Engerlingsbekämpfung und Stickstoffdüngung mit dem neuen Cultangerät im MR-Ybbstal

Im Maschinenring Ybbstal konnte eine Maschinengemeinschaft mit einem Cultangerät gegründet werden. Das Gerät steht nun zu Verfügung und wird über das MR-Büro Ybbstal unter der Telefonnummer 059060/38470 eingeteilt.

Die Technik hat, ausgehend von Holland und Deutschland, wo sie bereits seit Jahren großflächig im Einsatz ist, auch in Österreich Einzug gehalten und eignet sich für die Ausbringung von Flüssigdünger und für das Pflanzenhilfsmittel Artis Pro zur Engerlingsbekämpfung. Durch das Artis Pro soll die Sporenanzahl des natürlich im Boden vorkommenden Pilzes Beauveria bassiana erhöht werden, um so den Engerlingdruck langfristig unter die Schadschwelle zu drücken. Das Gerät hat eine Breite von vier Metern und ist mit einem zusätzlichen Fronttank ausgestattet.

Wir alle wissen – das Klima ändert sich. Sinkende Niederschläge und steigende Temperaturen in der Vegetationsperiode haben bereits jetzt katastrophale Schädlingskalamitäten im Grünland verursacht. Vielen ist das jedoch noch nicht bewusst, das Grünland ist bisher immer noch grün geworden. Erst seit kurzem wird das nun auch in Grünlandgebieten in der breiten Öffentlichkeit diskutiert.

Eine angepasste Grünlandbewirtschaftung ist unumgänglich, um auch bei schwierigen Wetterlagen einen vitalen Grünlandbestand zu haben, der sich bei besser werdender Wetterlage dann auch schnell wieder erholen kann. Zu den elementarsten Grundlagen einer nachhaltigen Bewirtschaftung zählen laut dem Grünlandexperten Peter Frühwirt folgende Maßnahmen: Alle fünf Jahre eine einfache Bodenuntersuchung, alle drei bis vier Jahre kohlensaurer Kalk, Phosphordüngung auf mindestens 34 mg P/1.000 g, scharfe Messer vom ersten bis zum letzten Hektar, 6 bis 9 cm Schnitthöhe, 40 bis 50 kg Stickstoff pro ha und Schnitt je nach Schnitthäufigkeit, Nachsaat mit nutzungsangepasstem ÖAG-Qualitätssaatgut und das Hintanhalten und Bekämpfen der Gemeinen Rispe. Und natürlich zählt dazu auch die Beobachtung des Engerlingdrucks am eigenen Grund und Boden. Also, Schaufel in die Hand nehmen und graben, und nicht nur dort, wo bereits braune Stellen zu sehen sind, sondern auch im grünen und augenscheinlich gesunden Bestand nachsehen. Wenn die Grünlandbestände erst einmal großflächig abgestorben sind, hilft nur noch ein Umbruch mit Neuanlage.

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