„Der Josef auf seiner Maschin!“

Josef Wengler (56), Wagnerbauer aus Köstendorf ist Nebenerwerbslandwirt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Sein Milchviehbetrieb mit 25 Kühen umfasst 21 ha drei- und viermähdige Wiesen, 3,7 ha Streuweisen im Uferbereich des Wallersees und 8 ha unbewirtschaftete Moorfläche. Dazu kommen noch 7 ha Wald. „Ich habe mit 27 Jahren den Betrieb übernommen. Für den Maschinenring habe ich in seiner Anfangszeit – also vor ca. 40 Jahren beim Pflanzenschutz auf den Ackerflächen mitgeholfen und manchmal auch in der Betriebshilfe. Dann hatte ich einige Jahrzehnte kaum Kontakt zum Ring, nebenberuflich habe ich für die Heimatwerbung 26 Jahre lang Großflächenplakate beklebt. Erst im heurigen April habe ich mich entschieden, wieder für den Maschinenring zu arbeiten. Auf­grund von betrieblichen Veränderungen habe ich dafür jetzt etwas mehr Zeit. Ich habe noch sechs Jahre bis zur Pension, mein Sohn Wolfgang wird den Betrieb übernehmen.“

20220614_081137_0.jpgJosef Wengler am Wallerseerundweg im Einsatz

20220614_081658_0.jpgHans Loibichler vom Maschinenringbüro Seekirchen: „Für die Pflege des Wallersee-Rundweges im Auftrag der Gemeinden Seekirchen, Köstendorf, Neumarkt und Henndorf haben wir einen neuen Dienst­leister gesucht und bei Josef Wengler sind wird fündig geworden. Er hat sich eigens dafür ein Spezialfahrzeug angeschafft, damit ist der Auftrag für einige Jahre in sehr guten, verlässlichen Händen.“ Das Fahrzeug ist ein elektrobetriebener Dreiradler mit Ladefläche. „Ich habe das Fahrzeug bei einem Kleinmotorenhändler in Steindorf gekauft. Mit einer Reichweite von 30-40 km schaffe ich einen Pflege­durchgang rund um den Wallersee locker, denn das sind ungefähr 20 Kilometer. Da das Fahrzeug aus Asien kommt, ist es größenmäßig leider wohl auch eher für einen Chinesen konzipiert worden. Mit meinen 1,83 habe ich gerade einmal so Platz darin“, schmunzelt Josef. Aber das Fahrzeug ist praktisch, denn Radfahrer und Spaziergänger kommen auf dem schmalen Weg nun leicht vorbei und Josef Wengler muss auch keine Sperrschranken mehr öffnen. „Mein Vorgänger ist mit Traktor und Autoanhänger unterwegs gewesen. Ich hatte zuerst einen Teleskoplader im Einsatz, aber der war zu breit und mit seinen 4 Tonnen auch viel zu schwer.“

20220614_081300_0.jpgDer Wallerseerundweg ist bei Einheimischen und Gästen, Radfahrern, Wanderern und Spaziergänger sehr beliebt. Josef Wengler: „Es gibt einige Teilabschnitte, wo wirklich extrem viel los ist, wie zum Beispiel im Wenger Moor, auf der Neu­markter Promenade oder im Bereich der Strandbäder.“Zu den Pflegearbeiten gehören das Zurückschneiden der Stauden und des hereinwachsenden Grases, das Ausmä­hen der Sitzbänke und das Ausleeren der Müllbehälter. „Ab und zu fahre ich mit meinem Lader aus, denn dann sind entstandene Löcher am Weg mit Schotter auszubessern.“ Meistens am Montag fährt Josef seine Runde, die zwischen 4 und 5 Stunden dauert. Bei seiner Tätigkeit trägt er eine Uniform der Natur- und Bergwacht. „Mit einer Uniform tritt man doch etwas auto­ritärer auf. Das hilft, wenn man Hundebe­sitzer an die Leinenpflicht erinnern muss, was leider sehr oft der Fall ist.“

20220614_081351_0.jpgFotos: Josef Wengler