Mehr als nur Arbeit

Damit Kleinwaldbesitz mehr als nur Arbeit und Sorgen bringt, sollten einige grundlegende Punkte für eine erfolgreiche Bewirtschaftung beachtet werden. Gerade in einer vom niedrigen Preisniveau geprägten Zeit, ist es auch im Kleinwald wichtiger denn je, Maßnahmen gut zu planen und diese möglichst kostensparend zu optimieren. Gelingt dies, können durchaus gute Erlöse erreicht und damit der Grundstein für eine nachhaltige und positive Entwicklung des eigenen Waldbestandes gelegt werden. Hermann Portenkirchner, Leiter von Forstservice Tirol, gibt praktische Ratschläge für mehr Erfolg im eigenen Wald – von der Planung über die Ernte bis zu Vermarktung und Betreuung.

Rückläufiger Holzeinschlag in Tirol
Der Holzeinschlag im bäuerlichen Kleinwald nahm in den vergangenen Jahren laufend ab, Einschlagszahlen wurden lediglich bei Großbesitzern, wie Agrargemeinschaften, Gemeinden oder in Gemeinschaftswäldern, konstant gehalten. Laut Tiroler Waldbericht werden damit in Tirol jährlich nur 75 % der durch natürlichen Zuwachs nachhaltig möglichen Nutzungsmenge von 1,8 Mio. m3 Holz genutzt. Vergleicht man die Jahre 2014 und 2015 hat der Holzeinschlag um rund 7 % abgenommen. Für das abgelaufene Jahr 2016 zeichnet sich eine Fortsetzung dieser Entwicklung ab. Die Rückgänge sind vor allem auf die verhaltene Einschlagstätigkeit bei den über 36.000 Kleinbetrieben mit weniger als 50 ha Waldfläche zurückzuführen. „Privatwaldbesitzer haben in den vergangenen Jahren mehr oder weniger nur abgewartet beziehungsweise sich auf die Aufarbeitung von Schadholz beschränkt“, berichtet Hermann Portenkirchner, für den diese Entwicklung in Anbetracht der Erhaltung eines stabilen Waldes der falsche Weg ist. Der durchschnittliche jährliche Zuwachs auf einem Hektar Tiroler Wald beträgt rund zehn Festmeter Holz. „Natürlich müssen standorttypische Begebenheiten berücksichtigt werden, aber durch eine dauerhafte Waldbewirtschaftung und Waldpflege können die Voraussetzungen für gute Zuwächse und damit die Stabilität des Waldes verbessert werden“, erklärt Hermann Portenkirchner nur einen Grund, warum sich die laufende Pflege und Bewirtschaftung der eigenen Wälder auch bei niedrigeren Preisen langfristig lohnt. In Anbetracht der Zunahme von Wetterkapriolen und damit zusammenhängenden Schadereignissen wird es zudem wichtiger, in die Widerstandsfähigkeit des Waldes zu investieren. „Ohne Pflege sind die Schäden durch Schneebruch und andere Unwetterkatastrophen um ein Vielfaches höher. Es bringt auf alle Fälle mehr, das Holz durchdacht und vorausschauend zu nutzen, als sich von Unwettern vorgeben zu lassen, wo es – oftmals zu einem noch geringeren Preis – aufzuarbeiten ist“, so Portenkirchner.

10-Jahres-Plan & laufende Pflege
Nur wenn man weiß, wie der Wald langfristig genutzt werden soll, können auch die richtigen Maßnahmen gesetzt werden. Als ein erster Schritt sollte ein 10-Jahres-Plan erstellt werden. Während es bei Altholz-Beständen – neben dem Aspekt der Naturverjüngung – nicht darauf ankommt, ob die Nutzung noch einige Jahre aufgeschoben wird, ist der richtige Zeitpunkt für die Durchforstung schon wesentlicher: Wartet man zu lange, wachsen Bäume im Drang nach Licht zu schnell in die Höhe und haben durch die hohe Dichte zu wenig Platz für ergiebigen Zuwachs. Stimmt das Verhältnis Höhe zu Durchmesser nicht, wird der Bestand instabil und damit anfälliger für etwaige Schäden. Das angestrebte Ergebnis muss es also sein, durch gezielte Entnahmen erfolgsversprechenden Bäumen Platz für bessere Zunahmen zu geben und damit langfristig mehr und hochwertigeres Holz zu gewinnen. „Durch mangelnde Bewirtschaftung wird der Wald schwächer und gleichzeitig hat man bei Unwettern noch größere Schäden“, ist sich der Maschinenring-Forstexperte sicher und fügt hinzu: „Natürlich muss aber auch hier der wirtschaftliche Aspekt zählen. Die Durchforstung muss gut durchdacht sein und es sollen nur Bedränger entfernt werden.“

Waldaufseher & Forstprofis kontaktieren
In Tirol sind Waldbesitzer in der glücklichen Lage, dass die örtlichen Waldaufseher zur Unterstützung bei der Waldbewirtschaftung zur Verfügung stehen und es für Pflegearbeiten wie Durchforstungen auch Förderungen gibt. Diese sind in der Regel einfach abzuholen, die Möglichkeiten müssen lediglich mit ihnen besprochen werden. Kommunikation zählt: Alle Nutzungen im Schutzwald und über 50 Festmeter im Wirtschaftswald müssen ohnehin bei der Gemeinde oder dem Waldaufseher gemeldet werden. Nicht nur aufgrund der Meldepflichten sind geplante Maßnahmen zu besprechen, auch für die Abwicklung selbst lohnt es sich, Experten, wie jene von Forstservice Tirol, einzubinden. Profis bringen zusätzliche Ideen und professionelle Umsetzungsmöglichkeiten ein und helfen damit, die Abwicklung zu optimieren und die Erträge zu steigern. Durch jahrelange Kontakte verfügen sie über Know-how und wissen, welche Dienstleister zur Verfügung stehen und wer die adäquate und qualitativ hochwertigste Leistung beim besten Preis-Leistungs-Verhältnis bringt. Bei der Zusammenarbeit mit Forstservice Tirol wird oft auch die Beauftragung von erfahrenen Mitgliedern der Maschinenringe mit geeigneter Technik vermittelt.

Komplettangebote & gute Preise
Bei der Vermarktung können durch die gesamte Produktpalette von Biomasse und Brennholz bis zu den verschiedensten Blochholzsortimenten Komplettangebote abgegeben werden. Forstservice Tirol beliefert jährlich 35 bis 40 Sägebetriebe, wodurch die passenden Abnehmer für jede Sortierung gefunden werden. Gleichzeitig weiß man durch den stetigen Kontakt auch, welche Klassen aktuell benötigt werden und sich zum besten Preis verkaufen lassen. „Am besten ist es, man stimmt sich vor der Schlägerung mit Holzvermarktern wie Forstservice Tirol ab. So kann schon im Vorfeld der Bedarf mit den Käufern abgestimmt werden und damit benötigte Sortimente festgelegt werden“, empfiehlt Portenkirchner.

Arbeiten bündeln und Kosten senken
Der Austausch mit Waldaufsehern, Waldnachbarn und Forstexperten zahlt sich auch beim Einsatz von Spezialtechnik aus. Werden Forstarbeiten zusammengelegt und damit die Holzmengen gesteigert, lassen sich die Kosten für hochmechanisierte Holzbringungen um ein Vielfaches senken. „Ein wichtiger Aspekt ist die Vorlaufzeit: nachdenken, planen, Maßnahmen mit Profis besprechen – nur so können die besten Leute zusammengebracht werden und die optimale Abwicklung sowie eine erfolgreiche Vermarktung geplant werden“, erklärt Forstservice-Tirol-Chef Hermann Portenkirchner abschließend.

Dein Kontakt zum regionalen Ansprechpartner von Forstservice Tirol: hier.