Maschinenschutz in der kalten Jahreszeit

Johann Schapfl ist Werkstättenleiter beim Lagerhaus in Innsbruck. Er ist Profi, nicht nur was die Reparatur, sondern auch die Wartung und Lagerung von landwirtschaftlichen Maschinen angeht. Mit Tipps und Handlungsempfehlungen vom Experten bleiben die Maschinen und Geräte instand und sind optimal geschützt vor Schnee und Kälte.

Vorbereitung auf den Winter: Waschen, Abschmieren, Tanken
Nach dem letzten Einsatz im Herbst sollten alle Maschinen mit einem Hochdruckreiniger gewaschen werden. Um Lackschäden vorzubeugen, sollte bei der Verwendung von Reinigungsmitteln vorher an einer kleinen Stelle getestet werden. Bei Maschinen, die bei ihrem Einsatz trocken bleiben (z. B. Ladewagen für die Heuernte), kann auf das Waschen verzichtet werden. Hier sollte man den trockenen Schmutz mit einem Kompressor beseitigen. Nach der Wäsche ist das Abschmieren essenziell, damit zurückgebliebenes Wasser aus den Lagern verdrängt wird und so keine Frostschäden entstehen können. Nach dem Abschmieren sollte die Maschine nochmals in Betrieb genommen werden, damit sich der Schmierstoff optimal verteilen kann.

Profitipp: Beim Konservieren der Maschine mit Öl sollte darauf geachtet werden, kein Standard-Hydrauliköl zu verwenden, da es den Lack angreifen könnte. Hier besser auf Schal-, Konservierungs- oder Sprühöl zurückgreifen. Bei Geräten, welche im Winter nicht in Betrieb sind, sollte man zusätzlich die Batterie im Herbst ausbauen und diese dann bei Raumtemperatur lagern. Der Anschluss an ein Batterieerhaltungsgerät sorgt für stetige Be- und Entladung und hält so den Zyklus der Batterie aufrecht. Bei Dieseltanks muss darauf geachtet werden, rechtzeitig auf Winterdiesel umzusteigen, auch wenn das Gerät ausschließlich im Sommer in Betrieb ist, da der Sommerdiesel auch bei der Lagerung ausflocken kann.

Wenn es um den richtigen Lagerplatz geht rät Johann Schapfl, die Maschinen an einem trockenen, möglichst frostsicheren Ort einzulagern. Auf die Abdeckung mit Planen sollte man möglichst verzichten, sie führen oft zur Bildung von Kondenswasser, was wiederum zu Oxidation und Rostschäden führen kann.

Checkliste – so startet die Maschine nächstes Jahr optimal in den Sommer
• Sind Schäden an einer Maschine ersichtlich, sollten diese möglichst noch im Herbst behoben werden, das erspart dem Landwirt Sorgen im Frühjahr und beugt einer Überlastung der Werkstätten vor dem ersten Schnitt vor.
• Oft wird vergessen, dass die Öle bei Winkelgetrieben und Balken von z. B. Mähwerken, Schwadern etc. regelmäßig gewechselt werden müssen. Wer im Herbst daran denkt, spart auch hier Nerven und Zeit im Frühjahr.
• Bei Keilriemen- und Kettenantrieben sollte auf die optimale Spannung geachtet werden. Außerdem sollten Keilriemen regelmäßig gewartet werden, damit sie nicht spröde werden.
• Hydraulikschläuche sollten regelmäßig auf Risse oder aufgescheuerte Stellen kontrolliert werden, um Schlauchplatzer zu vermeiden.
• Nicht nur bei der Lagerung sollten Gelenkwellen auf einen intakten Gelenkwellenschutz kontrolliert werden, außerdem sollten diese alle acht Betriebsstunden geschmiert werden.
• Vor dem ersten Einsatz der Maschine sollte auch die Lichtanlage überprüft werden.

Wintermaschinen: So gelingt der Schutz vor Salz, Schnee und Frost
Besonderen Schutzes bedürfen Winterdienst-Maschinen. Vor dem Einsatz sollten diese auf Schäden wie defekte Schläuche, Bruchstellen oder Rost geprüft werden. Konserviert wird hier mit speziellen Ölen oder Wachsen. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass nach dem Auftragen des Wachses eine Aushärtungszeit von ein bis zwei Tagen bei Raumtemperatur eingehalten werden muss. Ratsam ist es auch, Unterbodenschutz zu verwenden.
Bei Schneepflügen und Salzstreuern sollten vor allem die beweglichen Teile auf ihre Unversehrtheit kontrolliert werden. Z. B. sollte beim Schneepflug das „Ausklinken“ reibungslos funktionieren, um später Straßenschäden zu vermeiden. Maschinen können auch im Winter gewaschen werden, dabei ist es aber besser, mit kaltem Wasser zu reinigen, da warmes Wasser das Salz stärker auflöst, was in weiterer Folge zu Salzablagerungen im Gerät führen könnte. Bei Maschinen zur Salzstreuung ist unbedingt zu vermeiden, dass Feuchtigkeit ins Innere dringt, das würde zu Klumpen und Verstopfungen führen. Vor Schönwetterperioden sollte der Salztank leer sein. Bei Schneefräsen sollten Verschleißteile kontrolliert und auf die richtige Spannung von Kettenantrieben geachtet werden.