Deine Photovoltaik vom Ring!

Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen ist mit der Energiekrise explodiert. Es gibt extrem viele Anbieter am Markt und generell herrscht eine gewisse Unsicherheit bei Interessenten über die richtige Dimensionierung einer Anlage und über die bürokratische Abwicklung der Förderthematik.

Seit ca. einem Jahr beschäftigt sich der Maschinenring Salzburg mit dem Thema „Photovoltaik“, hat eine eigene Abteilung für Energiemanagement gebildet und kompetentes, erfahrenes Personal eingestellt. Nach Klärung der Beschaffungssituation und Eindeckung mit allen erforderlichen Komponenten, dem Aufsetzen von EDV-Prozessen und der Einstellung von Montagepersonal ist man nun behutsam in den Markt gegangen. Erste Projekte wurden bereits umgesetzt, täglich kommen Anfragen hinzu. Wobei der Fokus auf der Ausstattung von landwirtschaftlichen Objekten liegt, insbesondere von Mitgliedsbetrieben der fünf Salzburger Maschinenringe.

Wir sprachen mit Christopher Wirnsperger, dem Leiter der Abteilung Energiemanagement, über die aktuelle Situation.

 

MR aktuell:
Christopher, wie sieht denn das Komplettpaket des Maschinenring Salzburg im Thema „Photovoltaik“ aus?

Wirnsperger: „Kurz gesagt: Im Rahmen einer Begehung analysieren wir die örtlichen Gegebenheiten, was die Lage und die baulichen Voraussetzungen des Objektes sind. Also schauen wir uns den Sonnenstand, die Beschaffenheit der Dächer, die Größe der Fläche, usw. an. Aber auch die individuelle Bedarfssituation des Kunden ist zu klären: Wie hoch ist der Stromverbrauch, möchte der Kunde die Anlage eigenverbrauchsoptimiert auslegen, usw.? Da gibt es einige Fragen zu klären, bis wir dann ein individuelles Konzept und ein Angebot erstellen. Danach wird die PV-Anlage montiert, inklusive aller Elektroleitungen. Schließlich nehmen wir die Anlage in Betrieb und übergeben Sie dem Kunden. Zu unserem Paket gehört auch die Nachbereitung und ggf. Problembehebung sowie die Wartung und Pflege der Anlage.

Die Effizienz steht im Vordergrund, also möglichst geringe Investitionskosten bei möglichst hohem Nutzungsgrad bzw. Output. Wobei wir prinzipiell hochwertigere, langlebigere Komponenten empfehlen und auch bevorzugen, denn die Anlage soll ja möglichst lange problemlos funktionieren.“

 

Man hört oft, dass es Probleme bei der Lieferung von Wechselrichtern oder Modulen gibt. Wie geht es euch damit?

„Wir sind als Komplettanbieter aller Komponenten, also Module, Unterkonstruktion, Wechselrichter sowie dem gesamten Elektrobedarf voll lieferfähig. Wir haben mit mehreren Premium-Herstellerfirmen Systempartnerschaften abgeschlossen, um Vorteile im Bereich Verfügbarkeit und Service bieten zu können. Den Elektrobedarf bestellen wir zu günstigen Konditionen über den Elektrogroßhandel. Unser Lager in St. Johann ist mit einem Jahresbedarf gut gefüllt.“

 

Habt ihr für die Montagetätigkeiten bereits Personal eingestellt?

„Ja, wir haben Glück gehabt und konnten insgesamt drei Elektrofachkräfte dafür einstellen. Neben zwei komplett ausgestatteten Elektromontagebussen mit jeweils einem 4x2m Plateauanhänger verfügen wir auch bereits über einen Kastenwagen mit Elektromonteurausstattung.

 

Unterstützt ihr die Kunden auch in der doch recht komplizierten Förderthematik?

„Natürlich gehört das auch zu unserem Angebot. Wir prüfen die Fördermöglichkeiten des Projektes und wählen dann die optimale Variante für den Kunden aus. Neben der Landesförderung Energie für Private und Landwirte gibt es ja auch die ÖMAG Bundesförderung, die Wohnbauförderung des Landes Salzburg und die Bundesförderung „Versorgungssicherheit im ländlichen Raum – energieautarke Bauernhöfe“ der KPC (Kommunalkredit Public Consulting). Wir beraten den Kunden im gesamten Förderthema, auch im bürokratischen Antragswesen. Wir beantragen übrigens auch den Zählpunkt bei der Salzburg Netz GmbH.“

 

Gibt es auch noch einen zusätzlichen Vorteil für Maschinenring-Mitglieder?

„Ja, wenn die Endverhandlungen abgeschlossen sind und der Kunde das Angebot freigibt, kann sich der Mitgliedsbetrieb noch über einen Mitgliederrabatt in der Höhe von 3 Prozent freuen.“

 

Wie schaut denn das Energiemanagement-Team des MR Salzburg aus?

Neben unseren Elektrofachkräften und Monteuren im Außendienst kümmern sich unser Elektromeister Manfred Keil und ich um die Kundenanfragen, die Anlagenkonzeption, das Angebotswesen und die administrative Abwicklung was Formalitäten und Förderwesen anbelangt. Dabei werden wir von Theresa Andexer im Büro unterstützt.

 

Jetzt wäre noch ein Rechenbeispiel für unsere Leser*innen ganz schön, bitte darum!

„Gerne! Nehmen wir als Beispiel einen landwirtschaftlichen Betrieb in durchschnittlicher Lage, der im Jahr 20.000 kWh verbraucht, also ca. 6.000,- Euro Stromkosten hat. Wir würden eine PV-Anlage zwischen 15-20 kWp als eigenverbrauchsoptimierte Auslegung empfehlen. Bei einer angenommenen Anlagengröße mit 20kWp mit einer Jahreserzeugung von 20.000 kWh, könnte der Eigenverbrauchsanteil 45% betragen. Bei einem Verbrauchstarif von 30 Cent/kWh und einem Einspeisetarif von 20 Cent/kWh würde das eine Reduktion des Strombezuges von 2.700,- Euro/Jahr und eine Einspeisevergütung von 2.200,- Euro/Jahr ergeben. Also würde man sich fast 5.000,- pro Jahr sparen können. Je nach Investitionskosten und bei Annahme einer normalen Tarifentwicklung hätte sich die Anlage nach 6-8 Jahren amortisiert. Neben dem finanziellen Aspekt ist für viele Kunden das Motiv der Energie-Unabhängigkeit zuletzt ebenso wichtig geworden.

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Die Umsetzungsmöglichkeiten für PV-Anlagen sind im landwirtschaftlichen Bereich vielfältig, Sonnenprotokolle für den gewünschten Standort werden ebenso erstellt und sind eine wichtige Planungshilfe. Dach- oder Fassadenlösungen bieten sich natürlich primär an.