Das waren die Düngefachtage 2018

Maschinenring Cluster Veranstaltung

Düngung im Berggebiet

Düngefachtage 2018

In Salzburg werden neben den Gunstlagen auch weitläufige Berggebiete landwirtschaftlich genutzt. Sowohl für das Flachland als auch im Berggebiet gilt es bei der Düngung den richtigen Zeitpunkt hinsichtlich des Pflanzenwachstums, des Wetters und der entsprechenden Bodenabtrocknung zu nutzen.

Die Düngefachtage widmeten sich der "Gülledüngung" und der "Düngung im Berggebiet", dabei standen Wissenstransfer und Vorträge ebenso am Programm, wie der praktische Einsatz unterschiedlicher Düngetechnik.

Auf aktuelle rechtliche Entwicklungen seitens Wasserschutz und Luftgüte wies Bodenschutz- und Düngungsberaterin Elisabeth Neudorfer hin. Als wertvollste Betriebsmittel geben die Wirtschaftsdünger dem Boden die entzogenen Nährstoffe zum Großteil zurück. Die verlustarme Ausbringung erfolgt durch Beachtung der Witterung, Wasserverdünnung und mit bodennahen Gülleverteilern, wobei für das Berggebiet auch großtropfige Verteiler als Option erhalten werden müssen.

Die Entzüge an Phosphor und Kalk müssen durch eine auf die Bodenuntersuchung abgestimmte Ergänzungsdüngung ausgeglichen werden, wie Norbert Ecker von EN-Agrar fachkundig und überzeugend vortrug.

Gerade in der bodennahen und bodenschonenden Ausbringung der hofeigenen, flüssigen Wirtschaftsdünger liegt viel Potential.

Gut genutztes, mehrschnittiges Grünland erfordert eine entsprechende Versorgung mit Nährstoffen mit über das Jahr verteilten, bedarfsgerechten Düngergaben.  Eine bodennahe Ausbringung vermindert dabei nicht nur die Stickstoffverluste an die Luft, sondern auch die Geruchsbelästigung für die Anrainer. In Zeiten, in denen die Landwirtschaft in einem zunehmenden Spannungsfeld mit der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung steht, ein durchaus relevanter Punkt.

Bodenverdichtungen vermeiden

Da der Boden die Produktionsgrundlage aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse ist, gilt es besonderen Wert auf den Schutz und die Gesunderhaltung zu legen. Intensiver genutzte Flächen leiden je nach Bodenstruktur, Beschaffenheit und Bewirtschaftungsform unter mehr oder weniger starken Verdichtungen. Staunässe, geringere Wasser-Aufnahmefähigkeit, verringertes Wurzel- und Pflanzenwachstum und weniger Bodenleben sind die Folge. Um den Boden zu schützen ist es wichtig, dass feuchte Böden nicht befahren, Maschinen mit geringen Radlasten eingesetzt und möglichst wenig Überfahrten durchgeführt werden. Auch die Auflageflächen der Reifen bzw. der Reifendruck spielen dabei eine wesentliche Rolle.  

Michael Preuner, TerraCareMichael Preuner von der Firma TerraCare, zeigte den praktischen Einsatz des Reifendruckregelsystems an Traktor und Güllefass mit Schleppschuhverteiler. „Durch die von uns patentierte Lösung ist es möglich den Reifen von Zugmaschine und Anhänger in wenigen Sekunden von z.B. 0,8 bar auf 1,8 Bar zu füllen. Der Traktor und das Anbaugerät werden zentral über ein Display in Kabine gesteuert. Das System funktioniert auch ohne den Druckspeicher, wenn am Traktor ein Bremssystem aufgebaut ist und die Reifen eher klein sind. Ein an Feld bzw. Straße angepasster Reifendruck schont nicht nur die Böden, es kann auch Treibstoff eingespart, die Sicherheit erhöht und der Reifenverschleiß verringert werden. Auch der höhere Fahrkomfort, deutlich mehr Traktion und weniger Futterverschmutzung sind weitere Vorteile des Systems.“

Wirtschaftliche & effiziente Düngung mit dem Maschinenring

Die Wirtschaftsdüngerausbringung ist im landwirtschaftlichen Betrieb ein großer Zeit- und Kostenfaktor. Nur wenige Betriebe lasten ihre Düngetechnik tatsächlich voll aus und Alternativen, wie die Nutzung Güllefassgemeinschaften, von Verleihfässern oder die überbetriebliche Auslagerung der Düngung können wirtschaftlich interessant sein. Gerade die Düngetechnik eignet sich ideal für eine gemeinschaftliche Nutzung: Sie ist relativ unkompliziert und wenig fehleranfällig, zudem ist das Zeitfenster für die Düngung größer als zum Beispiel bei der Ernte.

Interesse an der gemeinschaftlichen Nutzung von Düngetechnik? Aktuell sucht der Maschinenring Mitglieder für folgende Maschinengemeinschaften:

  • Lungau: Güllefass, Gülleverschlauchung
  • Pongau: Gülleseparator
  • Flachgau: Güllefass

 

Hochkarätige Referenten beim Düngefachtag
Moderne Düngetechnik live im Einsatz und viel fachliches Hintergrundwissen zur Nährstoffversorgung und modernem Bodenschutz wurde vom fachkarätigen Referenten beim Düngefachtag in Pinzgau vermittelt. Von links nach rechts: DI (FH) Martin Leist (Sachverständiger für Bodenschutz und Landwirtschaft des Landes Salzburg), Bodenschutzberaterin & Referentin Elisabeth Neudorfer (LWK Salzburg), DI Georg Juritsch (Referatsleiter Agrarwirtschaft Land Salzburg), Michael Fankhauser (Agrarkundenbetreuer Pinzgau, Maschinenring), Christian Wimmer (Wimmhof-Bauer), Thomas Gruber (Agrarkundenbetreuer Pongau, Maschinenring), Reinhard Schröcker (Bereichsleiter Agrar, Maschinenring und Bodenprofi und Vortragender Norbert Ecker.
Die Reifenregeldruckanlage der Firma TerraCare im praktischen Einsatz auf den Flächen des Wimmhofes in Bruck an der Glocknerstrasse. Sowohl am Zuggerät als auch am Güllefass mit Schleppschuhverteiler können die Reifendrücke bequem von der Fahrerkabine aus gesteuert werden.

 

Durch das geringe Gewicht der Gülleverschlauchung kann diese sehr gut auf Steilflächen und auf schlechter befahrbaren Böden eingesetzt werden. Verschlauchungssysteme eigenen sich für Betriebe mit arrondierten Flächen, wobei ein Umkreis von 1km abgedeckt werden kann.

 

Bodenprofi Norbert Ecker stand mit seinem Fachwissen den Besuchern und Besucherinnen des Düngefachtages am Wimmhof in Bruck an der Glocknerstrasse zur Verfügung.