50 Jahre Maschinenring
Es gleicht dem Rätsel um die Henne und dem Ei: Wer war vorher, der Maschinenring Osttirol oder der Maschinenring Schwaz? Sicher ist, beide feiern 2016 ihren 50. Geburtstag. Sie waren die ersten Maschinenringe, die in Tirol offiziell bestanden.
Die Jahre 1965 und 1966 sind rückblickend besonders entscheidend. Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP) gewinnt die Nationalratswahl, weshalb bei der SPÖ Bruno Kreisky die Führung übernimmt. Jahrzehntelang wird sich dieser Umstand auswirken. Im Sommer 1965 kommt es zu schweren und schmerzlichen Katastrophen in Osttirol, wo an zwei Tagen mehr als ein Viertel des Jahresniederschlages niedergehen. Das Unglück ist der Anlassfall für die Schaffung des heute noch wichtigen und wesentlichen Katastrophenfonds. Auch auf den noch nicht vorhandenen Maschinenring hat das Ereignis Einfluss. Denn die Not der betroffenen Bauern ist groß, die Idee des Maschinenring bereits bekannt.
Im Frühjahr treffen sich beinahe zeitgleich an zwei verschiedenen Orten Tirols je eine kleine Gruppe von Bauern, die eine Organisation gründen wollen. Es ist die Geburtsstunde der ersten Maschinenringe in Tirol.
Am 14. Februar und 23. März 1966 finden die Gründungsversammlungen in Lienz und Strass statt. „Wir waren früher dran, denn wir wollten den Osttirolern unbedingt zuvorkommen“, erinnert sich der Gründungsobmann des Maschinenring „Schwaz und Umgebung“ Adolf Pfandler heute. Die Gründungsdaten sind etwas komplizierter. Die Schwazer Bauern hatten sich zwar wirklich als erste konstituiert, formal gegründet hatten zuerst aber die Osttiroler. So hatte man in Strass zwar das Team, in Lienz aber die Eintragung ins Vereinsregister früher, wodurch heute beide irgendwie Erster sind. De facto sind beide beinahe zeitgleich entstanden. Das ist kein Wunder, die Bauern kannten sich und diskutierten gemeinsam über die Vorteile eines Maschinenrings.
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