Projekt "Insektenschonendes Mähen" vergleicht Mähtechniken

Mit 210.000 Hektar Grünland- und Feldfutterflächen spielt der Futterbau eine zentrale Rolle in der oberösterreichischen Bodennutzung. Oberösterreich ist in der Rinderhaltung und Milchproduktion Bundesland Nummer 1 und das Grünland ist die zentrale Futterbasis dafür. Diese Flächen sind nicht nur essenziell für die Produktion hochwertiger Lebensmittel, sondern auch als Lebensraum für Insekten unverzichtbar.

Projekt "Insektenschonendes Mähen"

Seit den 1980er Jahren gab es bereits einige Versuche, welche die Auswirkungen von Mähgeräten auf Insekten untersuchten. Von den bisherigen Studien war aber keine einzige auf das Wirtschaftsgrünland und somit die gängige landwirtschaftliche Praxis übertragbar.  In dem vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) finanzierten Projekt untersuchte eine Expertengruppe, wie sich verschiedene Mähtechniken auf Insekten in unterschiedlichen Mähwiesen unter praxisüblichen Bedingungen auswirken. Am 30.10. wurden die Erkenntnisse im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.

Die wesentlichsten Erkenntnisse

Grundsätzlich: Unterschiede zwischen Mähtechnik 

Das Doppelmessermähwerk war mit weniger als 5 % Insektenverlusten die insektenschonendste Variante. Herkömmliche Scheibenmähwerke lagen mit unter 10 % nur knapp darüber. Bei Verwendung von Mähaufbereitern erhöhten sich die Insektenverluste im Schnitt auf rund 15 bis 20 %. 

Diese Anpassung der Technik wäre sinnvoll 

Da im Früh- und Hochsommer die Insektenanzahl am höchsten ist, könnte zu dieser Zeit der Verzicht auf Mähaufbereiter wesentlich zur Insektenschonung beim Mähen beitragen. Projektleiter Johannes Hintringer: „Ermöglichen die Mähwerkshersteller den Landwirten, den Mähaufbereiter fallweise auf einfache Art und Weise wegzulassen oder auszuklappen, wäre dies ein einfach zu realisierender Beitrag."

Beachtliche Individuenzahl auch im ertragsbetonten Wirtschaftsgrünland

Bestimmte Insektenarten finden auch im ertragsbetonten fünfmähdigen Grünland Lebensraum und Nahrung und können dort in wesentlich höheren Dichten vorkommen als auf vergleichsweise weniger häufig gemähten und gedüngten Grünflächen. 

 

Freuen sich über aussagekräftige Erkenntnisse für die Insektenschonung im dauerbewirtschafteten Grünland: Gerhard Rieß (Obmann Maschinenring Oberösterreich), Michaela Langer-Weniger (Agrar-Landesrätin Oberösterreich), Johannes Hintringer (Grünland-Projektleiter Maschinenring), Dirk Schorkopf (Biologe, AGES) und Franz Waldenberger (Präsident Landwirtschaftskammer Oberösterreich) | Fotos: Leonie Gruber