Innovativer Milchviehstall beim Dacheggbauern Dienten

Baustelle mit Weitblick: David Lainer mit Michael Fankhauser (Agrarkundenbetreuer MR Pinzgau) und den MR Bauhelfern Paul Schwaiger, Christoph Machreich, Martin Herzog und Siegfried Esterbauer.

Kurz vor dem Dientnersattel, am Fuße des Hochkönigs auf ca. 1.200m Seehöhe, liegt malerisch der Hof des Dacheggbauern. Andernorts befindet sich auf dieser Höhenlage bereits reines Almgebiet, die sonnseitige Lage macht hier eine ganzjährige Bewirtschaf­tung mit Milchvieh möglich. Ein starkes Tourismusstandbein, Milchwirtschaft und die Er­zeugung hofeigener Produkte sind die Kennzeichen des Betriebes.

Über die Sommermonate ist in unmittelbarer Nähe des alten Stallgebäudes mit tatkräfti­ger Unterstützung durch Bauhelfer des Maschinenring ein neues Stallgebäude errichtet worden. Bauherr und Landwirt Dr. Josef Lainer investiert damit nicht nur in Kuhkomfort und in Arbeitserleichterung sondern will das Stallgebäude in Zukunft auch touristisch nutzen.

Engpässe beseitigen

„Was wir aus dem Tourismus schon allzu gut kennen, wird meiner Meinung nach auch die Landwirtschaft früher oder später einholen: Der Arbeitskräftemangel. Das ist auch der Grund warum wir im neuen Stall in Automatisierung und Technisierung investieren.“ Die klassischen Engpässe in der täglichen Arbeit, wie das mehrmalige Vorlegen von Fut­ter und die Melkarbeit wird im neuen Stallgebäude mittels Fütterungs- und Melkroboter automatisiert sein. „Bei der Entscheidung zur Technisierung waren drei Dinge aus­schlaggebend: Der Betrieb muss so ausgerichtet sein, dass eine Person die tägliche Ar­beit durchführen kann. Zweitens muss eine gewisse zeitliche Flexibilität möglich sein: im Alltag darf es keine Auswirkungen haben, ob ich eine Stunde früher oder später die Stallarbeit erledige. Und es muss trotzdem simpel bleiben – bei Ausfall der Arbeitskraft soll eine andere Person ohne stundenlange Einschulung einspringen können.“ Schmunzelnd fügt Sepp dann in einem Nachsatz noch hinzu: „Technik kann aber nicht alles ersetzen - die Kälber macht immer noch unser hofeigener Zuchtstier.“

Familie Lainer hat schon Erfahrung mit dem System eines Liegeboxenlaufstalles. Das alte Stallgebäude wurde vor einigen Jahren dahingehend adaptiert. Warum dann einen neuen Laufstall bauen, wenn ein alter schon vorhanden ist? Der Platz wird im alten Stall knapp. Es wäre genug Futterfläche vorhanden, um den Betrieb auf 120 Großvieheinheiten (GVE) aufzusto­cken. Das bestehende Stallgebäude ist hier­für aber zu klein, auch die Raumhöhe ist im Altbestand nicht ideal: mehr Luft, Licht und Platz sowohl für die Tier als auch für den Menschen. Sepp Lainer ist überzeugt: „Da geht es dann der Kuh so gut, dass sie gleich ein paar Liter Milch mehr gibt.“

Café in den Stall integriert – Heimatküche

Besonders macht den neuen Stall nicht nur die eingeplante Automatisierung, son­dern auch das in das Gebäude integrierte Hofcafé. Vom ersten Stock aus eröffnen große Glasscheiben den Blick auf den gan­zen Stallbetrieb - vom Kälberbereich über die Jungrinder bis hin zu den Michkühen. „Gemütlich, mit viel Holz, im Stil einer Bau­ernstube wird das Café eingerichtet sein. Während des Aufenthalts, kann man beob­achten was sich im Stall tut. Der Gast soll mit allen Sinnen erleben, wie Nahrungs­mittel entstehen und diese auch vor Ort konsumieren können.“

"Der Bau schreitet zügig voran, noch vor dem Winter wird der Stall und das Hofcafé bezugsfertig sein und ab 17.12.2017 können Besucher und Gäste dann vom ersten Stock aus den Blick über die Rinderherde des Dacheggbauern schweifen lassen und dem Bauern bei der Arbeit zusehen."