Kalk sorgt für vitalen Boden

Eine Vielzahl der Eigenschaften und Funktionen des Bodens wird vom pH-Wert beeinflusst. Die Auswirkungen sind vielfältig und betreffen unter anderem die Nährstoffverfügbarkeit, das Bodenleben und die Bodenstruktur. Somit ist die Versorgung des Bodens mit Kalk als ein Mittel zur Regulierung des pH-Wertes eine wesentliche Komponente zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit.

Angestrebt wird eine mäßig saure bis neutrale Bodenreaktion was mit pH-Werten zwischen pH 5,5 und pH 7 erreicht wird. Der Neutralwert liegt bei pH 7, darunter liegen saure Werte und darüber befindet man sich im alkalischen bzw. basischen Bereich.

Die Versauerung der Böden hat mehrere Ursachen. Durch den Abbau organischer Substanz durch Mikroorganismen im Boden entsteht neben Dauerhumus auch Kohlendioxid. Kann das CO2, aufgrund von Verschlämmung oder Wassersättigung nicht entweichen bildet es zusammen mit der Bodenlösung Kohlensäure. Solange genügend Kalziumcarbonat im Boden vorhanden ist, wird die Säure neutralisiert und das Kalzium ausgewaschen. Ist das Kalziumcarbonat aufgebraucht, sinkt durch den fehlenden Puffer der pH-Wert.

Durch den Nährstoffentzug der Pflanzen werden dem Boden ebenfalls Ca-Ionen entzogen, was durch einen chemischen Prozess ebenfalls zu einer sauren Wirkung führt. Gleich verhält es sich mit anderen basischen Kationen wie Magnesium und Kalium. Der pH-Wert im Boden sinkt auch durch sauren Regen und dem Einsatz sauer wirkender Düngemittel, wie zum Beispiel schwefelsaurem Ammoniak oder Ammonsulfatsalpeter.

Mit zunehmender Versauerung des Bodens steigen die damit verbundenen negativen Auswirkungen an. Das heißt die Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen sinkt und Schwermetalle werden mobilisiert. Außerdem werden die Lebensbedingungen von Bakterien und Regenwürmern negativ beeinflusst. Durch das fehlende Calcium können keine stabilen Verbindungen zwischen Ton und Humus entstehen und somit kann kein stabiles Bodengefüge mehr gebildet werden und das Risiko für Verschlämmungen und Verdichtungen steigt. Durch die schlechte Bodenstruktur nimmt auch die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens ab, was sich vor allem in Trockenperioden, wie sie in letzter Zeit vermehrt aufgetreten sind, verstärkt auswirkt.

Um Hinweise auf Kalkmangel zu erkennen ist es wichtig, den eigenen Boden gut zu beobachten. Verschlämmungen oder Erosionen im Ackerland, hellgrüne verfärbte oder vergilbte Blätter im Getreide oder ein veränderter Pflanzenbestand mit einem vermehrten auftreten säureliebender Pflanzen, wie z. B. rotem Straußgras oder weichem Honiggras im Grünland, können Hinweise für einen zu niedrigen Boden pH-Wert sein. Um genaue Aussagen treffen zu können sollte eine Bodenuntersuchung, ideal nach der letzten Nutzung und vor der Düngung, oder ein pH-Schnelltest durchgeführt werden. 

Um die Kalkverluste durch natürliche Versauerung, saure Düngung, sauren Regen und Ernteentzug auszugleichen, wird eine sogenannte Erhaltungskalkung durchgeführt. Für Böden, für die eine Bodenuntersuchung eine niedrige Kalkversorgung ergeben hat, ist eine Gesundungskalkung die wirtschaftlich sinnvollste Variante zur Verbesserung des Boden-pH-Werts.

Der Maschinenring organisiert gemeinschaftliche Bestellungen von Kalkdüngern und wickelt nach Wunsch die gesamte Kalkdüngung samt Ausbringung ab. Wird die Kalkung selbst durchgeführt, besteht die Möglichkeit Kalkstreuer beim Maschinenring auszuleihen. Für nähere Informationen stehen die Agrarbetreuer der regionalen Maschinenringe gerne zur Verfügung.