45. Landesversammlung: Maschinenringorganisation weiter am Puls der Zeit
Am 8. Juni 2022 fand im Haus am Ring in Bad Leonfelden die Landestagung der Maschinenringe Oberösterreichs statt. Im Mittelpunkt standen dabei eine positive Unternehmensentwicklung und die Herausforderung, auch in Zukunft ein starker Impulsgeber für die ländlichen Regionen zu sein.
Landesobmann Gerhard Rieß konnte in seinen Grußworten zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Darunter Nationalrat Manfred Hofinger, Bürgermeister Thomas Wolfesberger, Wirtschaftskammer-Vizepräsident Leo Jindrak, Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger, Johann Grill, Kuratorium Bayerischer Maschinenring, MR Bundesobmann Christian Angerer sowie die Ehrenobmänner Alois Papst und Walter Schachner.
Rieß hob in seinen Ausführungen hervor, dass der Maschinenring seit jeher ein wichtiger Gestalter der ländlichen Regionen sei, aber sich auch selbst weiterentwickeln müsse. „Es ist schön, selber mitgestalten zu dürfen. Man reflektiert die Vergangenheit und bringt das in Zukunftskonzepte ein. Diskussionen zur Organisation sind tief und wichtig, es geht bis in den sozialen Bereich hinein“, so Rieß. Hier sprach er vor allem den internen Prozess „Wir gestalten Zukunft“ mit stärkerer Bündelung der Regionen an. An die anwesenden Vertreter von Politik und Wirtschaft appellierte er: „Wir haben uns schon aus unserer Geschichte heraus immer den Herausforderungen gestellt, aber wir können nicht alles alleine lösen, jedoch bestmöglich begleiten. Auch die aktuell unsichere Lage wird uns sicher noch stark fordern.“
Wichtig sei auch aus wirtschaftlicher Sicht, die drei MR-Bereiche Agrar, Service und MR Personal verstärkt zu bündeln. Hier sei der Eigentümer als Schrittgeber gefragt, meinte Rieß abschließend.
Nationalrat Ing. Manfred Hofinger bedankte sich stellvertretend für LR Michaela Langer-Weninger in seinen Grußworten für die gute Partnerschaft: „Der Maschinenring ist wunderbar sicht- und spürbar und ein professioneller Partner für Landwirte und heimische Firmen in unsicheren Zeiten“.
Bürgermeister Thomas Wolfesberger lobte den Maschinenring als guten Kommunalpartner. Als Beispiel nannte er den Maschinenring Granitland, mit dem die Stadtgemeinde Bad Leonfelden ein Grünraumkonzept umsetzte und in ständiger Zusammenarbeit steht.
Landwirtschaftskammer-Präsident Mag. Franz Waldenberger freute sich über seine erste Landesversammlung beim MR: „Der Maschinenring begleitet mich seit ich in der Landwirtschaft tätig bin und ist eine wichtige Stütze in der täglichen Arbeit“. Die Landwirtschaft müsse sich laufend neuen Herausforderungen stellen, so Waldenberger. Dazu werde derzeit ein Paket zur Abfederung der Teuerung vorbereitet. Angesichts gestiegener Dünger-, Treibstoff- und Futterpreise sei ein nationales Entlastungspaket für Bäuerinnen und Bauern wichtig. Als weitere Ankerpunkte nannte er den EU-weiten „Green Deal“ mit Zielen wie sauberes Wasser, einen gesunden Boden, Biodiversität und Sicherstellung der Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln aus heimischer Landwirtschaft.
Ing. Franz Moser, strategischer Geschäftsleiter MROÖ, skizzierte in seinen Ausführungen den Maschinenring als wachsende Organisation. Neben der wichtigen Rolle als regionaler Arbeitgeber unterstrich Moser die Stärkung der Dienstleistungen im klassischen Agrarbereich und die Begleitung für Landwirte bei der Digitalisierung. „Wir müssen Ansprechpartner für innovative neue Techniken sein“, so Moser. Precision Farming mit Maschinenring RTK, digitale Ackerschlagkartei, MR Teamwork App, Maschinenring Helpdesk, Online Manager oder Nährstoffmanagement seien dazu wichtige Säulen.
Mit dem „Tag der Versuchsbetriebe“ am 12. August setzt der Maschinenring bei insgesamt 19 teilnehmenden Betrieben in ganz Oberösterreich einen weiteren Schwerpunkt zur Information über Innovationen am Puls der Zeit.
Mit einem Blick auf die soziale Betriebshilfe erklärte Moser, dass Arbeitskräfte am Hof immer weniger werden. Hier gelte es die Herausforderungen zu meistern. Mit den neuen Vertretungsdienstrichtlinie 2023 sei eine Neuaufstellung notwendig. „Wir wickeln über 90 Prozent der sozialen Betriebshilfefälle der SVS ab“, zeigte sich Moser von der Wichtigkeit dieser Leistung für Landwirte überzeugt.
Für moderne und gut getaktete Information sorgt das heuer eingeführte Mitgliederpaket mit der Maschinenring Zeitung im neuen Layout, dem Mitgliederbrief sowie einem elektronischen Mitglieder-Newsletter.
Ing. Christian Reiter, MBA, operativer Geschäftsleiter MROÖ, konnte über eine solide Aufstellung des Service-Bereichs mit einer breiten Dienstleistungspalette berichten. Dabei spielt das Vertrauen der Kunden eine große Rolle, für das er sich bedankte. Als Schwerpunkt nannte er den Winterdienst mit einem Umsatzanteil von 38 Prozent am Gesamtumsatz.
„Für den Bereich der Gartengestaltung haben sich die installierten neuen Kompetenzcenter bereits bewährt und wir konnten hier das stärkste Wachstum verzeichnen“, so Reiter. Als Herausforderung sieht er die Gewinnung neuer, qualifizierter Mitarbeiter und dass sich der Dienstleistungsbereich insgesamt in einem steigenden Verdrängungsmarkt befindet.
Robert Resch, MBA, kaufmännischer Geschäftsleiter MROÖ, präsentierte die positiven Unternehmensahlen zum Jahresabschluss. „Der Maschinenring steht im Dienstleistungsbereich für Verlässlichkeit und Innovation seit mehr als 25 Jahren. Die Zahlen geben uns in diesem Kurs recht und bestärken uns im Mut zur Veränderung“, so Resch. Er dankte allen Mitarbeitern auf regionaler und zentraler Ebene und ersuchte, den MR-Gedanken auch weiterhin mitzutragen.
Ehrung Landesobmann-Stellvertreterin Franziska Fröschl und Ergänzungswahl. Aufgrund des Ausscheidens aus ihrer Funktion wurde Franziska Fröschl für ihre vielen leitenden und mit viel Herzblut gelebten Funktionen im Maschinenring seit 1992 gedankt. Fröschl bedankte sich dafür und versicherte: „In meinen Adern fließt auch weiterhin grünes MR-Blut“.
Als ihr Nachfolger wurde Gerhard Oberndorfer, Obmann im Maschinenring Salzkammergut, einstimmig gewählt.
Dr. Willi Kremer-Schillings alias „Bauer Willi“ sieht sich in seinem spannenden Vortrag „Unruhige Zeiten – mehr Mut zur kreativen Kommunikation“ als „Rufer in der Wüste“. Dialog werde zur Meinungsbildung immer wichtiger. Dabei seien auch die Landwirte mit positiver Information und der Nutzung neuer Kommunikationskanäle gefordert. Nur wenn der Konsument die Prozesse und Aufgaben in der Landwirtschaft auch versteht, könne ein gewisses Grundverständnis dafür entstehen, so Willi Kremer-Schillings.
Das Nachmittagsprogramm stand ganz im Zeichen der Sinne: Bei einer Führung durch die Kräuterwelt der Österreichischen Bergkräuter-genossenschaft in Hirschbach konnten sich die Teilnehmer richtig entspannen und viele Gesundheitstipps mitnehmen. Mit der Besichtigung des modernen Dienstleistungszentrums Maschinenring Granitland und Kaffee & Kuchen in der Mühlviertler Landbäckerei endete die Veranstaltung.