Erfahrungsbericht Freiwillig am Bauernhof: Rebecca

Freiwilliger Einsatz auf einem Bauernhof in der Steiermark

Hey zusammen!
Ich heiße Rebecca, bin 21 Jahre alt und komme aus Köln. Für mich ging es im September 2022 für zwei Wochen auf einen Bauernhof in die Steiermark. Die Arbeit auf dem Bauernhof wollte ich schon immer mal kennenlernen, da ich es sehr interessant finde zu sehen, wo unsere Lebensmittel produziert werden. Auch das Leben in einer Bauernfamilie und den typischen Tagesablauf wollte ich sehr gerne einmal kennenlernen. So war ein Freiwilligeneinsatz mit der Organisation „Freiwillig am Bauernhof“ für mich die beste Möglichkeit, die Arbeit und das Leben auf dem Bauernhof zu entdecken.

Mein Einsatzbauernhof liegt im Murtal in der Obersteiermark. Dort gibt es viele Wälder, schöne malerische Orte, Felder, in den Bergen gelegene Almen und Bauernhöfe. Auch die Familie, bei der ich meinen Freiwilligeneinsatz absolvierte, besitzt eine sehr schöne Alm in den Bergen. Diese wird von den Eltern der Bäuerin in den Sommermonaten bewohnt, also von Mai bis September, da in dieser Zeit die Kühe auf den Weiden der Alm sein können. Insgesamt besitzt die Familie 24 Milchkühe; die Haupteinnahmequelle des Hofes ist somit die Milch. Die tägliche Arbeit mit den Kühen (Stall putzen, melken, besamen etc.) nimmt daher einen großen Teil der Zeit ein.

Das schöne Murtal

Die Kühe genießen auch die idyllische Landschaft

Da ich in der Großstadt aufgewachsen bin und die Arbeit auf dem Bauernhof nie kennengelernt habe, waren die verschiedenen Tätigkeiten mit den Maschinen, aber auch mit den Tieren alle sehr neu für mich. Es gab so viel Neues zu entdecken und zu lernen!

Die Bäuerin erklärte und zeigte mir die Aufgaben stets mit sehr viel Geduld und auf eine liebevolle Art und Weise, sodass ich mich sehr wohlfühlte und nicht davor zurückscheute, all die neuen Sachen auszuprobieren. Auch abseits von der Arbeit fühlte ich mich durch die regelmäßigen Mahlzeiten, die vielen angenehmen Gespräche und die herzliche und hilfsbereite Art der Familie sehr gut aufgenommen.

Das Melken der Kühe gehört zu den regelmäßigen, immer wiederkehrenden Tätigkeiten auf dem Hof und wurde mit der Zeit auch zu meiner wichtigsten Aufgabe. Da ich den Ablauf des Kühe-Melkens jeden Tag zweimal miterlebte, verstand ich die Prozesse nach und nach und konnte die Familie so immer mehr dabei unterstützen. Die Kühe werden jeden Tag jeweils um 5 Uhr morgens und um 16:30 Uhr abends gemolken. Ich war sowohl am Morgen als auch am Abend dabei, weshalb mein Tag früh startete und ich einen geregelten Tagesablauf hatte – schließlich gab es immer etwas zu tun.

Neben dem Kühe-Melken lernte ich weiters die Heuarbeit kennen, also wie das Heu mit der Maschine gewendet und dann mit dem Traktor eingeholt wird. Im Traktor durfte ich mehrmals mitfahren – ein lustiges Erlebnis! Zudem konnte ich in der zweiten Woche des Aufenthalts miterleben, wie die Kühe von der Alm auf den Hof im Dorf gebracht wurden. Es war ein sehr interessanter und ereignisreicher Tag: Ich begleitete den Bauern dabei, wie er die Kühe im Anhänger hinunterbrachte, ich half dabei, den Stall zu säubern und sah, wie die Melkmaschinen ab- und auf dem Hof wieder aufgebaut wurden. Zudem wurden an diesem Tag Holzarbeiten erledigt, da die Familie einen Wald besitzt, um den sie sich ebenfalls kümmern muss. Der Wald soll gut instand gehalten werden – gelegentlich wird ein Baum gefällt, um ihn an das regionale Sägewerk zu verkaufen oder andernfalls als Brennholz.

 

Alles in allem kann ich sagen, dass meine Zeit auf dem Bauernhof eine sehr bereichernde und lehrreiche Erfahrung war, da ich viele verschiedene Tätigkeiten kennenlernen durfte, die für mich zuvor völlig fremd waren. Die Arbeiten machten mir großen Spaß;

Ich durfte bei vielen Sachen mithelfen, obwohl ich keine Vorkenntnisse darüber besaß. Außerdem konnte ich miterleben, wie vielseitig, aber auch anstrengend das Leben auf dem Bauernhof ist und welcher Aufwand hinter einem uns vielleicht selbstverständlich erscheinenden Produkt wie Milch steckt. Auch meine Bauernfamilie und ihre Großzügigkeit werde ich nicht vergessen.

Mehr Infos zum Projekt unter: 

Freiwillig am Bauernhof | Maschinenring

 

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