10 Jahre Maschinenring-Ölmühlen

Der Maschinenring sieht sich als Entwickler von langfristigen Konzepten zur wirtschaftlichen Absicherung der ländlichen Regionen im Einklang mit Natur und Umwelt. So war der Ursprungsgedanke zur Gründung der ersten Ölmühlen im Innviertel vor rund 10 Jahren die Herstellung von umweltfreundlichem Bio-Treibstoff mit klarer Ausrichtung als bäuerliches Projekt.

 

Ziel der Vereinsgründung auf Initiative der regionalen Maschinenringe war es, flächendeckend in Oberösterreich Ölmühlen zu betreiben und so die Interessen der beteiligten Landwirte zu bündeln. Die Kreislaufwirtschaft sollte angeregt und Stilllegungsflächen aufgewertet werden. Ein Qualitätsstandard sorgt zudem beim Pflanzenöl und Rapskuchen für einheitliche Qualitäten und Preise mit gemeinsamer Qualitätssicherung. Seit 2006 wird unter dem Dach von Maschinenring-Öl an sechs oberösterreichischen Standorten Raps gepresst. Die Gemeinschaftsprojekte bestehen aus insgesamt 1.657 MR-Mitgliedern und verarbeiten jährlich ca. 9.600 Tonnen österreichischen Raps.

 

Maschinenring-Öl als Qualitätsmarke

 

Die Maschinenring Ölmühlen haben in den letzten 10 Jahren 86.000 to Raps verarbeitet. Es wurden 20.5 Mio Liter Öl gepresst, die in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden. Kalt gepresstes Rapsöl eignet sich nicht nur als Treibstoff, sondern auch als Futteröl und hochwertiges Speiseöl sowie zusätzlich als technische Öle (z. B. Kettensägeöl usw.).

 

Eigenschaften Speiseöl: viel Ölsäure, Linolsäuren in Maßen, ein optimales Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren, Rapsöl hat den niedrigsten Gehalt an gesättigten Fettsäuren im Vergleich zu allen anderen Pflanzenölen

 

Eigenschaften Futteröl: bindet Staub, erhöht die Energiedichte, Einsatz von Futtermitteln mit geringer Energiedichte möglich, deckt den Bedarf an essentiellen Fettsäuren, verhindert die Schaumbildung bei Flüssigfütterungsanlagen.

 

Eigenschaften Treibstoff: unabhängig, regional, vom eigenen Acker, preiswürdig, hergestellt und geprüft nach Qualitätsnorm 51605, für serienmäßig pflanzenöltaugliche Traktoren mit Herstellergarantie und Investitionsförderung.

 

Das Rapskorn hat einen Ölgehalt von ca. 42 Prozent. Auf einem Hektar werden durchschnittlich 3000 Kilogramm geerntet. Wird diese Menge gepresst, erhält man rund 2000 Kilogramm Rapskuchen und 1000 Kilogramm Pflanzenöl. Es kann sogar als Salatöl verwendet werden. Das Nebenprodukt der Rapsölgewinnung ist der Rapskuchen, der als hochwertiges, heimisches und gentechnikfreies Eiweißfuttermittel in der Fütterung auf den landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt wird.

 

Hochwertiges Eiweißfuttermittel

 

In der EU werden fast 70% des Eiweißfutters über Sojaimporte gedeckt. Hingegen befinden sich nur 0,4% der Sojaanbau- Fläche in der Union. In Österreich werden jährlich über 700.000 t an Eiweißfuttermitteln importiert. Die Ölmühlen aus Oö. leisten eine wertvollen Beitrag zur Eiweißversorgung aus eigener Hand und das mit der geringsten COX Belastung, da das Rohprodukt Raps in der Region produziert wird und das Futtermittel in derselben Region verbraucht wird.

 

Bei der Pressung von Rapsöl Zielen in den MR-Ölmühlen 56.000 to Rapskuchen an, welcher als hochwertiges Eiweißfuttermittel (und somit als Sojaersatz) in der Tierfütterung verwendet wird. Mit dieser Menge wird bereits jetzt ein aktiver Beitrag zur Donausojastrategie geleistet.

 

Rapskuchen ist ein hochwertiges heimisches Eiweiß- und Energiefuttermittel und eine kostengünstige Eiweißalternative. Der Kuchen wird pelletiert und ist laufend frisch verfügbar, problemlos haltbar und lagerfähig. Er ist optimal für die Rohfaserversorgung, weil reich an Phosphor und an den Aminosäuren Methionin, Cystin und Threonin. Weiters ist er arm an Glukosinolaten und frei von Erucasäure. Zusätzlich kann Rapskuchen als wertvoller Dünger für biologischen Landbau verwendet werden.

 

Herausforderungen für die Zukunft

 

Die Kulturführung im Rapsanbau ist mit dem aussetzten der Neonicodinoiden-Wirkstoffe im Pflanzenschutzbereich schwieriger und teurer geworden, als Folge haben sich die Anbauflächen in Österreich reduziert. Trotzdem ist Raps auf Grund der angespannten Getreidemärkte bei entsprechender Bestandsführung in jedem Fall attraktiv. Er trägt durch seine lange Bedeckungsdauer wesentlich zum Boden/Gewässerschutz bei.

 

Bei niedrigen Dieselpreisen ist der Preisvorteil beim Rapsdiesel als Anreiz eher gering für Landwirte und Gewerbebetriebe, ihre Flotte auf Biodiesel aus Österreich umrüsten zu lassen. Die Technik wurde in den letzten 10 Jahren laufend verbessert, es steht von allen großen Traktorherstellen ein serienmäßiger „Öltraktor“ zur Verfügung.

 

Vor 10 Jahren wurde der Verein Salzachöl gegründet. Der Verein besteht aktuell aus 108 Mitgliedern von denen 26 aus dem Flachgau sind. Ziel des Vereines ist es Raps und Soja aus regionalem Anbau zu verarbeiteten und die Produkte (Öl und Kuchen) wieder an die Mitglieder abzugeben. Die regionale Versorgung mit Eiweißfuttermitteln steht im Vordergrund. Dazu wurde vor 10 Jahren die Kooperation mit der Ölmühle Geretsberg (Fam. Neubauer) eingegangen. Neubauer ist Betreiber der Ölmühle und verarbeitet Raps und Soja der von den Landwirten direkt bei der Ölmühle angeliefert wird. Neubauer hat dazu für Soja eine eigene Technik zum toasten und anschließendem Pressen entwickelt.

 

Eiweißfuttermittel und Treibstoff aus der Region.Eiweißfuttermittel und Treibstoff aus der Region.

 

In der Saison 2015/2016 wurden ca. 400 to Soja und ca. 100 to Raps verarbeitet.Raps- und Sojakuchen werden als hochwertig Eiweißfuttermittel eingesetzt. Rapsöl als Treibstoffersatz sowie in der Asphaltherstellung. Sojaöl wird als Futteröl vorwiegend bei Legehennen verwendet.

 

Am 21. August fand bei der Ölmühle Geretsberg ein Tag der offenen Tür statt. Die Besichtigung der Ölmühle und ein tolles Rahmenprogramm mit Vorstellung auf Rapsöl umgerüsteter Traktoren, Spezialmaschinenausstellung, Hackervorführung, Verköstigung durch die FF Geretsberg und musikalischer Unterhaltung lockten mehr als 700 Besucher an.

 

Es gab sehr großes Interesse an der Sojaverarbeitung. Die Firma Neubauer erklärte die Technik.Es gab sehr großes Interesse an der Sojaverarbeitung. Die Firma Neubauer erklärte die Technik.

 

Werner Gmailbauer (Geschäftsführer MR Ober dem Weilhart), Manfred Tanner (Geschäftsführer MR Flachgau) und Johann Sigl (Agrarkundenbetreuer MR Ober dem Weilhart)Der Maschinenring präsentierte bei einem Infostand die Erwerbsmöglichkeiten und die verschiedenen Dienstleistungen im agrarischen und gewerblichen Bereich. V.l.: Werner Gmailbauer (Geschäftsführer MR Ober dem Weilhart), Manfred Tanner (Geschäftsführer MR Flachgau) und Johann Sigl (Agrarkundenbetreuer MR Ober dem Weilhart).

 

Bei Interesse an den Produkten von Salzachöl bitte im MR Büro Flachgau, Tel. 059 060 503 melden.

 

Der Grundgedanke der regionalen Wertschöpfung steht bei der Rapsölproduktion heute wie vor 10 Jahren weiter im Vordergrund. Die Maschinering-Ölmühlen sind verteilt über das ganze Bundesland und decken somit alle Regionen ab.

 

Ölmühlen-Standorte:

Ölmühlen-Standorte

 

Kontakt:

 

Aspachöl, Marktplatz 9, 5252 Aspach, 07755/7375-13, aspachoel@maschinenring.at

Gmundner Pflanzenöle, Pichlhofstraße 62a, 4813 Altmünster, 05-9060-408, gmundnerpflanzenoele@maschinenring.at

Hausrucköl, Parz 6, 4710 Grieskirchen, 05-9060-411, hausruckoel@maschinenring.at

Innöl, Hofmark 5, 4962 Mining, 07723/7533-16, innoel@maschinenring.at

Mühl4telöl, Vormarktstraße 80, 4310 Mauthausen, 0676/821242040, mühl4teloel@maschinenring.at

Salzachöl, Kreil 2, 5122 Hochburg, 07727/2435, salzachoel@maschinenring.at