Die Waldpfleger: Arbeitsplatz Natur

Am Erlerberg werden mehrere Hektar Wald gepflegt. Für Bauern wie Roman und Toni ist das die ideale Zuverdienstmöglichkeit.

Jungbauer Roman aus Itter und Landwirt Toni aus Söll sind für eine Dickungspflege am Erlerberg im Einsatz. Im Waldstück am „Blasenhag“ der Agrargemeinschaft Erl wurden vor einigen Jahren nach Windwürfen mehrere Hektar Wald aufgeforstet, die nun ausgelichtet werden müssen – jede Menge Arbeit also, für die Waldaufseher Michael Hechl auf Bauern des Maschinenring zurückgreift.

Für Roman und Toni bedeuten Aufträge wie diese flexible Zuverdienstmöglichkeiten im Rahmen der landwirtschaftlichen Nebentätigkeit und eine gut bezahlte Ergänzung zur Arbeit am Hof zu Hause. Die beiden Naturliebhaber genießen die selbstständige Arbeit an der frischen Luft: auch beim Einsatz am Erlerberg, wo sie sich in der Kulisse des Inntals mit Blick bis zur Festung Kufstein durch das dicht bewachsene Waldstück auf gut 1.000 Meter Höhe arbeiten.

Arbeitsplatz Wald: Arbeiten mit besonderer Aussicht

Bevor die Arbeit losgeht, bleibt neben der Vorbereitung der Motorsäge und dem Fertigmachen der Schutzausrüstung noch ein Moment, um in der frischen Morgenluft dem Vogelgezwitscher zu lauschen und den Blick über das Inntal schweifen zu lassen. Kurz darauf ist vom Vogelgesang nichts mehr zu hören, und es bleibt auch keine Zeit mehr, die Aussicht zu genießen. Die Motorsägen wurden gestartet und die beiden schaffen hochkonzentriert Platz für die vielen Jungbäume.

Seit der Aufforstung sind in den vergangenen Jahren in diesem Abschnitt des Agrargemeinschaftswaldes nicht nur die Bäume gewachsen, sondern es haben sich auch viele unerwünschte Stauden und Sträucher ausgebreitet und nehmen damit den zukünftigen Holzbringern nun Licht und Nährstoffe weg. Aber auch zu viele Bäume auf zu engem Raum machen den Eingriff der beiden Forstarbeiter notwendig. Gezielt werden neben der starken Konkurrenzvegetation auch unförmige Jungbäume entfernt, um die zukunftsträchtigsten Bäume zu fördern und so schon jetzt für einen guten Ertrag bei der Endnutzung in mehreren Jahrzehnten vorzusorgen. Durch die Reduktion der Stammzahl und die Entfernung von Bedrängern wird so neben dem Zuwachs auch die Standfestigkeit der Jungbäume verbessert.

Flexibilität und Selbstständigkeit als größte Vorteile der Arbeit im Wald
Für Roman Lanzinger, Jungbauer am elterlichen Milchviehbetrieb Vordernasen in Itter, ist die Waldpflege die ideale Möglichkeit, neben der  Arbeit zu Hause ein zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften – unter anderem auch deshalb, weil der Naturbursch am liebsten draußen unterwegs ist. „Wir bewirtschaften rund 20 Hektar Grünland und haben neben 20 Milchkühen und 20 Jungtieren auch Schweine und Schafe. Auch die Rindermast und die Direktvermarktung von Fleisch sind ein wesentlicher Zweig unseres Betriebes. Die Waldpflege über den Maschinenring ist dazu die ideale Ergänzung, da ich mir die Zeiten, wann ich arbeite, selbst einteilen kann und dadurch für die Ernte- und Stallarbeit zu Hause bin. Mit einem fixen Dienstverhältnis wäre das nicht so einfach machbar“, erklärt der gelernte Schlosser, der über den Maschinenring auch Betriebshilfe auf anderen Höfen leistet und in der Grünraumpflege eingesetzt wird. Genau diese Abwechslung ist es, die der 27-Jährige schätzt.

Auch Toni Angerer, Bauer am Vorderlaiming-Hof in Söll, nutzt bereits seit mehr als 15 Jahren die verschiedenen Verdienstmöglichkeiten beim Maschinenring. Während er im Sommer Waldpflege- und Schwendarbeiten erledigt, räumt er im Winter Schnee auf den Bahnhöfen in
Bruckhäusl und in Kundl. „In den Sommermonaten sind meine 16 Kühe und 20 Stück Jungvieh auf der Alm in Jochberg, wodurch mir neben der Heuernte Zeit für die Waldarbeit beim Maschinenring bleibt“, so der 52-jährige Braunviehzüchter, der schon schon seit seiner Kindheit am liebsten im Wald unterwegs ist.

Die Forstarbeit, so sind sich die beiden einig, ist aufgrund der Flexibilität und Selbstständigkeit für Bauern eine ideale Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen. „Waldpflege und Schwendarbeiten sind anstrengend, aber der Verdienst, der Arbeitsplatz an der frischen Luft und die Zufriedenheit, die einem das Ergebnis beschert, machen es zu einer schönen und lukrativen Ergänzung zum Hofalltag“, ergänzt Angerer.

Einsatz- und Zuverdienstmöglichkeiten
Der Maschinenring bietet Landwirten in ganz Tirol laufend flexible Einsatzmöglichkeiten im Forstbereich. Neben der Waldarbeit im Rahmen der landwirtschaftlichen Nebentätigkeit – von der Aufforstung über die Dickungspflege bis hin zur Durchforstung – werden Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft auch im Rahmen eines Dienstverhältnisses oder auf Werkvertragsbasis, wie beispielsweise beim Leitungsfreischneiden, eingesetzt. Durch die vielfältigen Einsatzfelder haben Bauern auch ohne spezifische Fachausbildung die Möglichkeit, den Forstbereich des Maschinenring für Zuverdienst zu nutzen und die verschiedenen Tätigkeitsfelder kennenzulernen. Je nach Vorkenntnissen, Erfahrung und verfügbarer Zeit werden die Einsätze individuell abgestimmt. Auch bei Fragen rund um Versicherung und Meldepflichten unterstützt der Maschinenring.