Kleinod-Projekt Marchegg
Mähwerk und Mäh: ‚Kleinod-Projekt‘ sichert Erhalt von zahlreichen wertvollen Wiesenflächen im östlichen Niederösterreich. Der Maschinenring ist mit dabei!
Seit Spätsommer 2019 kümmern sich das Storchenhaus Marchegg, der Maschinenring NÖ-Wien und das WUK aus Gänserndorf gemeinsam erfolgreich um den Erhalt von wertvollen Naturflächen entlang von Thaya und March. Die Schafe vom WUK beweiden Wiesenflächen im südlichen Marchraum, während der Maschinenring Mäh- und Baggerarbeiten übernimmt. Geleitet wird das Projekt vom Verein March. Raum in Marchegg, besser bekannt unter dem Namen ‚Storchenhaus‘. „Dieses Projekt sichert den Erhalt dieser einzigartigen Natur-Kleinode in unserer Region“, so Gernot Haupt, Obmann des Vereines March.Raum und Bürgermeister von Marchegg.
In der March-Thaya-Region gibt es kaum mehr Weide- und Wiesenbewirtschaftung, wodurch viele für die Natur sehr wertvolle Flächen allmählich zuwachsen – oft auch mit invasiven, eingeschleppten Arten wie Robinien. Verschiedene übrig gebliebene ‚Kleinode‘ in der Region stellen die letzten Reste extensiver Grünlandnutzung dar. Sie beherbergen eine bedeutende Vielfalt an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, wie Ziesel, Hügelnelke, Sandgrasnelke oder Orchideen-Blauweiderich. Die Flächen benötigen regelmäßige Mahd oder Beweidung, damit diese als Grünland erhalten bleiben, und nicht verbuschen.
Im Rahmen des mit Landes- und EU-Mitteln geförderten ‚Kleinod-Projektes‘ kümmert sich nun das Storchenhaus Marchegg gemeinsam mit dem WWF, dem WUK aus Gänserndorf und dem Maschinenring um die Pflege dieser wertvollen Wiesenflächen. Dabei beweidet das WUK verschiedene Flächen mit Schafen, während der Maschinenring die Mahd von Flächen– entweder maschinell, oder in Handkraft – übernommen hat. Außerdem werden zwei verlandete Sutten wieder vertieft und bleiben somit als wertvolle Amphibiengewässer erhalten.
„Seitens der Bevölkerung gibt es große Anerkennung und Wohlwollen. Mit unseren 120 ‚WUK bio.schafe‘ leisten wir einen wertvollen Beitrag zu Landschaftspflege und Erhalt der Vielfalt an Thaya und March", so Ursula Königer vom WUK. Der Maschinenring übernimmt im Projekt die Herstellung und Pflege von Magerwiesen, das Freimachen von verschilften Biotopen oder das Entfernen von invasiven Neophyten. Bei größeren Flächen wird zusätzlich auf die Maschinen von regionalen Landwirten zurückgegriffen, welche etwa bei der Wiesenmahd und der Verwertung von Grünschnitt und Schilf eingesetzt wird.
„Für den Maschinenring ist es ein besonderes Anliegen, hier aktiv bei der Wiederherstellung von hochwertigen Lebensräumen für Insekten, Vögel und Amphibien unterstützen zu dürfen“, so Martin Schober, Leiter Forst und Energie beim Maschinenring Wien-Niederösterreich.
Insgesamt werden 18 verschiedene Kleinode an Thaya und March gepflegt, von Bernhardsthal bis Lassee. Das Projekt läuft bis 2021 und soll den Grundstein für eine langfristige Pflege von wertvollen Wiesenflächen legen.