Moderne Gülletechnik schützt unser Klima

„Die Ausbringung und der Einsatz von Gülle ist und bleibt ein sensibles Thema, es gibt aber Lösungen und Wege, die Vorteile für den Betrieb, die Anrainer sowie die Umwelt mit sich bringen“, stellt Maschinenring Landesgeschäftsführer Hermann Gahr fest. „Gülle soll und muss wirken – wer bodennah düngt, schützt unser Klima und es steigert den Futterertrag. Mit dem tirolweiten Projekt Bodennahe Gülleausbringung setzt der Maschinenring ein klares Signal für unsere Umwelt und unser Klima“, so Gahr.

Moderne Gülletechnik bringt großen Umweltnutzen
Bis zum Jahr 2030 müssen auch Österreichs Nutztierhalter laut den Vorgaben der NEC-Richtlinie einen Beitrag zur Erfüllung der Klimaziele leisten. Das heißt, auch die Landwirtschaft muss wie viele andere Bereiche schrittweise Emissionen verringern. Gerade Ammoniak, das aus Kot und Harn entsteht, belastet die Luft und stellt daher einen wesentlichen Hebel zur Emissionsminderung dar. Neben Maßnahmen im Stall können die Emissionen durch Einsatz moderner Gülletechnik um bis zu 60% reduziert werden. Die Vorteile, die für die Verwendung der Gülle als hochwertiges, natürliches Düngemittel sprechen, bleiben erhalten bzw. steigen: Nährstoffe werden gezielt eingesetzt und damit der Futterertrag gesteigert.
Möglich macht diesen schonenden Einsatz moderne Technik: Schon seit mehreren Jahren ist der Schleppschlauch im Einsatz, die technische Weiterentwicklung sorgt dafür, dass der Schleppschuh-Verteiler heute Stand der Technik ist. Drei Vorteile sprechen klar dafür, Gülle damit gezielt und ressourcenschonend auszubringen: Weniger Geruch, hohe Düngewirkung, mehr und sauberes Grundfutter.

Maschinenring setzt Gülleprojekt tirolweit um
Im Jahr 2020 wurden die ersten zwei Güllefässer mit Schleppschuhverteiler angeschafft und bei den Maschinenringen Innsbruck-Land und Kufstein als Leihmaschinen zum Einsatz gebracht. Mit 2021 und 2022 werden in allen Regionen Tirols weitere Schleppschuhfässer mit unterschiedlichen Größen folgen. Damit wird ein flächendeckendes und den Anforderungen entsprechendes Dienstleistungsangebot für alle Tiroler Landwirte möglich. Durch den überbetrieblichen Einsatz werden die Fässer einerseits ausgelastet, andererseits garantiert dies einen attraktiven Einsatzpreis. Das Kooperationsprojekt wird vom Land Tirol unterstützt, zudem wird auch die Umrüstung bereits im Einsatz stehender Güllefässer mit emissionsmindernden Verteilern vom Land bezuschusst. „Unser Dank gilt LH-Stv Josef Geisler und der Agrarabteilung des Landes Tirol sowie allen bäuerlichen Projektpartnern“, so Gahr.

Pilotregion Kufstein
Der Obmann des Maschinenring Kufstein, Hannes Dengg hat sich mit Nachdruck für das Gülleprojekt eingesetzt und geht mit gutem Beispiel voran. Gemeinsam mit drei Bauern aus Kramsach und Münster wurde mit dem Maschinenring eine Güllegemeinschaft gegründet. Erfreulich ist, dass es gerade die Jungbauern der Betriebe waren, die für das Projekt eingetreten sind. 

Alle technischen Details und Anforderungen wurden genau und gut überlegt und so steht ab sofort ein leistungsfähiges 13.000 Liter Fass mit einem 12 Meter breiten Schleppschuhverteiler im Einsatz. Obmann Dengg bringt es auf den Punkt: „Diese Investition ist gut für die Umwelt, gut für die Futterqualität und trägt langfristig zu einem besseren Miteinander von Landwirtschaft und anderen Lebensbereichen bei.“

Josef Unterweger, GF Maschinenring Kufstein ergänzt: „Wir unterstützen unsere Mitglieder in vielen Bereichen. Als verlässlicher Arbeitsgeber in Voll- bzw. Teilzeit, in der überbetrieblichen Zusammenarbeit bis zur Gründung vom Maschinengemeinschaften. Damit eine Kooperation dauerhaft funktioniert, muss einfach alles passen – die Bauern, die sich auf die Zusammenarbeit einlassen genauso wie die Maschinen. Und hierbei unterstützten wir unsere Mitglieder, von der Planung über die Gründung bis zur reibungslosen Abwicklung der Maschinengemeinschaften“

Bild: Die Jungbauern Johannes Dengg (Denggala), Johannes Haberl (Frauenfeld), Matthias Schrettl (Noelhof) und hier bei der Übergabe mit Rainhard Steinberger (Weidachhof), Reinhard Ampferer (Landmaschinen Ampferer), Hannes Dengg, Josef Unterweger und Hermann Gahr.