Projektkoordinatorin Alina zu Besuch bei den Freiwilligen
„Miteinander ist man stärker“ Unter diesem Motto führt Maria Moser mit ihrer Familie ihren Hof in Oberau in der Wildschönau, den sie 1986 von ihren Eltern übernommen hat. Maria, Johann, Conrad und Bettina bewirtschaften insgesamt 50 Hektar, von denen 13 Hektar als Futtergrundlage für die Tiere auf dem Hof dienen. Auf dem am Steilhang gelegenen Hof finden 13 Kühe, genauer 5 Milchkühe, Schweine, Katzen und Hühner ihr zu Hause. Zum Hof gehört auch die auf 1418 Meter gelegene Tals-Alm, die von Tochter Barbara und 5 weiteren Betrieben bewirtschaftet wird. Seit über 10 Jahren verbringt Barbara von Mai bis September mit ca. 145 Stück Vieh ihre Sommermonate auf der im Jahr 2006 gebauten Alm. Von Tuxer, Holstein, Braune, Graue über Jersey finden über 9 verschiedene Rinderrassen auf der 200 Hektar großen Almfläche ihren Platz. Besonders stolz ist Barbara darauf, dass auf der Alm von klein bis groß alle Tiere zusammen ihren Sommer auf der Tals-Alm verbringen.
Besonders wichtig ist Maria der Zusammenhalt auch in der Nachbarschaft, denn man weiß nie, wann es einmal einen Notfall gibt. Daher liegt ihr die Nachbarschaftspflege am Hof und auch auf der Alm besonders am Herzen. „Gerne veranstalte ich gemeinsame Essen in der Nachbarschaft, damit man sich austauschen kann“, meint Maria.
„Alte Hasen“ beim Projekt
Maria Moser und ihre Familie sind bereits, seit das Projekt im Jahr 2015 gestartet ist, als Einsatzbetrieb dabei. „Für mich ist das genauso eine spannende Zeit wie für die Freiwilligen selbst, da ich von jedem Helfer etwas mitnehmen kann“, meint Maria. Dieses Jahr durften Karolin, Charlott, und Jonas neue Erfahrungen auf dem Hof in der Wildschönau machen. Im August schenkte Roland für 2 Wochen dem Hof der Familie seine Zeit und sein Interesse.
„Letztes Jahr habe ich auf einem „Urlaub am Bauernhof“ – Betrieb wunderbare Tage verbracht. „Nach dieser Woche wollte ich noch intensiver am Geschehen am Hof involviert sein und daher hat das Projekt mein Interesse geweckt“, erzählt Roland.“ Besonders schätzt er die Arbeit am Hof, da er sich einfach körperlich betätigen kann und dabei den Kopf frei bekommt. Für ihn war das Projekt Freiwillig am Bauernhof ein starker Kontrast zum ansonsten einfärbigen Büroalltag.
„Ein besonderer Moment, welcher mir in Erinnerung bleibt, ist das Fußbad in Sägespannen nach der Arbeit“, erzählt Roland begeistert. Den großen Wunsch von Roland die Heuernte live mitzuerleben erfüllten ihm Johann und Conrad. Da sie aufgrund der Wetterlage in den 2 Wochen noch kein Grummet eingeführt haben, sind sie auf den Volderberg (bei Wattens) zum Hof der zukünftigen Schwiegertochter der Familie gefahren und haben dort beim Silieren geholfen.
Ein Wunsch für Bäuerinnen und Bauern
Maria hat für die Zukunft eine klare Vorstellung: „Es soll alles noch so bewirtschaftet werden wie jetzt, denn das Bauernsterben nimmt leider immer mehr zu. Für mich ist kein Beruf so vielseitig wie der eines Bauern. Ich finde es sehr schade, dass einige Betriebe nur noch auf den Profit aus sind, denn für mich sollte der Fokus mehr auf die Wertschätzung der Natur und Bauernschaft liegen. Daher finde ich auch das Projekt Freiwillig am Bauernhof so ansprechend, da die Helfer und Helferinnen einen Einblick hinter die Kulissen bekommen und erfahren wie viel Arbeit dahintersteckt.“
Live im Radio
Radio U1 Tirol sprach mit Maria Moser, Claudia und Jonas jeweils über ihre Erfahrungen beim Projekt aus Sicht der Freiwilligen und des Einsatzbetriebes. Ganz besonders ist die Erfahrung von Claudia, denn sie war die erste Helferin auf dem Hof der Familie Moser. „Aus diesem Besuch ist eine jahrelange Freundschaft entstanden“, meint Claudia im Radio. Ebenfalls im Gespräch waren Alina Pinggera, welche die Betriebe und Freiwilligen tatkräftig bei der Vermittlung unterstützt, und Geschäftsführer Hermann Gahr, welche über das Projekt berichtet haben.