Baumpflegeauftrag in einer geschichtsträchtigen Gedenkstätte

Beitrag von Elisabeth Huber, Maschinenring Zeitarbeitskraft und Studentin der FH Wieselburg

Der „Russenfriedhof“ in St. Johann im Pongau ist eine Gedenkstätte für die knapp 4.000 verstorbene Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter, die in St. Johann im Pongau bis zum Kriegsende 1945 umgekommen sind. Der Großteil der im Lagerfriedhof bestatten Menschen stammte aus der Sowjetunion, daher hat sich im Volksmund der Name „Russenfriedhof“ eingeprägt. Die parkähnliche Anlage befindet sich in der Nähe der B311, ist öffentlich zugänglich und wird vom Innenministerium bzw. der Bundesimmobiliengesellschaft und dem Schwarzen Kreuz betreut.

Am 16. Oktober waren die Baumpfleger vom Maschinenring in St. Johann beauftragt die Bäume beim Russenfriedhof von Tot- bzw. Altholz zu befreien, die Kronen auszulichten, eine Kronensicherung durchzuführen, sowie 2 Bäume zu fällen. Aufgrund der Größe und Lage der Bäume kamen sowohl eine Hebebühne als auch professionelle Baumkletterer zum Einsatz. Die Arbeit mit der Hebebühne ist weniger aufwendig als der Einsatz von Kletterseilen. Aber bei sehr verwinkelten bzw. hohen Bäume sind Hebebühnen ungeeignet – man erreicht nur die unteren Kronenteile und die Bühne müsste sehr oft neu platziert werden. Professionelle Baumkletterer arbeiten daher oft, gesichert mit Klettergurten und Kletterseilen, direkt in der Krone. Hierfür wird ein sogenanntes Wurfgeschoss gezielt über ausgewählte Äste geworfen, das Kletterseil über den Ast gezogen und anschließend am Stamm befestigt. Der Baumkletterer steigt mit Hilfe des Gurtes in die Krone ein und kann somit den gesamte Kronenraum für die Pflege erreichen.

Wenn es die Lage und Struktur des Baumes ermöglicht, ist der Einsatz einer Hebebühne die schnellste und einfachste Möglichkeit eine Kronenpflege durchzuführen.

Dort wo der Einsatz einer Hebebühne nicht mehr möglich ist, steigen professionelle Baumkletterer, gesichert durch Klettergurt und Seil, direkt in die Krone ein.