Schweres Gerät in Frauenhand

Mehrere Tonnen Stahl in Frauenhand

Normalerweise arbeitet Belinda Heinzle am väterlichen Hof in Laterns als, wie sie sagt, „Mädchen für alles“. Kein Wunder, die Landwirtschaftsmeisterin weiß schließlich genau, was sie tut. Gemeinsam mit ihrem Vater bewirtschaftet die 26-Jährige den Milchviehbetrieb mit zehn Kühen, 38 Jungtieren aus eigener Nachzucht und 30 Burenziegen. Die landwirtschaftliche Fläche des Maschinenring-Mitgliedsbetriebs der Heinzles beträgt in etwa 34 Hektar, überwiegend in Berglage. Das bedeutet auch mehrmals im Jahr eine Mahd in steiler Hanglage. Eine Kleinigkeit für Belinda, die die Bergmaschinen, die für diese Hanglage notwendig sind, aus dem Effeff
beherrscht. Denn den Traktorführerschein hatte sie lange, bevor sie überhaupt zum Pkw-L17 antreten durfte.

Nebenjob mit Power

Belindas Leidenschaft hat schon immer den großen Maschinen gehört. Daher wohl auch die Wahl ihres saisonalen Nebenjobs. Dieser
sorgt regelmäßig für große Augen bei Männern wie Frauen: Denn ab dem 8. Dezember bis zum Ende der Skisaison arbeitet Belinda
im Pistenraupenteam von Laterns. Eine Frau in den großartigen Riesenfahrzeugen zu sehen, ist nicht alltäglich, und sie ist auch die Einzige im Team. Noch dazu ist sie sehr jung und hübsch. Doch wer sie kennt, weiß, dass sie keinesfalls zu unterschätzen ist. Belinda weiß genau, was sie tut, und präpariert souverän selbst die steilsten Abfahrten. Doch auch wenn ihr der Job großen Spaß macht, ist er doch auch fordernd.

Denn während der Skisaison kommt oft der Schlaf zu kurz und die Freizeit ist rar. An fünf Tagen pro Woche ist sie nach Ende des Liftbetriebs bis etwa 01:00 nachts auf den Pisten unterwegs und sorgt für perfekten Schnee am nächsten Tag. Wenn andere später ausschlafen, geht’s für sie allerdings ab 06:00 Uhr schon wieder in den Stall. Trotzdem würde sie niemals auf die Freiheit, in ihrem Metallriesen unter den Sternen zu fahren, verzichten.

Verdienter Respekt

Bei den Kollegen im Team genießt die junge Frau Respekt und auch „ein bisschen Narrenfreiheit“, wie sie es nennt. Ein kleiner Bonus,
wenn mal etwas danebengeht. Doch im Team können sich alle auf sie verlassen, vor allem darauf, dass erledigt wird, was vereinbart ist. Daher wird sie in dieser Saison auch ihr fix zugeteiltes Fahrzeug fahren. „Letzte Saison war ich als Springerin meistens mit verschiedenen Geräten unterwegs. Jetzt habe ich mein eigenes“, strahlt sie, und die fehlende Freizeit ist vergessen.