Birkenbesen und Buckelkorb

Ja es gibt sie noch – die Birkenbesen und Buckelkörbe von heimischen Bauernhöfen. Einer, der sie seit ca. 15 Jahren herstellt, ist Franz Loibnegger, Altbauer vlg. Sonntag aus Pölling bei St. Andrä.

Circa 100 Birkenruten werden zu kleineren Büscheln zusammengefasst und diese zu einem - wie wir ihn kennen - Besen gelegt. Für buschigere Besen werden zusätzlich kleinere Bündel eingeschoben. Mit Draht oder Haselholzstreifen („Wittilan“) wird alles eingefasst und der Besen gebunden. Danach wird er hinten und vorne in Form geschnitten. Der eingesetzte Originalstiel ist schwertmäßig zugespitzt und kann sich bei der Kehrarbeit nicht verdrehen.

Die gelochten Hölzer („Jöchlein“) für die Buckelkörbe werden aus Lindenholz hergestellt. Das Haselholz für die Bögen und die Flechtstreifen werden an feuchten Stellen auf der Saualpe geschnitten. Das Haselholz darf bei der Verarbeitung nicht zu trocken sein, es muss bei der Bearbeitung bieg- und spaltbar sein. Neben den Arbeitsutensilien für den Hof, die auch von Berufskollegen gefragt sind, gibt es auch etwas für´s Auge – sein geschnitztes Edelweiß aus Fichtenholz.

Seine Leidenschaften gelten neben dem bäuerlichen Handwerk noch der Jagd und vor allem seit der Jugend dem Harmonikaspielen. In der Region ist er als der „Sunnti-Franz“ bekannt und bei allen beliebt.

Darüber hinaus war er international unterwegs und hatte den ersten Auslandsauftritt 1997 für Schärdinger auf der Anuga, einer der größten und wichtigsten Lebensmittelmessen, in Köln. Weitere Stationen für den „Mountain man“ (lt. dortigen Medien) waren Auftritte bei der Sial in Paris, auf der Grünen Woche in Berlin oder auch mit EU-Delegationen in Brüssel. Ihn und seine „Quetschn“ kennen sowohl japanische Touristen als auch Ölscheiche. Er spielte auch schon für Claudia Schiffer als Alleinunterhalter auf.
Wir danken Sunnti-Franz für die Einblicke in das bäuerliche Handwerk und wünschen ihm und seiner Rosi weiterhin alles Gute und vor allem viel Gesundheit.