Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften von enormer Bedeutung sind, liegt auf der Hand, denn die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels sind gerade in der Landwirtschaft deutlich spürbar. Ein Beitrag dazu ist die Silofoliensammlung des Maschinenrings. In der Landwirtschaft fallen jährlich große Mengen an Silofolien an, daher wurde bereits in den letzten Jahren in diesem Bereich immer mehr auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung geachtet. „Folienhersteller, Handel, Landwirte, Lohnunternehmer und Maschinenring leisten schon viele Jahre einen wichtigen Beitrag, um die Kunststoffmengen im Agrarbereich gering zu halten. Es werden laufend höhere Rohstoffqualitäten und bessere Produktionsverfahren entwickelt, damit mit immer weniger Materialeinsatz bei gleichbleibenden Produkteigenschaften gearbeitet werden kann. Auch bei den Überverpackungen kann viel Müll vermieden werden – so bietet der Maschinenring spezielle Großabnehmer-Verpackungen ohne Einzel-Rollen-Kartons an“, so Neureiter.

Mit den jährlichen Silofoliensammlungen im Frühjahr für Maschinenring-Mitglieder wird ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet, denn die Silofolien werden fachgerecht zu Regranulat weiterverarbeitet und wiederverwertet. Durch das Recycling von Silofolien werden Erdöl und Transportkosten eingespart. Für die Landwirte bietet es den Vorteil, dass die Folien zentral kostengünstig abgegeben werden können und nicht individuell bei Entsorgungsbetrieben teuer zu entsorgen sind.

silofolien_web_0.jpgUmwelt schützen und Kosten sparen können Landwirte bei den Maschinenring-Silofoliensammlungen.
 

Silofoliensammlung leicht gemacht:

  • sortenreine, saubere Silofolie anliefern (keine Netze, Schnüre)
  • wesentlich günstigere Entsorgung für Maschinenring-Mitglieder als die Entsorgung als Gewerbe- bzw. Sperrmüll
  • kurze Anfahrtswege (30 Sammelstellen)
  • keine Wartezeiten
     
Mit Silofolien Gutes tun
Neben den herkömmlichen Silofolien können über den Maschinenring Salzburg auch bunte Silofolien in Pink, Blau und Geld bezogen werden. Damit unterstützt der Maschinenring Salzburg die Charity-Aktion des Herstellers Trioplast. Drei Euro gehen pro gekaufter Rolle als Spende an die Krebshilfe – je ein Euro durch den Landwirt, durch den Handel und durch den Hersteller.

Lenksysteme helfen, Ressourcen zu sparen

Um die Feldarbeit effizienter und nachhaltiger zu gestalten, hat der Maschinenring mit dem RTK-Lenksystem („Real Time Kinematic“) eine Software entwickelt, die autonomes Fahren und Lenkunterstützung zur Optimierung der Aussaat und Feldarbeit ermöglicht. Die geografische Position wird dabei mit Hilfe mehrerer GPS Satellitensignale bestimmt. Über das Mobilfunknetz erfolgt dann die Übertragung eines Korrektursignals, das die optimale Spur vorgibt, an den Traktor. Per Internet besteht eine Verbindung zu den Referenzstationen – das sind maschinenringeigene Basistationen – zur Berechnung der Korrekturdaten. Die Genauigkeit liegt dabei bei +/- 2 cm und ist damit herkömmlichen GPS-Signalen weit überlegen. Mittels dieser Technik ist eine präzise Feld- und Grünlandbearbeitung möglich: Das sorgt für einen effizienten Betriebsmitteleinsatz und die optimale Ausnützung der Anbauflächen.

rtk_web.jpgEine optimierte Spurführung mittels RTK-Lenksystem sorgt für Effizienz durch Einsparungen bei Betriebsmitteln wie Saatgut und Treibstoff.
 

Vorteile des RTK-Lenksystems:

  • Entlastung des Fahrers
  • Keine Überlappungen oder Fehlstellen
  • Einsparungen bei Betriebsmitteln (Diesel, Spritzmittel, Dünger, Saatgut)
  • Bewirtschaftung auf Basis von Ertragskarten möglich

Lenksysteme zur Optimierung der Feldarbeit sind nicht nur im Ackerbau, sondern auch in der Grünlandbewirtschaftung von steigender Bedeutung – und damit in Salzburg ein wichtiges Zukunftsthema. Denn im Sinne eines nachhaltigen Ressourceneinsatzes helfen sie dabei, Treibstoff einzusparen. Die optimierte Spurführung wirkt zudem der Bodenverdichtung entgegen. FAQs und Erfahrungsberichte zum RTK-Lenksystem gibt es unter dem folgenden Link: https://www.maschinenring.at/faq-rtk-einsteiger

Maschinenring bietet Arbeits-Unterstützung und Wissensgewinn für Mitglieder

Der Maschinenring Salzburg übernimmt bei Bedarf viele Kernaufgaben im Agrar-Bereich und bietet Unterstützung bei der täglichen oder saisonalen landwirtschaftlichen Arbeit: Feldvorbereitung und Anbau, Erntearbeit, Forstarbeiten oder Hilfe bei der Stallarbeit bei kurzfristigen oder dauerhaften Engpässen sind nur einige Beispiele. Auch die Bereitstellung von Maschinen oder Maschinengemeinschaften mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe sind von großer Bedeutung in der landwirtschaftlichen Praxis. „Neben diesen praktischen Aufgaben, ist es uns ein wichtiges Anliegen, mit Forschungs- und Versuchsprojekten und Neuentwicklungen einen wichtigen Wissens- und Erfahrungsbeitrag für eine moderne, nachhaltige und wirtschaftliche Arbeit unserer Mitglieder zu leisten“, betont Neureiter.

Informationen zu Leistungen und Projekten im Bereich Agrar:
Maschinenring Salzburg,
Tel: +43/59/060 500,
E-Mail: salzburg@maschinenring.at