Nachgefragt bei unseren Grünlandexperten - Grünland: Sommernachsaat & Bekämpfung der Gemeinen Rispe

Worin liegt die Ursache einer Narbenverschlechterung?

Reinhard Wieser (Agrarkundenbetreuer Tennengau): „Bestandeslücken im Dauergrünland und ein Überhandnehmen der Gemeinen Rispe sind meist die Folge von unsachgemäßen Bewirtschaftungsmaßnahmen und verschiedenen Umwelteinflüssen. Aber auch die natürliche Lebensdauer von Gräsern ist begrenzt: neu angelegte Dauerwiesen verlieren nach 30 Jahren, je nach Düngung, ein Drittel bis zur Hälfte an Ertragspotenzial. Wichtig für die Erhaltung der Grasnarbe sind vor allem eine optimale Schnitthöhe, der richtige Schnittzeitpunkt, eine standortgerechte Düngung sowie die angepasste Nutzung der Flächen.“

 

Wann ist der optimale Nachsaatzeitpunkt?

Thomas Gruber (Agrarkundenbetreuer Pongau): „Grünlandnachsaaten sind während der gesamten frost- und schneefreien Zeit möglich. Die Hauptzeit der Nachsaat mit der geringsten Zeitspanne zwischen Saat und Auflaufen ist im August. Hier ist auch der Konkurrenzdruck der Altnarbe geringer. Die Taubildung um diese Jahreszeit kann notfalls den ausbleibenden Regen zumindest so weit ausgleichen, dass die Keimlinge der Gräser und des Klees überleben und noch bis Ende Oktober das 3-Blatt-Stadium erreichen.“

 

Was ist gerade bei der Gemeinen Rispe zu beachten?

Manfred Tanner (Agrarkundenbetreuer Flachgau): „Die Belüftung der Grasnarbe durch das Herausstriegeln von verfilztem Wurzel- und Pflanzenmaterial ist wichtig, damit die Einsaat gegenüber dem Konkurrenzdruck der Altnarbe eine Chance hat. Bei stark verfilzten Grasnarben, etwa wenn die Gemeine Rispe überhandgenommen hat, muss die Fläche kräftig kreuzweise durchstriegelt und das Material unbedingt abtransportiert werden - am einfachsten mit Schwader und Ladewagen. Die Fläche schaut danach im ersten Moment braun und brach aus, aber ansonsten wird man der Gemeinen Rispe nicht Herr. Mein Tipp: unbedingt den kostenlosen Online-Kurs zur Bekämpfung der Gemeinen Rispe in unserer MR Akademie - www.maschinenring-akademie.at - anschauen.“

 

Welche Technik kommt zum Einsatz?

Hannes Moser (Agrarundenbetreuer Lungau): „Die Möglichkeiten bei der Grünlandnachsaat sind vielfältig. Mit einer Nachsaatstriegelkombination kann Striegeln, Saatgutausbringung und Bodenschluss sehr effizient in einem Arbeitsgang erledigt werden. Kombinationen aus Striegel und Kleinsamenstreuer, sowie Kombinationen mit Wieseneggen für eine Übersaat sind auch möglich. Für steilere Flächen können spezielle Lösungen mit Kombinationen aus Front- und Heckanbaugeräten angeboten werden.“

 

Welche Angebote hält der Maschinenring bereit?

Peter Lackner (Agrarkundenbetreuer Pinzgau): „Über den Maschinenring ist modernste Technik für verschiedenste Grünlandsanierungsmaßnahmen verfügbar und wir haben auch standortangepasstes Saatgut im Angebot. Die Nachsaat-Dienstleistung samt Saatgut kann somit komplett aus einer Hand bezogen werden. Es gibt aber auch Geräte, die über den Maschinenring im Soloverleih verfügbar sind. Und immer öfter schließen sich Landwirte zu Maschinengemeinschaft zusammen. Der Maschinenring begleitet und organisiert genau solche Nachsaatgemeinschaften. So nun auch im Pinzgau, wo dieses Jahr acht Landwirte in einen Güttler Greenmaster 300 investiert haben und diesen nun gemeinschaftlich auslasten.“

 

 

img_0608.jpgDer Maschinenring organisiert und begleitet bereits über 33 Maschinengemeinschaften hier übergibt Agrarkundenbetreuer Peter Lackner den neuen Güttler Greenmaster 300 an die Nachsaatmaschinengemeinschaft im Pinzgau. Vlnr: Peter Lackner, Thomas Baldauf (Michlbauer), Rupert Messner (Eckhausbauer), Jakob Sommerer (Steinerbauer), Hermann Esterbauer (Oberklammgut) und Stefan Voithofer (Schusterbauer). Nicht im Bild: Andreas Schwaiger (Schwarzerhof), Thomas Röck (Marisbauer) und Michael Reiter (Oberbründling).