Maschinenring baut Themenweg Toleranzberg Filzmoos

In den Jahren 1731/32 mussten im Rahmen der Salzburger Protestantenvertreibung unter Fürsterzbischof Firmian ca. 22.000 Protestanten Salzburgs das Land verlassen. Auch viele Bauernfamilien waren betroffen und verließen unter großen Entbehrungen ihre Höfe, wobei Kinder unter 12 Jahren mitunter auch zurückgelassen werden mussten. Allein im Pongau standen danach 1544 Höfe leer. 

Die Gemeinde Filzmoos litt schwer unter der Vertreibung, der kleine Ort verlor 592 Personen und damit mehr als 2 Drittel seiner Einwohner! Ungef.hr 15.000 der Vertriebenen wurden unter Kaiser Friedrich Wilhelm I. in Preußen angesiedelt. Der 1911 gegründete „Salzburger Verein“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Nachfahren der Vertriebenen untereinander und mit ihren ehemaligen Heimatgemeinden zu verbinden. 

In Filzmoos sind diese Bemühungen besonders intensiv und rührig. Christian Salchegger, Oberhofbauer i. R. und Obmann der Kameradschaft Filzmoos: „Der Verein, für den das Land Salzburg eine Patenschaft übernommen hat, fördert auch die Familienforschung der Salzburger Emigranten und deren Nachkommen. Heuer hätte in unserer Gemeinde das alle 2 Jahre stattfindende Vereinstreffen stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Krise mussten wir es auf Juni 2021 verschieben.“

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Christian Salchegger,
Kameradschaftsbund-Obmann

„Wir wollen die Erinnerung an die vertriebenen Familien in Ehren halten."
 

 

donabauerpeter.jpgPeter Donabauer,
Geschäftsführer Filzmoos Tourismus

„Wir verstehen diesen Weg einerseits als geschichtliches Erinnerungsprojekt und Weg der Entschleunigung. Wir wollen damit auch die Kinder und Jugendlichen für die Geschichte ihres Heimatortes interessieren. Zum anderen bereichert er als Naherholungs-Rundweg das Angebot an Wanderwegen. Der ca. 500 m lange Weg beginnt zwischen den Hotels Bischofsmütze und Dachstein und endet bei der Wallfahrtskirche „Zum Filzmooser Kindl“. Eingebunden sind ein Info-Salettl, die Kalvarienberg- Kapelle, ein Quell- und Ruheplatz, eine Aussichtsplattform, sowie Informationstafeln mit Anleitungen zur Toleranz."

 

Idee für Versöhnungsprojekt
Initiiert von Namensvetter Christian Salchegger, Landwirt vom Bögrainhof und Schischulbesitzer in Filzmoos wurde aus diesem Anlass der Bau des „Toleranzberges" beschlossen. An diesem Leaderprojekt sind auch die Gemeinde und der Tourismusverband beteiligt. Ein Großteil der Arbeiten wurde an den Maschinenring vergeben.

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