CULTAN-Verfahren – kontrollierte Stickstoffdüngung „auf Vorrat“

CULTAN ist Stickstoffdüngung „direkt an der Wurzel“

CULTAN ist die Abkürzung für Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition, übersetzt also „kontrollierte Langzeit-Ammoniumernährung“, und geht einen Schritt weiter als die herkömmliche Düngung: Das Verfahren packt das Problem direkt an der Wurzel. Durch Injektion von konzentriertem flüssigen Ammoniumdünger wird ein Stickstoff-Düngerdepot im Boden platziert und der Stickstoff daraus von der Pflanzenwurzel direkt aufgenommen. 

Die zwei positiven Effekte des CULTAN-Verfahrens:

  1. Weil das Ammonium im Ton-Humuskomplex aufgenommen wird und nicht wasserlöslich ist, kann es nicht ausgewaschen werden. So sind höhere N-Einzelgaben sinnvoll möglich.
  2. Die Pflanzen wachsen mit ihren Wurzeln räumlich zum Depot „hin“. So findet eine bessere und dichtere Wurzelausbildung statt und größere Wasserreserven können im Boden erschlossen werden. Dies führt zu einem trockenresilienteren Pflanzenbestand.

Zu beachten gilt es allerdings, dass bei der Ammonium-Aufnahme im Boden H+-Ionen abgegeben werden, was eine gewisse Bodenversauerung zur Folge hat. Eine entsprechende Ausgleichskalkung ist daher unbedingt erforderlich.

Zusammenfassung: die Vorteile der CULTAN-Düngung

  • höhere Trockentoleranz der Pflanzbestände durch bessere Wurzelausbildung
  • bis -20% Düngereinsparung bei gleichen Erträgen durch Minimierung der N-Verluste (keine Abgasung und Auswaschung)
  • bei Böden mit mehr als 10% Tonanteil ist eine N-Vorratsdüngung möglich (bei Getreide keine Gabenteilung nötig)

In Oberösterreich sind vier CULTAN-Geräte als Gemeinschaftsmaschinen über den Maschinenring verfügbar. Bei Interesse wende dich bitte an deinen örtlichen Maschinenring. 

Vergleich CULTAN-Verfahren - Mineraldünger

Maschinenring Feldtage | Flüssigdüngung im Mais mittels Cultan-Technik