Stefanie Rehrl, Schlagerbäuerin in Maxglan in der Kolumne der Salzburger Woche „Bäuerin sein“ zum Thema Ernte. Erntezeit – unser tägliches Brot!

Jedes Jahr beginnt ein neues Erntejahr. Ein Jahr mit vorgegebenen Arbeiten, verbunden mit Ungewissheit und Abhängigkeit von Natur und Wetter. Für uns in der Landwirtschaft ist die „Ernteeinbrin­gung“ einer der wichtigsten Arbeiten auf unseren Höfen. Wir verstehen unter Ernte nicht nur das Mähen von Wiesen und Feldern, das Dreschen des Getreides oder das Ernten der Früchte, sondern es gehört dazu viel mehr. Eine gute Ernte ist das Ergebnis von wertvoller Vorarbeit durch uns Bäuerinnen und Bauern.

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Bei uns zu Hause beim Schlagerbauer in Maxglan leben derzeit 25 Milchkühe, zwei Kalbinnen, fünf Kälber und 300 Hühner. Bereits im März beginnen unsere ersten wichtigen Arbeiten. Im Garten werden die Obstbäume zurechtgeschnitten und die Felder werden mit Mist und Jauche ge­düngt. Der Wirtschaftsdünger, bestehend aus Harn, Kot, Wasser und verrottetem Stallmist von unseren Tieren, versorgt unsere Böden mit wichtigen und natürli­chen Nährstoffen. So können die Pflanzen auf den Wiesen wachsen und werden später hochwertiges Futter für unsere Tiere. Daher ist es gut zu wissen, dass unsere Felder keine Freizeitparks sind. Jegliche Verunreinigung durch Hundekot, -sackerl und Müll kann eine große Gefahr für die Gesundheit unserer Tiere darstel­len. Je nach Witterung kommen die Kühe auf unserem Biobauernhof von April bis November auf die Weide. Dafür stehen ihnen die Wiesen rund um unseren Hof zur Verfügung. Die anderen Flächen werden als Futtervorrat für die Winter­monate angelegt. Die Felder werden von April bis Oktober ein bis viermal gemäht. Zu diesem Zeitpunkt sind wir auf schönes, sonniges Wetter angewiesen, damit das frische Gras konserviert werden kann. Geerntet wird Heu oder Gärfutter, auch Silage genannt. Der passende Schnittzeit­punkt und die Witterung spielen dabei eine wichtige Rolle für die Qualität des Futters. Je besser das Futter, desto besser schmeckt es unseren Tieren und desto hochwertiger werden unsere produzier­ten Lebensmittel. Auf unserem Biobau­ernhof kann man die frisch erzeugte Biomilch von unseren Kühen täglich, 24 Stunden, beim Milchautomat beziehen. Der restliche Teil wird an die Molkerei geliefert. Dort wird die Milch zu verschie­densten Milchprodukten weiterverarbei­tet. In unserem Verkaufsraum bieten wir neben Milch, täglich frische Bioeier von unseren fleißigen Hühnern an. Auch gibt es zu bestimmten Zeiten auf Bestellung eigenes Biomilchkalbfleisch zu kaufen.

In Österreich produzieren wir Bäuerinnen und Bauern, unter strengsten gesetzli­chen Bestimmungen, die hochwertigsten Lebensmittel weltweit. Nach meiner Erfahrung als Stadtbäuerin wird es den Konsumenten immer wichtiger, darauf zu achten, woher ihre gekauften Lebens­mittel kommen. Die täglichen, positiven Rückmeldungen unserer Kunden nehmen wir dankend und motivierend an und sie bestärken uns darin, den Weg weiter fortzusetzen.

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Schlagerbauer in Maxglan
Maschinenring Mitgliedsbetrieb seit 2013

Familie: Stefanie Rehrl & Gerhard
Hatheier mit Lisa (9), Moritz (6) und
Xaver (4)

Betrieb:

20 ha Grünland & 2,5 ha Wald in
Bewirtschaftung
23 Milchkühe plus Nachzucht,
300 Legehennen, 2 Schweine
Bio-Betrieb