Maschinenring: keine reine Männersache (1)

Setzen, pflegen, jäten, harken, schneiden: seit mehr als 15 Jahren ist Monika Reiter in der Grünraumpflege beim Maschinenring Pongau tätig. Wenn man sich ihr Bauernhaus und die Blumenpracht rundherum ansieht, dann liegt die Vermutung nahe, dass Monika sich ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Wir haben uns mit ihr zum Gespräch getroffen.

Hattest du schon immer einen grünen Daumen?

Monika Reiter: Das Interesse an Pflanzen, Blumen und Garten war immer schon da. Aber ob ich mir mein Hobby zum Beruf gemacht habe oder ob mein Beruf mich auch zuhause geprägt hat kann ich nicht sagen. Das ist fast so wie mit der Henne und dem Ei. In der Grünraumpflege kommen wir mit vielen verschiedenen Gärten und Pflanzenarten in Berührung. Da nimmt man sich schon die eine oder andere Idee mit nachhause. Mein privater Garten ist sehr lebendig: nicht nur die Blumen, Stauden und Sträucher wachsen – auch mein Garten wächst und entwickelt sich.

Neben schönen Balkonblumen sehe ich eine großzügige Kräuter- bzw. Blumenspirale, eine Hecke aus Blühsträuchern, ein Kiesbeet und Hochbeete fürs Gemüse. Was ist dein Favorit?

Monika Reiter: Ich mag alle meine Beete, Blumen und Pflanzen – mein liebstes Projekt ist zurzeit das neue angelegte Kiesbeet an der Westseite des Hauses. Aber so wie ich mich kenne wird das nicht mein letztes Projekt bleiben.

Wie teilst du dir die Arbeit mit Grünraumpflege, Landwirtschaft & Haushalt ein? Ist es nicht stressig 3 Berufe unter einen Hut zu bekommen?

Monika Reiter: Natürlich gibt es gerade im Frühling Stoßzeiten, wo in den Gärten und Grünanlagen sowie am Hof alles gleichzeitigt erledigt werden soll. Aber ansonsten lässt es sich für mich im Jahreslauf ganz gut einteilen. Wir haben im Jahr 2000 einen neuen Stall gebaut und auf Mutterkuhhaltung umgestellt, das hat die Arbeit am Hof flexibler gemacht. Aber auch Mutterkühe machen Arbeit; es ist ein Trugschluss zu glauben, ich müsste nicht auch zwei Mal täglich in den Stall gehen. Da sowohl mein Mann als auch ich noch einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen, haben wir uns die Tätigkeiten zuhause gut aufgeteilt. Die tägliche Stallarbeit erledige ich, für die Feldarbeiten ist mein Mann zuständig. Das System hat sich für uns sehr gut bewährt. Ich bin ein recht geselliger Mensch und ich schöpfe viel Kraft aus dem Miteinander. Ich könnte mir auch gar nicht vorstellen, ausschließlich zuhause am Bauernhof zu sein. Mit meinen Kolleginnen in der Grünraumpflege macht das Arbeiten genauso viel Freude wie auch zuhause am Hof. Und auch als Ortsbäuerin in Pfarrwerfen und als Mitglied bei den Trachtenfrauen schätze ich einfach den guten Zusammenhalt in der Gruppe.

Das alles kostet doch auch manchmal viel Energie? Wo tankst du wieder auf?

Monika Reiter: Natürlich gibt es Tage, da geht die Arbeit nicht so leicht von der Hand. Wichtig ist trotzdem, niemals die Freude und den Spaß an der Arbeit zu verlieren. Außerdem gibt es ja auch viele schöne und lustige Erlebnisse. Und ganz viel Kraft schöpfe ich aus den Bergen und der Natur.

 

 

 

 

 

 

 

Im Herbst ist es Zeit die Gärten einzuwintern - beim Maschinenring ist dann in der Grünraumpflege Hochsaison.