"Über den Tellerrand g´schaut" - Mobile Geflügelschlachtung in Tirol

Die Nachfrage vieler Konsumenten nach Fleisch von regionalem Geflügel steigt seit einigen Jahren stetig, der derzeitige Selbstversorgungsgrad von Geflügelfleisch liegt in Österreich bei 72 %. Die Ausweitung des Angebotes wurde bisher durch die fehlende Möglichkeit einer regionalen Schlachtung, vor allem für Kleinbetriebe, gebremst. Nach über zweijähriger Projektphase gibt es in Tirol seit dem vergangenen Jahr eine innovative Lösung: Die Mobile Geflügelschlachtung, die der Maschinenring betreibt.

In Tirol vermarkten bisher nur wenige Pioniere Geflügelfleisch. Die Selbstversorgung mit Geflügelfleisch liegt lediglich bei rund einem Prozent. Ziel ist es, den Selbstversorgungsgrad schrittweise zu erhöhen. Mit der mobilen Schlachteinrichtung für Geflügel steht Landwirten nun eine optimale und unkomplizierte Lösung zur Verfügung. Gleichzeitig kann mit dem Wegfall von Tiertransporten ein wesentlicher Beitrag zu mehr Tierwohl und der Produktion von hochwertigen regionalen Lebensmitteln geleistet werden.

Innovative Lösung für die Schlachtung

Mit der Mobilen Geflügelschlachtung werden Tiroler Bauernhöfe bei der professionellen Schlachtung von Legehennen, Mastgeflügel, Enten, Puten und auch Gänsen unterstützt. Fachkundige, routinierte Metzger kommen mit dem Schlachtmobil direkt auf den Betrieb, vermeiden dadurch unnötige Tiertransporte und sorgen dafür, dass die Wertschöpfung durch den direkten Verkauf des Fleisches am Hof bleibt. Das Schlachtmobil ist mit allen erforderlichen Geräten und Vorrichtungen ausgestattet, von einer besonders schonenden elektrischen Betäubung, über „an das jeweilige Geflügel angepasste“ Schlachttrichter bis hin zu Brühkessel und Rupfmaschine. Im reinen, abgetrennten Bereich des Schlachtmobils wird mit dem Ausnehmen und der damit einhergehenden Fleischbeschau die finale Aufbereitung der Schlachtkörper durchgeführt. Die ordnungsgemäße Vorkühlung erfolgt anschließend im sogenannten Chill-Becken. Für die Kühlung der Schlachtkörper steht zusätzlich ein Kühlanhänger inkl. Abtropfwägen als Leihgerät zur Verfügung. Am Hof selbst bedarf es keiner besonderen Gegebenheiten. Vor Ort muss lediglich ein geeigneter, möglichst ebener Standplatz vorhanden sein. Es wird ein 16A-Starkstrom- und ein 3/4“-Wasseranschluss für den Betrieb des Hängers benötigt. Die Ableitung des Schmutzwassers erfolgt über den Kanal oder eine Güllegrube.

Auch für kleinere Betriebe interessant

Um die Kosten für die Betriebe so gering wie möglich zu halten, werden vom Maschinenring auch Touren oder Kettenschlachtungen organisiert. So profitieren auch Landwirte mit kleineren Partien von der innovativen Dienstleistung. Für viele Betriebe ist die Geflügelhaltung ein attraktiver Betriebszweig, jedoch ist die Anschaffung eigener Gerätschaften und der Bau von Schlachträumlichkeiten wirtschaftlich nicht umzusetzen. Mit dem neuen Modell der mobilen Geflügelschlachtung werden bäuerlichen Betrieben neue Wege in der Direktvermarktung und bei der Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten eröffnet. Mittlerweile gibt es die Mobile Geflügelschlachtung auch in Salzburg und Oberösterreich. Auch die Steiermark plant die Anschaffung.

Die Mobile Geflügelschalchtung des Maschinenring ist in Tirol seit dem letzten Jahr im Einsatz.

Das Angebot richtet sich nicht nur an große Betriebe, vor allem kleinere undmittlere Betriebe nutzen die Einrichtung in Tirol.