Schwadergemeinschaft Lungau mit guter Auslastung: Zufriedene Mitglieder sind unsere Motivation

von Hannes Moser, Agrarkundenbetreuer im Lungau

Die Nutzung von Maschinengemeinschaften bzw. der Soloverleih von Maschinen bietet den Landwirten die Chance, neueste Techniken am Betrieb einsetzen zu können, ohne selbst ein hohes Investitionsrisiko eingehen zu müssen. In Zeiten von niedrigen Agrarpreisen sind niedrige Fixkosten am Betrieb eine Existenzfrage. Durch teure Maschinenanschaffungen wird das Eigenkapital am Betrieb gebunden. Am Beispiel der Schwadergemeinschaft Lungau erkennt man, dass durch die Kooperation von 22 Bauern ein Vorteil für alle Betriebe erreicht wird.

Im Jahr 2014 hatten sich 22 Betriebe entschlossen, eine Schwadergemeinschaft zu gründen. Mit dem Ziel: durch eine breit aufgestellte Gemeinschaft – also viele große und kleine Betriebe in mehreren Gemeinden – mit mehreren Maschinen eine hohe Verfügbarkeit bei guter Auslastung zu schaffen. Es wurden 4 Doppelschwader angeschafft. Die Disponierung erfolgt ausschließlich über das Maschinenringteam. Die Herausforderung ist dabei, dass die Schwader sehr zeitgenau vergeben werden und es immer wieder zu Verschiebungen kommt. Bei extremem Ernte-Einsatz ist es unumgänglich, dass ein ständiger Kontakt zwischen Landwirt und Maschinenring gegeben ist, um auf Verschiebungen reagieren zu können. Da vier Schwader für die Einsatzplanung zur Verfügung stehen, können die Wünsche der Landwirte fast immer erfüllt werden. Die Abrechnung des Einsatzes erfolgt über Einsatzstunden, die mit einem Stundenzähler (Zapfwellenumdrehungszähler) minutengenau erfasst werden. Bei 183 Einsätzen wurden 320,5 Einsatzstunden erreicht und das von 55 verschiedenen Landwirten. Die Einsatzstunden pro Betrieb reichen von 27,92 Stunden bis 0,42 Stunden.

Ich möchte mich hiermit bei allen Landwirten, die die Gemeinschaft nutzen, für die gute Zusammenarbeit bedanken.

 

Kommentar von Peter Bliem zum Doppelschwader:

Peter Bliem„Mein Betrieb hat 225 BHK-Punkte, und jeder der sich in der Landwirtschaft auskennt weiß, dass die dazugehörigen Flächen somit keinesfalls eben sind. Wir sind ein Fahrsilobetrieb mit drei bis vier Nutzungen. Pro Schnitt werden 15 ha gemäht, die Schlaggrößen gehen von 0,5 bis 2 ha. Bei den ersten Gesprächen zur Gründung der Gemeinschaft konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich meine Hanglagen – Steilflächen bis 50% – mit diesem großen Gerät ordentlich bearbeiten kann. Die Praxis hat mittlerweile gezeigt, dass die Hanglagen nicht nur möglich sind, sondern viel schneller aber vor allem viel bodenschonender bearbeitet werden können. Kleine Schläge sind sowieso kein Problem.

Zum Abschluss kann ich nur jedem Bauer raten, solche Maschinengemeinschaften zu nutzen, um die neusten Techniken kostengünstig am Betrieb einsetzen zu können.“

 

Schwader