Am Christahof dreht sich alles rund ums Ei

Ein Huhn im Familienbetrieb von Hubert Natter in Bezau müsste man sein: Rund 2.400 Legehennen leben am Christahof im Bregenzerwald. Den Sommer verbringen die Tiere im Freien auf der Wiese rund um den Hof. Dort können sie die frische Luft und die Sonnenstrahlen genießen. Wird es ihnen zu warm, spenden Brombeersträucher natürlichen Schatten. In der kalten Jahreszeit können sich die Hühner in den 2012 neu gebauten Ställen frei bewegen und auch den Wintergarten mit Blick auf die Berge nutzen.

Vom Zimmerer zum Geflügelmeister
Bereits 1994 entschloss sich Hubert Natter dazu, aus dem Hobby seiner Frau Christa heraus, den Hof von einer Milchviehhaltung auf einen Hühnerbetrieb umzustellen. 1998 wurde es bereits eng am Hof und der Stall wurde ausgebaut. Nach seiner Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fachschule und zum Zimmerer stieg auch Sohn Michael ins Familiengeschäft ein und kümmert sich täglich um das Wohl der Tiere. Derzeit absolviert er nebenbei noch die Ausbildung zum Geflügelmeister in Schlierbach (OÖ) und wird später seinen Vater ablösen und den Hof übernehmen.

Futtermittel ganz ohne Gentechnik
Mit 18 Wochen kommen die Küken der Rasse „Lohmann Brown“ von Hochburg-Ach (OÖ) nach Bezau und verbringen anschließend ein Jahr als Legehennen am Hof. Danach finden die Tiere ihre letzte Bestimmung als Suppenhuhn.
Mittlerweile besitzt die Familie über 2.000 Hennen, die in Spitzenzeiten bis zu 15.000 Eier pro Woche legen. Gefüttert werden die Hühner am Christahof ausschließlich mit einer rein pflanzlichen und gentechnikfreien Getreidemischung. Körndl stehen ebenfalls am Speiseplan. Diese werden am Boden verstreut. So haben die Hühner etwas zu suchen und picken und sind beschäftigt. Bei täglichen Kontrollgängen durch den Stall vergewissert sich Jungbauer Michael, ob die Hennen gesund sind und die Qualität der Eier in Ordnung ist.
Zusätzlich leben bei den Natters am Hof noch steirische Murbodner. Die Kühe und ihr Nachwuchs verbringen den Sommer auf einer Alpe und den Winter am Hof. Sie werden ausschließlich mit frischen Gräsern und Kräutern gefüttert. Für die Heuarbeit holt sich die Familie jährlich Mitarbeiter vom Maschinenring zur Hilfe, da es für sie alleine nicht zu bewältigen wäre. Hierbei schätzt Vater Hubert besonders die hohe Flexibilität und Einsatzfreude der Helfer, wie er uns im Gespräch verriet.

Die Eiabnahme erfolgt am Christahof zum Großteil händisch.

Michael Natter macht gerade die Ausbildung zum Geflügelmeister.

Hochbetrieb zur Kekserl-Zeit
Am Christahof erfolgt ein Großteil der Eiabnahme noch händisch. Jeden Vormittag holt Sohn Michael die Eier aus dem Stall und bringt sie in den Verpackungsbereich. Dort werden die Eier gewogen, gestempelt, sortiert und verpackt. Für das Ausliefern der Eier ist Christa Natter zuständig: Sie bringt die wertvolle Fracht zu Gastronomiebetrieben in der Umgebung. Als Haupthandelspartner konnte die Familie eine große Lebensmittelkette gewinnen. Dadurch sind die Eier in ganz Vorarlberg erhältlich. Die Konsumenten lassen sich das Gelbe vom Ei vor allem im Winter und Frühling schmecken: „Eier haben vor Weihnachten Hauptsaison, da sie eine wichtige Zutat für Kekse sind. Und auch in der Karwoche vor Ostern kaufen und essen die Leute mehr Eier“, weiß Hof-Chef Hubert. Gefärbt werden am Christahof die Eier zu Ostern übrigens nicht – Diese Aufgabe überlassen die Hendlbauern dem Osterhasen selbst.

Gemeinsam mit Vater Hubert werden die Eier verpackt.

Die fertigen Packungen werden dann von Mutter Christa ausgeliefert.

Daten & Fakten zum Christahof:

2400 Hühner in Freilandhaltung

Mutterkuh- und Weidehaltung

6 ha Grünland

traditionelle, Bregenzerwälder Produkte aus eigener Erzeugung:
Eier, Marmelade, Eierlikör, Holunderblütensirup, Tannenwipfelsirup, Rindfleisch