Dort, wo keine Maschinen hinkommen: Pferdestarke Forstarbeit

Zurück zum Ursprung – zurück zur Holzernte mit Pferd. Die Wälder in Nüziders erlauben kaum schweres Gerät. Die Hänge sind zu Steil und der Boden zu empfindlich. Deshalb setzt die Gemeinde auf einen ganz besonderen Mitarbeiter: Timo, 5 Jahre, Noriker.

Die zweibeinigen Kollegen vom Maschinenring erledigen die Vorarbeit, wie das Fällen der Bäume und Entfernen der Äste, bevor Timo zum Einsatz kommt. Ruhig und gemächlich trottet Timo vor seinem Besitzer Dietmar Kempf den Berg im Wald hinauf. Rund 200 Meter haben sie zurückzulegen, bevor sie die Baumstämme erreichen, die es runter zum Sammelplatz zu ziehen gilt. Rund 100 Festmeter Holz werden per Ross von Mitte Februar bis Ende März so aus dem Wald abtransportiert. Die Aufforstung ist notwendig, da viele Bäume durch Sturm und Schnee beschädigt wurden. Warum gerade hier ein Pferd ein perfekter Arbeiter ist, weiß Forstwart Christian Burtscher: „Das Gelände bei uns ist zu schwer für Maschinen, aber ideal für die Arbeit mit Pferd – dies ist nicht nur ökologischer, sondern schont auch noch den Boden. Wir haben hier jedes Jahr Pferde im Einsatz.“

Vertrauen zwischen Mensch und Tier
Die Rasse der Noriker eignen sich perfekt für die Arbeit im Wald. Hier können die bis zu rund 900 Kilo schweren Kaltblüter ihre Kraft und Ausdauer zeigen. „In der Ruhe liegt die Kraft“ könnte ihr Motto heißen, wenn sie ruhig aber kraftvoll die Stämme hinter sich herziehen. Ruhig und gelassen sind auch die Anweisungen von Besitzer Dietmar: Lediglich mit sanftem Hü und Hott steuert er Timo nach links oder rechts. Starkes Vertrauen verbindet das Maschinenring-Mitglied mit seinen insgesamt drei Pferden, die er selbst von klein auf trainiert und an die Arbeit im Wald gewohnt hat. Arbeitet Timo nicht gerade im Wald, gehört er dennoch viel bewegt – da kommt das Kutschenfahren für ihn und Dietmar gerade recht.