Zeitgemäßer Ackerbau im Lungau - Neues von der AckerAktiv Gruppe

cluster_logo_lang.jpgHermann Bernsteiner, Landwirt in Piesendorf, will separieGemeinsam zum Gülle-Separatorrte Gülle ausbringen. Damit profitiert er von besserer Nährstoffausbeute und weniger Futterverschmutzung. Gleichzeitig macht er seinen Betrieb fit für die NEC-Richtlinie. Wie unterstützen Peter und Reinhard vom Maschinenring die Landwirte dabei und was hat ein gelber LKW damit zu tun?

Letztes Jahr haben sich 13 engagierte und motivierte Landwirte im Lungau gefunden, die gemeinsam mit dem Maschinenring Themen rund um den Ackerbau im höchstgelegenen Bezirk Salzburgs angehen möchten.

Die Beckenlage des südlichen Bezirks Salzburgs – windgeschützt im Westen, Süden und Norden – stellt eine Trockeninsel dar. So fallen jährlich im Lungau nur rund 1.000mm Niederschlag. Aber die inneralpine Höhenlage, auf über 1.000m Seehöhe, mit den langen kalten Wintern und der kurzen Vegetationsperiode, bringt viele ackerbauliche Herausforderungen mit sich.

arbeitskreistreffen.jpgDer Arbeitskreis Acker Aktiv im Lungau traf sich zum Auftakt der Vegetationsperiode in der Forsthalle der LFS Tamsweg.

Der Lungau ist zwar das flächenmäßig größte Ackerbaugebiet in Salzburg; wird aber aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen und der dadurch geringeren Hektarerträge oft nicht als solches wahrgenommen. Mit der Gründung des AckerAktiv Arbeitskreises setzt sich der Maschinenring gemeinsam mit den Landwirten mit den einzigartigen Gegebenheiten im Bezirk intensiv auseinander. Dabei wird der Fokus auf Bodengesundheit, Nährstoffkreisläufe, mögliche Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte bzw. Winterbegrünungen gesetzt.

Nach der Ernte 2021 wurden auf den Flächen von Arbeitskreismitglied Franz-Josef Moser bereits Zwischenfrüchte als Versuch angebaut. Am 13. April traf sich der Arbeitskreis zur gemeinsamen Begehung und Begutachtung der Versuchsstreifen mit Meliorationsrettich, Alexandrinaklee, Buchweizen, Gelbsenf und Futterraps. Für 2022 sind weitere Anbauversuche für Winterbegrünungen, Zwischenfrüchten und mit den vorgestellten alternativen Ackerkulturen geplant.

walter_starz.jpg Dipl.Ing. Dr. Walter Starz (HBLFA Raumberg-Gumpenstein)
in seinem Referat rund um die Nährstoffkreisläufe auf Gemischtbetrieben:

„Die betrieblichen Nährstoffkreisläufe müssen ausgeglichen sein. Hierbei bilden der Einsatz von Düngemitteln sowie die Gestaltung der Fruchtfolge die zwei tragenden Säulen. Gerade als Mischbetrieb mit Tierhaltung und Ackerbau verliert man über Milch und Fleisch sehr viele Nährstoffe am Betrieb. Die Kalkulation der Hoftorbilanzen ist ein wichtiges Instrument zur überblicksmäßigen Erfassung der Nährstoffsituation der Betriebe.“

 

daniel_lehner.jpg Dipl.Ing. Daniel Lehner 
leitet die Aussenstelle der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Lambach/Stadl-Paura. Er führt dort die Anbauversuche von Feldfutter, Leguminosen und Acker- sowie Spezialkulturen durch.

„Kleegras und Feldfutter mit hohem Leguminosen-Anteil sind am Acker für die Durchwurzelung des Bodens und der Bindung des Luftstickstoffs enorm wichtig. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass hier auch Wiederkäuerfutter gewonnen wird.
Es wäre im Lungau spannend über alternative Ackerkulturen nachzudenken -  Speiseleguminosen wie Linsen, Trockenbohnen und Ackerbohnen zur Gemüsenutzung liegen beim Konsumenten im Trend, sind anspruchslos an Boden und Klima und können somit auch unter härteren klimatischen Bedingungen wirtschaftlich sehr interessant sein.“

 

projektteam.jpgDas Team vom MR Lungau bedankt sich für die hervorragenden Fachreferate und die neuen Inputs für den Ackerbau im Lungau. Vlnr: Franz-Josef Moser (Obmann MR Lungau), Hannes Moser (Agrarkundenbetreuer MR Lungau), Walter Starz (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Daniel Lehner (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) und Bernhard Kaml (Geschäftsführer MR Lungau).

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