Sinnstiftende Tätigkeit in Coronazeiten

Psychotherapeutin Gabriele Czerny aus Absam nutzte den Corona-bedingten Shutdown und die frei gewordene Zeit für die Mithilfe auf dem Schallharthof von Familie Kerscher in Fritzens.

Gerade bei der aufwändigen händischen Weidepflege war die zusätzliche Hilfe – unter Berücksichtigung der Hygiene- und Sicherheitsregeln – besonders willkommen. In aufwändiger Handarbeit wurden stachelige Brombeerstauden entfernt, um den Rindern und Pferden wieder zusätzliche Weidefläche bieten zu können. Schon seit ihrer Kindheit interessiert sich Gabriele für die Landwirtschaft, jedoch fehlte ihr der direkte Kontakt zu einer Bauernfamilie, um die Tätigkeiten auf einem Bauernhof kennenzulernen.

Kennenlernen, wie Lebensmittel produziert werden

Bereits in der ersten Woche der Corona-Quarantäne meldete sie sich bei Freiwillig am Bauernhof, dem vom Maschinenring gegründeten Verein, der jährlich rund 450 Freiwillige auf Bergbauernhöfe in Nord- und Osttirol vermittelt und mit einer Unfallversicherung absichert. Schnell wurde der Kontakt zu Familie Kerscher hergestellt und schon wenige Tage später stand die Helferin motiviert und voller Tatendrang auf dem Bauernhof mit Mutterkuhhaltung und Fleischrinderzucht bereit: „Ich habe schon lange eine Möglichkeit gesucht, um einmal auf einem Bauernhof mitarbeiten zu können und die Abläufe, die hinter der Lebensmittelproduktion stecken und die man sonst gar nicht mitbekommt, mitzuerleben“, erzählt die Psychologin, die in einer Gemeinschaftspraxis in Innsbruck tätig ist. Mittlerweile war sie bereits mehrere Tage auf dem wunderschön über dem Inntal gelegenen Bauernhof im Einsatz und hat beim Zäune-aufstellen, beim Brennholzstapeln und im Umgang mit dem Vieh schon viele neue Erfahrungen gesammelt und dabei auch die körperliche Arbeit genossen: „Die Arbeit auf dem Hof bietet einen tollen Kontrast zum beruflichen Alltag in der Praxis. Am Abend zu sehen, was man gemeinsam geleistet hat, macht Freude. Nach einem harten Arbeitstag an der frischen Luft ist man müde, aber glücklich.“