Klimafittes Grünland für Steilflächen

Gutes Futter und gleichzeitig Schutz vor Erosion – das bieten klimafitte Wiesen mit trockenresistenten Grünlandpflanzen. Das Land Tirol weitet das Programm zur Verbesserung der Grünlandbestände nun auf Steilflächen aus.

Spezialkonstruktion für den Steilhang
Die Bewirtschaftung von steilen Wiesen ist mühevoll und aufwendig. Das gilt auch für die Nachsaat mit trockenresistenten Grünlandpflanzen. Nachdem es im vergangenen Jahr erste Versuche mit Spezialmaschinen gegeben hat, kommt die Technik heuer in der Grünlandnachsaat von Steilflächen planmäßig zum Einsatz. Dazu wurde ein Motormäher umgebaut und mit einem Sähaufbau (Greenmax) ausgerüstet, sodass damit eine Nachsaat auch im steilen Gelände mit maschineller Unterstützung möglich ist.

Projektstart im Sommer
Das Projekt „Grünlandverbesserung – klimafitte Wiesen“ ist ein Teil der Konjunkturoffensive des Landes Tirol. Denn Grünlandflächen sind die Grundlage für die Produktion wertvoller Lebensmittel aus Milch und Fleisch.

Auf der Wiese beginnt der regionale Kreislauf. Jedoch befinden sich Felder und Wiesen oft nicht in dem Zustand, wie sie es sein sollten. Aus diesem Grund wird im Sommer 2022 eine geförderte Nachsaataktion für Steilflächen angeboten. Die Nachsaat wird mittels Einachs-Geräteträger mit Stachelwalzen und dem dazugehörigen Nachsaatgerät in den Boden eingebracht. Die Teilnahme ist ab sofort über einen Online-Antrag auf der Homepage der LK Tirol möglich.

Trocken- und Engerlingschäden
Das Grünland leidet aber auch zunehmend unter dem Einfluss der Klimaveränderungen. Manche Wiesen sind total ausgebrannt, die Untergräser fehlen vollkommen. Der Lückenanteil liegt sehr oft bei über 50 Prozent. In den Befallsgebieten von Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer führt das zyklische Massenauftreten zu großen Schäden an der Grasnarbe. Ergänzend zur Regulierung der Käferpopulationen mit Pilzgerstepräparaten ist in den Befallsgebieten eine Nachsaat als wichtige Grünlandpflegemaßnahme zu empfehlen.

Bei Fragen steht LK-Grünlandberater Lukas Peer, Tel. 059292- 1807 zur Verfügung.

Eckdaten zum Projekt
Vorrangig werden Wiesen mit lückigen Beständen, nach Trocken- und Engerling- und Klimaschäden, saniert. Laut Richtlinie werden Steilflächen mit einer Hangneigung von 50 Prozent oder mehr mit 330 Euro pro Hektar gefördert. Es sollten nur Schläge mit der Codierung M, welche nicht mehr mit dem Traktor/Mähtraktor befahrbar sind, beantragt werden. Teilnahmeberechtigt sind Betriebe mit Viehhaltung. Als Nachsaatmischung wird die NA-Mischung (Nachsaatmischung für mittlere Lagen mit mittelintensiver Bewirtschaftung) eingesetzt. Bei der Nachsaat auf Steilflächen bleibt ein Selbstkostenbeitrag von 160 Euro pro Hektar. Die Auftragsabwicklung erfolgt über die Maschinenring Service Tirol. Eine Fördervoraussetzung ist die Teilnahme an einer Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Grünland. Weitere Infos  sind online unter tirol.lko.at zu finden.

Antragstellung:
Als Antragsfrist für die Grünlandverbesserungsmaßnahmen im Sommer 2022 ist der der 20. Juli fixiert. Der Antrag muss online unter tirol.lko.at eingebracht werden. Der Link zum Anmelden ist auf der Startseite zu finden. Mittels folgendem QR-Code gelangen Sie ebenfalls direkt zum Förderantrag: