Worauf es beim Mähen ankommt

Der erste Schnitt ist überwiegend landesweit eingebracht, in den Gunstlagen des Flachgaus wurde bereits der zweite Aufwuchs geerntet. Beste Futterqualität ist das Ziel der Arbeit auf Grünlandbeständen und stellt die Grundlage für den Erfolg im Stall dar. Nicht nur die Witterung nimmt dabei einen großen Stellenwert ein, auch die richtigen Einstellungen von Maschinen und Anbaugeräten, die im Zuge der Ernte eingesetzt werden, sind einen besonders wichtiger Faktor. Neben der Schärfe der Mähmesser und Klingen, zählen für die Futterqualität und die weitere Entwicklung des Bestandes vor allem auch die Schnitthöhe sowie der Auflagedruck des angebauten Mähgerätes.

Schnitthöhen einstellen
Gemäht werden soll mit einer Schnitthöhe von ca. 7 cm. Ein guter Maßstab für die optimale Einstellung des Mähwerks ist die Stoppelfarbe. Sind die Stoppeln noch grün, wurde nicht zu tief gemäht und ein schneller und kräftiger Wiederaustrieb ist gesichert. Beim sogenannten Rasierschnitt, also bei einer zu tiefen Einstellung des Mähwerks, sind die Stoppeln braun. Es kommt nicht nur zur Futterverschmutzung, sondern der Tiefschnitt schwächt die Grasnarbe und den Pflanzenbestand. Die Grundeinstellung wird vor dem Mähen mit dem Oberlenker und anderen maschinenspezifischen Einstellmöglichkeiten auf einer ebenen Fläche gemacht. Das Mähwerk ist, bei ebenen Klingen, auf ca. 5 cm einzustellen, denn der Polster der gemähten Stoppeln hebt die Maschine beim Arbeiten um ca. 2 cm. Die Schnitthöhe sollte dann auch während des Mähens kontrolliert und ggf. nachjustiert werden.

Scharfe Klingen
Bei zu stumpfen Schneidwerkzeugen wird das Futter oft samt der Wurzel ausgerissen und damit Erde und Dreck miteingearbeitet, sowie der Wiederaufwuchs verschlechtert. Daher sollte nur mit „scharfen“ Klingen gemäht werden. Ein Nachschleifen oder ein Tausch der Klingen ist regelmäßig notwendig.

Auflagedruck/Mähwerksentlastung
Eine weitere wichtige Einstellung ist der Auflagedruck, der mittels Entlastungsfedern oder der hydraulischen Geräteentlastung justiert wird. Das Mähwerk soll beim Mähen leicht über der Grasnarbe „schweben“, damit möglichst wenig Gewicht aufliegt und dadurch Materialverschleiß, Flurschäden sowie Schubkraftbedarf geringgehalten werden können.

Aufbereiter
Durch den Einsatz eines Aufbereiters kann die Trocknung des Erntegutes erheblich beschleunigt werden. Im Dauergrünland werden überwiegend Zinkenaufbereiter eingesetzt. Auch hier lässt sich die Arbeitsintensität anpassen. Zum einen durch die Drehzahl des Aufbereiters und zum anderen durch die Regelung des Abstandes zwischen den Aufbereiterzinken und der Reibplatte. Auch die futtermengenangepasste Fahrgeschwindigkeit (ca. 12 km/h) spielt eine wichtige Rolle.

Mähen bei abgetrocknetem Grasbestand
Sofern es das Wetterfenster zulässt ist ein Mähen bei abgetrocknetem Grasbestand bzw. abgetrocknetem Boden vorzuziehen. Auch dadurch können Futterverschmutzungen vermindert und Grasnarbe sowie den Boden geschont werden.

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Links ein gut eingestelltes Mähwerk mit ca. 7cm Schnitthöhe, links hingegen ein Rasierschnitt mit deutlich erkennbaren braunen Stoppeln. Gestresste Pflanzenbestände, Mindererträge, und erhöhte Futterverschmutzung sind die Folge eines falsch eingestellten Mähwerkes