Gülle bodennah ausbringen: Fachtag lockte zahlreiche Teilnehmer

Gülleausbringung mit Schleppschuh Maschinenring Tirol

Durch eine optimierte und vor allem bodennahe Ausbringung von Gülle lassen sich die Nährstoffausnützung verbessern, die Futterverschmutzung minimieren und negative Einflüsse auf die Umwelt reduzieren. Beim Gülle-Fachtag von Maschinenring Innsbruck-Land und Landwirtschaftskammer Tirol informierten Experten über Verbesserungsmöglichkeiten.

Rund 40 Prozent des in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung anfallenden Stickstoffes geht bei der Lagerung und vor allem im Zuge der Ausbringung in Form von Ammoniak verloren. Eine Reduzierung der Verluste schont nicht nur die Umwelt und vermindert die Geruchsbelästigung, durch eine erhöhte Nährstoffeffizienz, die beispielsweise durch bodennahe Ausbringungstechnik erreicht wird, können zudem Pflanzenbestände besser versorgt und Kosten für mineralische Düngung eingespart werden. Wirtschaftsdünger-Experte Dipl. Ing. Alfred Pöllinger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein lieferte im Zuge des Güllefachtages von Maschinenring Innsbruck-Land und Landwirtschaftskammer in Flaurling praxistaugliche Informationen zu möglichen Stellschrauben um die Nährstoffausnützung zu verbessern und gleichzeitig die vieldiskutierten Einflüsse auf die Umwelt zu minimieren: Neben dem optimalen Zeitpunkt, einer auf den Bestand abgestimmten Menge und einer angepassten Homogenität der Gülle durch Verdünnung, kommt der eingesetzten Technik eine besonders wichtige Bedeutung zu.

„Es ist unbestritten, dass bodennahe Gülleausbringung gleich in mehrfacher Hinsicht Vorteile mit sich bringt und es – wie in mehreren Ländern bereits umgesetzt – in Zusammenhang mit der gemeinsamen Agrarpolitik zu verschärften Umweltauflagen mit der teilweisen Verpflichtung zur bodennahen Ausbringung von Gülle kommen wird. Der Maschinenring hat es sich zum Ziel gesetzt, sich diesem Thema verstärkt anzunehmen und gemeinschaftliche Technik-Lösungen möglichst regional anzubieten“, erklärte Maschinenring-Landesgeschäftsführer Hermann Gahr im Rahmen seines Fachreferates. Speziell für kleinere und mittelgroße Betriebe wird mit 2020 ein Gülleschwerpunkt gesetzt, im Zuge dessen Güllefässer mit Schleppschuhtechnik und einem Fassungsvermögen von 8.000 Litern überbetrieblich zur Verfügung gestellt werden sollen. Ziel des gemeinsamen Projekts von Maschinenring als Organisations- und Vermittlungsstelle, der Landwirtschaftskammer Tirol als fachlicher Koordinationspartner und dem Land Tirol als Unterstützer ist es, möglichst vielen Betrieben, wo in Hinblick auf Hanglage und Steilflächen bodennahe Technik einsetzbar ist, eine vertretbare und umweltschonende Gülleausbringung zu kostengünstigen Konditionen zu ermöglichen. Für Interessierte stehen die Ansprechpartner in einer der sechs regionalen Maschinenring-Geschäftsstellen zur Verfügung.