Projektstart: Grünlandverbesserung - klimafitte Wiesen

Im Jahr 2020 und 2021 wird über die Landwirtschaftskammer Tirol eine geförderte Nachsaataktion angeboten.
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Professionelle Grünlandpflege sorgt für stabile Pflanzenbestände und die Ernte von hochwertigem Futter 
Grünland benötigt entsprechende Pflege, um die Ertragsfähigkeit zu erhalten. Neben der laufenden Kontrolle des Bestandes, der Pflanzenzusammensetzung und der Dichte der Grasnarbe ist es wichtig, die negativen Folgen von Auswinterung, Narbenverletzungen und etwaiger Trockenheit im Auge zu behalten und darauf zu reagieren. Schäden durch bestimmte Schädlinge und durch Verunkrautung können oftmals nur sehr aufwendig saniert werden.

Tirolweit steht moderne Technik für Nachsaat- und Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung

Erfolgreiche Nachsaat
Lückige Bestände aufgrund von Wühlmausschäden oder Auswinterung, die bereits im Frühjahr sichtbar sind und größere Flächen betreffen, sollten ehestmöglich behandelt werden, um die Ertragsverluste gering zu halten. Auch die Ausbreitung von Unkräutern kann dadurch verhindert werden. Grundsätzlich ist jedoch ab dem Spätsommer bis in den Frühherbst hinein die optimale Zeitspanne für Nachsaatmaßnahmen im Grünland. Gründe hierfür sind die im Vergleich zum ersten Schnitt höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit, der stärkere Morgentau und der geringere Konkurrenzdruck durch den Altbestand. Speziell bei einem hohen Anteil an minderwertigen und ertragsschwachen Gräsern wie der Gemeinen Rispe empfiehlt es sich, diese mit starken Striegeln herauszukämmen und das anfallende Material von der Fläche zu entfernen. Im Vorfeld der Nachsaat kann zudem eine Kalkdüngung empfehlenswert sein. Durch die zusätzliche Kalziumversorgung und die damit einhergehende Anregung der Bodenlebewesen sowie die erhöhte Nährstoffverfügbarkeit kann die Saat besser und schneller auflaufen. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über die standortspezifische Nährstoffversorgung und den Bodenzustand. Jedenfalls zu beachten sind die Umwelt- und Witterungseinflüsse, die schlussendlich für das Gelingen der Nachsaat entscheidend sind. Darüber hinaus sollte bei jeglichen Nachsaat- und Sanierungsmaßnahmen auch auf die Zusammensetzung des Saatgutes großes Augenmerk gelegt werden. Hier gibt es regionale Unterschiede, die vom Bodentyp und dessen Eigenschaften, von der Höhenlage und letztendlich auch von den Witterungseinflüssen abhängen. Beispielsweise sollte deshalb in tendenziell trockeneren Lagen vermehrt auf trockenheitsresistente Gräser und Kräuter gesetzt werden. Bei intensiver Nutzung in Gunstlagen ist es wichtig, bei der Zusammensetzung des Saatgutes auf die Verträglichkeit von Mehrschnittnutzungen zu achten. Vorrangig sollte Rücksicht auf eine möglichst dichte und geschlossene Grasnarbe gelegt werden, aber auch die Ertragsfähigkeit und vor allem die Ausdauer sind wichtige Kriterien, die zu beachten sind. Standort- und nutzungsorientierte Mischungen legen den Grundstein für bestes Grundfutter.

Neuansaat im Grünland
Wenn minderwertige und ertragsschwache Gräser einen hohen Anteil im Grünlandbestand einnehmen oder die Verunkrautung mit mechanischen und chemischen Bekämpfungsmaßnahmen in Kombination mit Nachsaat nicht mehr in den Griff zu bekommen ist, ist die Neuanlage häufig der letzte Ausweg. Für die Sanierung von stark geschwächten oder lückigen Grünlandbeständen ist die Bearbeitung mittels Kreisel- oder Umkehrrotoregge eine wirkungsvolle Maßnahme. Bei diesem Verfahren ist im Vorfeld abzuklären, inwiefern fördertechnische Verpflichtungen eine Neuanlage einschränken beziehungsweise ausschließen. Nicht zuletzt ist auch der Ernteentgang bis zum vollständigen Aufwuchs der Neuansaat ein wesentlicher zu berücksichtigender Faktor. Ebenfalls ist mit entsprechenden Kosten für die Bearbeitung, das Saatgut und eine etwaige Deckfrucht zu rechnen.

Das Saatgut sollte dem Standort und der
Nutzung angepasst werden