Aktueller Holzmarktbericht

Andreas Schreyer

von DI Andreas Schreyer, Bereichsleiter Forst & Energie im MR Salzburg

 

Die internationale Nadelholzkonferenz (ISC) 2016 fand dieses Jahr im Oktober in Paris statt und zeigte grundsätzlich einen positiven Zukunftstrend für die Holzverwendung auf. Die Nachfrage nach Nadelschnittholz steigt weltweit an. Die Produktion würde somit mitwachsen, da der Holzbau weltweit wächst, speziell in Europa. Die Talsohle sei durchschritten und die Länder mit dem Rohstoffzugang können sich gegenüber denen ohne Rohstoff langfristig durchsetzen.

 

Der Export von Nadelschnittholz wird auch zukünftig eine große Bedeutung für uns haben, da in Europa 33% des weltweiten Nadelschnittholzes produziert werden und dagegen nur 26% verbraucht werden.

 

Die Papierproduktionsmenge in Österreich bleibt trotz schwacher Nachfrage – besonders bei den grafischen Papiersorten – seit der Wirtschaftskrise stabil. Die Branche erlöst jährlich fast 4 Milliarden Euro, davon 4⁄5 im Export. Die Zellstoff und Papierindustrie erwartet langfristig für Österreich eine Verbrauchssteigerung von 8,8 Mio. Fm (2016) auf 11,3 Mio.FM (2030). Das Nadelholz bleibt dabei mit einem 85%-Anteil vorrangig.

 

Im Bereich des Biomassemarktes befinden sich die Preise auf einem seit Jahren „niedrigsten“ Niveau. Heizwerke haben sich reichlich mit Hackgut und Brennholz eingedeckt. Das hohe Aufkommen von Energieholz sowie die milden Winter waren in der Vergangenheit hauptverantwortlich für die Preisreduktion. Regionales Aufkommen von Biomasse wird wieder an Bedeutung gewinnen, da eine kostendeckende Versorgung aus der Fernzone folglich nicht mehr möglich sein wird. Parallel steigt auch seit kurzem wieder der Bedarf an Biomasse für Großanlagen, wie in Lenzing, Klagenfurt und Hallein. Der Einschlag in Salzburgs Wäldern ist gedämpft, obwohl die Preise für SRH leicht gestiegen sind. Die Sägeindustrie hat sich gut mit Käferholz aus einzelnen Schadholzaufkommen eingedeckt, der dadurch entstandene Anteil von SNP hält die Preise für Energieholz-Sortimente momentan auf Niveau. In der anstehenden Wintersaison wird sich zeigen, ob der Preis wieder ansteigen wird.

 

Auch wenn die derzeitige Situation am Holzmarkt nicht ausnahmslos positiv in die Zukunft blicken lässt, bin ich sehr zuversichtlich, dass sich Forstwirtschaft auch zukünftig lohnen wird, da der Wald nicht nur in seiner Nutzfunktion, sondern auch im globalen Klimaschutz an Bedeutung gewinnen wird.

 

Der Wald wird eine Schlüsselfunktion zur Eindämmung und Bewältigung des Klimawandels einnehmen, wenn er nachhaltig bewirtschaftet wird, sein Zuwachs geerntet und Holz bestmöglich als Ersatz nichtnachhaltiger Materialien und Rohstoffe Verwendung findet. Kein hilfreicher Ansatz würde sein, den Wald lediglich als Kohlenstoffspeicher zu sehen und die Bewirtschaftung einzustellen und diese klimarelevanten Flächen unter Schutz zu stellen. In Österreichs Wäldern sind noch erhebliche Nutzungsreserven vorhanden, die einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.