Ein Sennermeister sorgt für freie Straßen

Idyllische Täler umringt von mit Schnee bedeckten Bergen – das war der diesjährige Winter in Vorarlberg und mittendrin waren auch Marcell (24) und Thomas (18) Nigsch, die gemeinsam Tag für Tag für die Sicherheit auf den Straßen der Gemeinde Sonntag sorgten.

Bereits sein Großvater und Vater waren Maschinenring-Mitglieder und seit nun mehr drei Jahren ist auch Marcell – der Älteste von insgesamt vier Brüdern – für den Maschinenring im Einsatz. Der Jüngste der Bande, Thomas, arbeitet ebenfalls im Winterdienst. Zusammen sorgen die beiden in den Wintermonaten dafür, dass die Bewohner Sonntags sicher auf den Straßen unterwegs sind.

 

„Ohne kleine Zankereien wär’s ja fad“

Die Familie Nigsch betreibt auf ihrem Hof eine Bio-Milchviehhaltung mit rund 25 Kühen. Dabei wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Da die Bio-Milch direkt vor Ort verarbeitet wird und im Direktverkauf an den Kunden über geht, bleibt die Wertschöpfungskette im Betrieb.
Bei den Nigsch‘s wird Familienzusammenhalt nicht nur großgeschrieben, sondern auch gelebt: Die beiden Brüder versorgen die Tiere gemeinsam und werden auch später zusammen den Hof übernehmen. Sie sind perfekt aufeinander abgestimmt: „Wir verstehen uns sehr gut und teilen uns die Arbeit auf. Natürlich gibt es ab und zu kleine Zankereien, aber ohne wär’s ja auch fad“, so die Geschwister.

Die beiden Brüder haben den Winter fest im Griff.

Nicht nur sonntags im Einsatz

Da Marcell nebenbei in der ortsansässigen Sennerei als Betriebsleiter und Sennermeister arbeitet, wechseln sie sich beim Winterdienst ab: Thomas erledigt die Stallarbeit während Marcell mit seinem Traktor Schnee räumt und Split streut. Dann heißt es Schichtwechsel und Thomas übernimmt das Steuer. So kann der Ältere der beiden seinem Job in der Sennerei nachgehen: „Die Arbeit im Winterdienst beim Maschinenring ermöglicht es uns, Hof und Job unter einem Hut zu bringen und nebenbei etwas dazu zu verdienen. Außerdem macht uns die Arbeit großen Spaß“, erzählt Marcell. Die Arbeit im Winterdienst ist jedoch auch fordernd. Zu jeder Tag- und Nachtzeit, bei Kälte, Glatteis und Schnee müssen die jungen Männer raus: „Der Dezember war sehr stark. Da hatten wir jede Menge zu tun, aber genau das gefällt uns“, berichten die Brüder, die in einem durchschnittlichen Winter rund 50 Tonnen Splitt verbrauchen. Bereits mehrmals musste ihr Silo heuer schon mit den kleinen Steinen aufgefüllt werden.

Nicht nur mit dem Traktor, sondern auch händisch werden die Wege in Sonntag vom Schnee befreit.

Im Sommer geht’s auf die Alp

Die Sennerei in Sonntag ist nur halbjährig geöffnet. Die Sommermonate verbringen die heimischen Landwirte mit ihren Tieren auf der Alpe – So auch Marcell und Thomas: Gemeinsam mit ihren Großeltern geht es auf die familieneigene Alpe mit dem Namen „Heimenwald“. In den Ferien kommen auch noch weitere Enkel zu Besuch und helfen bei der Käseproduktion fleißig mit. So werden von zirka Mai bis September über vier Tonnen des „Bio-Walserstolz“ hergestellt, der anschließend österreichweit – von Vorarlberg bis ins Burgenland – verkauft und geschätzt wird. In einem Kilo Käse stecken dabei mehr als zehn Liter bester Heumilch. Die Herstellung des Käses geht mit einer langen Tradition einher und ist reine Handarbeit. Jeder Laib wird mit viel Sorgfalt und Liebe zum Produkt erzeugt. Im Herbst geht es für die Familie wieder zurück ins Tal: Neben dem Alpauftrieb ihrer Kühe freut sich Marcell immer ganz besonders über den Abtrieb: „Das ist für uns Landwirte der schönste Feiertag, wenn alle Kühe wieder gesund nach Hause kommen“, freut sich Marcell bereits jetzt auf den bevorstehenden Sommer.

 

Die Liebe zur Region

Neben der vielen Arbeit auf dem Hof, im Beruf und auf der Alpe finden die jungen Männer dennoch Zeit, ihre freien Momente aktiv zu gestalten. So gehen die Brüder gerne Skifahren und beteiligen sich eifrig in der Landjugend: Marcell ist seit zwei Jahren Obmann der Landjugendgruppe Großwalsertal mit rund 200 Mitgliedern. Neben den monatlichen Vorstandssitzungen stehen auch soziale Projekte auf dem Programm: „Viele Kinder wissen heute nicht mehr, wo die Milch herkommt oder sie denken, von der Milka-Kuh. Deshalb gehen wir in Schulen und halten Vorträge. Wir wollen auf die tollen Produkte aufmerksam machen, die wir hier in der Region haben“, erzählt Marcell. „Die Arbeit mit den Jungen macht mir unglaublichen Spaß. So haben wir Kindergartenkindern zum Beispiel einen Spielplatz zeichnen lassen und diesen dann ihren Vorstellungen und Wünschen entsprechend nachgebaut“. Darüber hinaus engagiert sich die Landjugendgruppe auch für Flüchtlinge: „Auch bei uns leben Flüchtlinge. Wir haben sie einfach geschnappt und sind mit ihnen auf die Alpe. Dort haben wir Bäume gefällt und Holz gehackt. Wir wollen ihnen zeigen, was unser Leben hier ausmacht und was so dazugehört“. Neben ihren Jobs gibt es bei den Brüdern auch regelmäßig was zu feiern: Mit den anderen Landjugendmitgliedern organisieren sie Ausflüge, Wander- und Skitage oder auch Sonnwendfeuer. Und damit bei Marcell und Thomas wirklich keine Langeweile aufkommt, steht bereits ein weiteres Projekt an: Im Sommer wird der Stall aus- beziehungsweise neu gebaut.

 

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