Mobile Geflügelschlachtung nun auch in Kärnten

Für Direktvermarkter gibt es im Geflügelbereich kaum Schlachtmöglichkeiten. Lange Tiertransporte quer durch das Land wären die Folgen. Mit einer neuen Lösung können Huhn & Co. nun in Kärnten regional aufwachsen und direkt am Hof geschlachtet werden.

Ein innovativer, mobiler Geflügelschlachtanhänger eröffnet Direktvermarktern neue Möglichkeiten, schließt eine Bedarfslücke und verhindert unnötige Lebendtiertransporte. Die Nachfrage nach regionalem Geflügelfleisch steigt seit Jahren stetig. Gleichzeitig ist das Thema Tierwohl in aller Munde. Die Gruppe jener Konsumenten wächst, die küchenfertiges Fleisch ohne vorangegangenen Lebendtiertransport kaufen wollen. Nach einigen Jahren Vorbereitungszeit hat der Maschinenring Kärnten in Kooperation mit dem Land Kärnten sowie der Landwirtschaftskammer Kärnten nun landesweit mit einer mobilen Geflügelschlachtung einen innovativen Lösungsansatz gefunden, um die Lücke zwischen Produzentenmöglichkeiten und Verbraucherwünschen zu schließen.

„Rund 40 Prozent der Projektosten wurden durch das Agrarreferat von LR Martin Gruber gefördert“, erzählt dieser bei der Präsentation des Schlachtanhängers im Agrarinnovationszentrum Kärnten. Innovation und Diversifizierung seien zwei wichtige Antworten auf die Frage, wie die Landwirtschaft in Zukunft Perspektiven für sich schaffen kann, sagt Gruber. „Ich glaube, dass dieses Projekt ein solcher innovativer Ansatz ist, der den Bauern Investitionskosten erspart, ihnen die Direktvermarktung erleichtert und mehr Wertschöpfung bringt“, so der Agrarlandesrat. Gleichzeitig werden auch zentrale Konsumentenwünsche damit berücksichtigt. Zum einen der Wunsch, auch das immer beliebtere Geflügelfleisch oder Geflügelprodukte direkt am Hof zu kaufen und zum anderen der Tierwohl-Aspekt. „Denn die Schlachtung am Betrieb bedeutet weniger Stress und kürzere Transportwege für die Tiere“, wie Gruber ausführt.

Landwirtschaftskammer-Präsident Siegrfried Huber ergänzt: „Die Investition in eigene Schlachträume und Geräte ist nicht nur mit hohen Investitionskosten und Auflagen verbunden, auch die Auslastung zur Abdeckung der Wirtschaftlichkeit ist insbesondere bei diesen einzelbetrieblichen Investitionen nicht immer gegeben. Nun ergeben sich für solche Betriebe neue Möglichkeiten.“

Der Maschinenring koordiniert als Betreiber die Einsatztermine und -routen. „In der gemeinschaftlichen Nutzung der mobilen Geflügelschlachtung durch überbetriebliche Zusammenarbeit via Maschinenring ergibt sich eine Kostenersparnis für den Einzelnen und es kann eine optimale Auslastung des Schlachtmobils garantiert werden“, erklärt Landesobmann Georg Scheiflinger. Das Angebot ist auch für kleinere Betriebe interessant. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, organisiert der Maschinenring für sie Touren oder Kettenschlachtungen. So profitieren auch Landwirte mit kleineren Partien von der innovativen Dienstleistung.

Was ist für den Einsatz des Schlachtmobils erforderlich?

  • - geeigneter, ebener Standort am Hof.
  • - Abflussmöglichkeit für Abwasser in der Nähe (Kanal, Güllegrube)
  • - Starkstromanschluss 16A.
  • - Wasseranschluss ½ Zoll.
  • - Behälter für Schlachtabfälle.
  • - Kühlmöglichkeit für Schlachtkörper.
  • Anmeldung beim Maschinenring:
  • - Bekanntgabe Schlachtmenge.
  • - Wunschtermin und Schlachtort.
  • - Bio-Betrieb oder Konventionell Je nach Biokontrollstelle sind unterschiedliche Formulare als Nachweis notwendig!
  • - Bekanntgabe Zufahrtsmöglichkeit (Engstellen, Spitzkehren, Sackgassen, etc.)

Kontakt:

  • Gregor Tschernitz, Maschinenring Feldkirchen
  • T. 05 9060 20313 oder 0664/60507804
  • E-Mail: gregor.tschernitz@maschinenring.at.