Landschaftsbau: Schnellstraße S7

Kultur- und Landschaftspflege
Blick auf die S7 von einem Hügel aus, auf dem sich viele neu gepflanzte Bäume befinden

Landschaftsbau übernehmen Maschinenring-Profis

Bei der Entstehung der Fürstenfelder Schnellstraße S7, die vom neu errichteten Knoten Riegersdorf (A2) über Fürstenfeld bis zur Staatsgrenze Heiligenkreuz verläuft, ist der Maschinenring Oststeiermark maßgeblich für den Landschaftsbau im gesamten westlichen Abschnitt verantwortlich. Seit März 2024 ist der Westteil der neuen S7 offiziell für den Verkehr freigegeben. Als nächster Meilenstein soll im Sommer 2025 anschließend der Ostteil eröffnet werden und damit die Straße bis ins benachbarte Ungarn führen.

Jahrzehnte lang wurde geplant, um durch die Umfahrungsstraße die Bewohner und Bewohnerinnen der Oststeiermark vom Durchzugsverkehr zu entlasten. Entlang der 28 Kilometer langen S7-Trasse wurden zahlreiche Umweltausgleichs- und Strukturmaßnahmen errichtet, Gewässer naturnah verlegt, Amphibienteiche, sowie Trockensteinmauern und Wildquerungen angelegt, ausgleichend wird das Fünffache an Ersatzflächen bepflanzt. Das Ziel all dieser Ausgleichmaßnahmen soll mögliche negative Auswirkungen des Bauvorhabens auf die Umwelt bereits im Vorfeld korrigieren.

Hier begann der Einsatzbereich der Expertenteams des Maschinenring Oststeiermark. In einem beispiellosen Projekt setzten sie insgesamt 142 verschiedene Maßnahmen um, die den Anforderungen der Umweltbescheide entsprachen und jeweils spezifische Pflegeanforderungen erfüllten. Dazu gehörten beispielsweise:

  • Verlegung von Weidefaschinen mit integrierten Wurzelstöcken, die als Habitatvariabilität für Amphibien und Reptilien dienen,
  • Ingenieurbiologische Böschungssicherung und gleichzeitiger Erosionsschutz durch gezielte Bepflanzungen,
  • Anlage von Stein- und Holzhaufen auf mehreren Hektar als Nistplätze für Reptilien und Amphibien,
  • Errichtung von über 100 Nistplätzen für Fledermäuse im Umfeld einer Fledermausunterführung.

Bäume in Bewegung

Das vorgeschriebene Bepflanzungsziel am Knoten Riegersdorf, welcher die Anschlussautobahn A2 mit der Schnellstraße verbindet, war die Begrünung des pannonischen Florenbereichs in den etwa 3 Hektar großen Zwischenflächen der Trasse. Durch die Umsetzung des Ziels mit schief angelegten 149 Einzelbaumpflanzungen, Glatthafer-Wiesen und Steppengräsern soll der Bereich erlebbar werden. Dafür wurde der Neigungswinkel zwischen 60 bis 80° je nach Baumart und die Position der UBB definiert und mit gegenseitigen Zweipfahlverankerungen fixiert.

Fazit: Ein bedeutender Großauftrag für einen regionalen Maschinenring, der mit spannenden Herausforderungen einhergeht und von engagierten Mitarbeitern umgesetzt wird, die mit diesem Projekt Pionierarbeit innerhalb der MR-Organisation leisten.

Leistungen des Maschinenring Oststeiermark im Detail:

  • Pflege (Mähen, Fräsen, Wässern, allfällige Nachpflanzungen von Ausfall, Unkrautentfernung, Neophytenmanagement) der Flächen
  • Sanierung und Bau von Amphibienteichen
  • Aushub von Geländeeintiefungen
  • Bau von Kulturschutzzäunen, Wildschutzzäunen
  • Errichten von Erosionsschutzmaßnahmen, Weidefaschinen und Spreitlagen
  • Herstellung von Grobaststrukturen und Trockenmauern
  • Herstellung weiterer Gehölzpflanzungen, inklusive vorbereitender Arbeiten (Abstecken, Fräsen bzw. Pflügen)
  • Ansaat und Pflege von Magerwiesen, Wildackerflächen und Ausgleichsflächen
  • Spezielle Auspflanzung von Leitsystemen für Wildquerungen