Freiwillig am Bauernhof: Tausche Rotstift gegen Heugabel

Im Rahmen des Projektes „Freiwillig am Bauernhof“ vermittelt der Maschinenring Tirol Helfer, die Landwirte auf ihren Höfen in Nord- und Osttirol unentgeltlich tatkräftig unterstützen. Einen Einblick in die täglich anfallenden Arbeiten auf einem Bergbauernhof gab kürzlich die AHS-Lehrerin Mag. Sabine Rohrer aus Niederösterreich. Sie absolviert das ehrenamtliche Umweltprojekt „Mithilfe bei Tiroler Bergbauern“, dass in Zusammenarbeit mit dem Verein „Freiwillig am Bauernhof“ für Interessierte angeboten wird und wurde daraufhin nach Matrei , Osttirol zur Familie Mattersberger vermittelt.

Am Bergbauernhof ist sie gemeinsam mit dem Praktikanten Michael Cohnen aus Belgien auf etwa 1300 Meter Höhe im Einsatz und verrichtet dabei anfallende Tätigkeiten. Konkret heißt das, um 6.00 Uhr aufstehen, Kühe und Schafe, Katze und Hühner füttern und zwischendurch die beiden Enkelkinder im Alter von zwei und vier Jahren betreuen. Nach der Stall- und Gartenarbeit bietet die AHS-Lehrerin sowohl im Haushalt, beim Butter herstellen und Brot backen, als auch bei der Holzarbeit und der Heuernte im abschüssigen Gelände ihre helfenden Hände an. „Als Weinviertlerin, die aus einer eher flachen Gegend kommt, hat mich die hochalpine Bergwelt schon von Jugend an sehr fasziniert“, gesteht Rohrer. Sie betrachte es u.a. als sinnvolle Feriengestaltung, die Berge nicht nur mit den Augen einer Urlauberin zu betrachten und zu genießen, sondern mithelfen zu dürfen, diese kostbaren Naturschönheiten zu pflegen und zu bewahren.

Unterstützung immer willkommen

Um in der arbeitsintensiven Zeit den heimischen Landwirten Unterstützung zu bieten vermittelt der Maschinenring mittlerweile über 500 Einsätze pro Jahr mit einer durchschnittlichen Einsatzdauer von elf Tagen pro Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin“, informiert LA Martin Mayerl, Geschäftsführer des Maschinenrings Osttirol. Der Matreier Gemeinderat Norbert Riepler vom Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft ergänzt: „Früher haben viele Kinder einer Bauernfamilie am elterlichen Betrieb mitgeholfen. Das ist heute immer weniger der Fall. Ich selbst stamme aus einer bäuerlichen Familie mit neun Kindern. Wir waren es gewohnt, von früher Kindheit an mitanzupacken. Es dauert mehrere Generationen, um eine Kulturlandschaft zu gestalten, allerdings nur fünf bis sechs Jahre, um diese verwildern zu lassen.“