Einsparungen bei Saatgut, Dünger und Diesel durch KI
Signifikante Einsparungen bei Saatgut, Dünger und Diesel:
Maschinenring und LR Simone Schmiedtbauer präsentierten KI-gestütztes Bodenkartierungstool für die Landwirtschaft zur Ressourcenschonung von Boden und Wasser
Einsparungspotenziale bis zu 20 % beim Saatgut, bis 9 % bei der Stickstoffdüngung und bis 15 % beim Dieselverbrauch verspricht ein neues KI-gestütztes Bodenkartierungstool für die Landwirtschaft. Entwickelt wurde es vom Maschinenring in Kooperation mit Joanneum Research und dem Land Steiermark. Das neue Tool analysiert Felder deutlich präziser als bisher in Bezug auf Parameter wie Bodeneigenschaften, Nährstoff- oder Wasserverfügbarkeit. Die Agrarflächen können damit optimal segmentiert und die einzelnen Zonen zielgerichtet bewirtschaftet werden. Eingebettet wird das neue KI-Tool in die digitale Ackerschlagdatei MR AgrarPortal. Der Maschinenring führt alle Berechnungen im Hintergrund durch und liefert die Daten als Shape-Datei aus. Ein weiterer Ausbau der verfügbaren Leistungspalette im MR AgrarPortal ist in Planung.
„Wir freuen uns, dass wir unser erfolgreiches Digitalisierungsprojekt mit dem Maschinenring weiter fortsetzen“, betonte Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer. „Mit dem neuen Bodenkartierungstool schonen wir Ressourcen, schützen unsere Böden und sparen Wasser. Damit geben wir unseren steirischen Landwirtinnen und Landwirten ein effektives Arbeitsinstrument in die Hand, um die Feldbewirtschaftung zu optimieren und Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen.“
Mit dem neuen Bodenkartierungstool können die Daten für den teilflächenspezifischen Anbau in drei entscheidenden Aspekten präzisiert werden – und zwar durch optimierte Managementzonenkarten, Randzonenglättung und die Ermittlung repräsentativer Punkte für Bodenproben. Durch die Kombination aller drei Methoden können in Folge Aussaat- und Düngekarten mit maximaler Genauigkeit erstellt werden.
Fundamentales Wissen
Managementzonenkarten liefern relevante Daten zum Feld und sind somit das faktenbasierte Entscheidungskriterium für eine effiziente Flächenbewirtschaftung. Das neue KI-basierte Bodenkartierungstool hebt sich dank einer bislang unbekannten Detailtiefe deutlich von bestehenden Programmen ab. Als Basis dienen Satellitendaten (Sentinel 2, Auflösung 10 x 10 Meter). Landwirte können die einzelnen Zonen damit zielgerichteter und auf die jeweilige Bodengüte abgestimmt bewirtschaften.
„Bei herkömmlichen Vorgehensweisen zur Erstellung von Managementzonenkarten werden nur Tageskarten von Satelliten verwendet. Mit dieser neu entwickelten Form werden ein- bzw. mehrjährige Satellitendaten herangezogen und je nach Kultur die entsprechende Wachstumsperiode bestimmt“, präzisierte Hermann Katz, Forschungsgruppenleiter bei Joanneum Research.
Ertragreich bis zum Feldrand
Neu ist dabei auch die Lösung zur Randzoneneffekten, die speziell im Randbereich enorm sein können. Fehlerhafte Kacheln (10 mal 10 Meter) werden geglättet, wodurch eine homogene Zonierung des Feldes bis zum Rand durchgeführt werden kann.
„Die Vorteile liegen auf der Hand: Landwirtinnen und Landwirte können ihre Felder bis zum Rand effektiv bestellen. Bei der für Österreich charakteristischen kleinteiligen Landwirtschaft mit oft kleinen Feldflächen fällt die Ausmerzung der fehlerhaften Kacheln umso stärker ins Gewicht“, freute sich der steirische Maschinenring-Landesobmann Sepp Wumbauer.
Digitalisierung made in Steiermark
Eingebettet wird das neue KI-Tool in das MR AgrarPortal (www.mr-agrarportal.at), mit dessen Hilfe landwirtschaftliche Betriebe digital abgebildet werden können. Ursprünglich entwickelt wurde es in Kooperation mit dem Land Steiermark, um Bodenanalysen und das Nährstoffmanagement effizienter zu gestalten. Durch die Einbettung der Neuentwicklung des Maschinenring wird diese digitale Ackerschlagkartei noch leistungsfähiger. Künftig können Landwirtinnen und Landwirte auch die KI-basierten Managementzonenkarten über das MR AgrarPortal bestellen. Der Maschinenring führt alle Berechnungen im Hintergrund durch und liefert die Daten als Shape-Datei aus. Landwirtschaftliche Flächen können über eine Schnittstelle zu eAMA ganz einfach automatisch importiert werden. Die verfügbare Dienstleistungspalette soll schon bald noch einmal deutlich erweitert werden. So können in Zukunft etwa Aussaaten mit Agrardrohnen, Flächenaufnahmen mit der Smartantenne sowie Leistungen rund um das Maschinenring RTK-Signal gebucht werden.
„Damit wird das MR AgrarPortal endgültig zu einer unverzichtbaren Datendrehscheibe zwischen unserer Organisation sowie Landwirtinnen und Landwirten“, ist Maschinenring-Landegeschäftsführer Mario Hütter überzeugt.