Herausfordernde Steilflächen - arbeitsintensive Bewirtschaftung & kostenintensive Spezialmaschinen

Sie prägen die Kulturlandschaft in den Salzburger Gebirgsgauen wie niemand sonst und tragen maßgeblich zu unserem weltberühmten Landschaftsbild bei. Die Rede ist von den Bergbäuerinnen und Bergbauern, die oft mit großem Arbeitseinsatz und meist noch größerer Leidenschaft ihre Betriebe bewirtschaften.

Spezialgeräte wie Muli und Mähtrac sind für die Bewirtschaftung ihrer Flächen unabdingbar, belasten die Betriebe jedoch wirtschaftlich massiv. Einerseits aufgrund der hohen Investitionskosten (die Neuanschaffungspreise von Muli oder Mähtrac liegen oft jenseits der 100.000 Euro), anderseits aufgrund der relativ geringen jährlichen Stundenauslastung.

Aus diesem Grund hatte sich beim Maschinenring ein sehr gut funktionierendes Netzwerk aus bäuerlichen Dienstleistern bzw. Bergmaschinen-Ausfahrern entwickelt, welches sowohl für Auftragnehmer als auch Auftraggeber gleichermaßen Vorteile mit sich brachte.

Um das Risiko und die wirtschaftliche Belastung durch die teure Bergmechanisierung zu minimieren gibt es verschiedene Ansätze und Modelle. Vom überbetrieblichen Einsatz der Geräte, über die Gründung von Maschinengemeinschaften bis hin zu Kooperationsmodellen zur überbetrieblichen Zusammenarbeit.

Im Großarltal besteht bereits ein solches Kooperationsmodell. Drei Bauern haben sich hier für die Arbeiten mit Muli & Mähtrac zusammengeschlossen. Die Betriebsstruktur und die Lage (Sonn- und Schattseite) der Höfe ermöglicht eine zeitlich gestaffelte Bewirtschaftung. Sepp Andexer, sein Bruder Michael und Cousin Alois teilen sich nicht nur die Maschinen, sie helfen einander auch gegenseitig bei allen anfallenden Arbeiten. Sepp als Eigentümer von Muli und Mähtrac verleiht dabei die Geräte an seine zwei Kooperationspartner. Die Abrechnung hierfür erfolgt anschließend nach Einsatzstunden über den Maschinenring Pongau.

Die Landwirtschaft im Berggebiet steht vor großen strukturellen Herausforderungen und hier setzt der Maschinenring Cluster an: gemeinsam mit den Landwirten bauen wir effiziente Arbeitsabläufe auf, wir planen und organisieren die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Anlagen und wir übernehmen anfallende organisatorische bzw. administrative Tätigkeiten.

 

Reinhard Schröcker, Agrarbereichsleiter Maschinenring Salzburg:

"In den letzten Jahren ist eine schleichende Entwicklung zu beobachten, welche die Bergbetriebe zusehends unter Druck bringt. Die Nachfrage nach Bergmaschinen-Ausfahren ist ungebrochen hoch, die Zahl der Ausfahrer jedoch rückläufig. In manchen Regionen ist es fast unmöglich die Aufträge noch zeitgerecht zu erfüllen“.

Die Gründe für diese Entwicklung ist aus Schröckers Sicht vielfältig, der Strukturwandel und die steigende Zahl der Nebenerwerbslandwirte nur zwei davon.

 

 

 

Maschinengemeinschaften und Betriebskooperationen im Berggebiet sind ein zentrales Thema im Maschinenring Cluster und wird von Bund, Ländern und der Europäischen Union unterstützt.