Salzburger Almweideprojekt weiterhin auf Erfolgskurs

Der Grundgedanke dieses Projektes begründet sich in der allgemeinen Klimaerwärmung. Für die Almbäuerinnen und -bauern bedeutet dies, dass auf den Almen heutzutage das Graswachstum um etwa zwei bis drei Wochen früher einsetzt und aufgrund dieser Verlängerung der Vegetationsdauer und der wärmeren Temperaturen in Höhenlagen mehr Futter wächst. Auf den Almen steht somit bei gleichbleibender Weidefläche mehr Futter zur Verfügung. Durch das Umsetzen eines standortangepassten Weidekonzeptes wir auf unseren Projektalmen versucht, die Futterfläche zu verbessern und eine Verbuschung und damit den Verlust wertvoller Weidefläche zu verhindern.

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Höhere Biodiversität und mehr Blühpflanzen auf der Reiterochsenalm in Ramgingstein.

Auf der Reiterochsealm in Ramingstein wurde das Projekt nun nach drei erfolgreichen Jahren abgeschlossen. Die Bewirtschafterfamilie ist aber überzeugt, dass sich die umgesetzten Maßnahmen sehr positiv auf die Entwicklung ihrer Almfläche ausgewirkt haben. Der im Rahmen des Projektes entwickelte Weideplan wird daher auch in den nächsten Jahren umgesetzt werden, um so die Almfutterfläche weiterhin zu erhalten und stetig zu verbessern. Bei der Flächenbegehung im Juni 2021 konnte man eindrucksvoll erkennen, dass ein gutes Weidemanagement sich auch positiv auf die Biodiversität auswirkt. Während der Weideruhe zwischen den einzelnen Umtrieben können sich auf den Flächen vielfältige, bunte Blühpflanzen etablieren.

familie.jpgMicheal Sedivy und seine Tochter Anna haben mit viel Engagement das Almprojekt umgesetzt. Am Bild mit Projektbetreuerin Petra Früstauer-Reiter.

Auch auf der Bräualm in Mittersill werden seit drei Jahren die Projektinhalte von der Familie Sedivy, welche die Alm als Hirten betreut sehr erfolgreich und viel Elan umgesetzt. „Ich habe an den sichtbaren Erfolgen selbst die größte Freude!“, meint Michael Sedivy, der die Alm seit Kindertagen kennt und weiß, welche Veränderungen durch das gezielte Weidemanagement herbeigeführt wurden. Auf der Bräualm weiden über 150 Stück Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen. Ein gutes Weidemanagement auf der Alm mit ca. 300 Hektar Bruttofläche umzusetzen war für den Almbesitzer Mathias Gassner und f<ür die Hirtenfamilie eine sehr große Herausforderung. Man hat es aber geschafft, dass den Tieren bis in den Spätsommer hinein ein qualitativ hochwertiges Futter zur Verfügung steht. Eines der Ziele die sich die Bewirtschafter gesetzt haben. Gesunde und gut entwickelte Tiere sind zudem der Lohn am Ende eines arbeitsreichen Almsommers.

Auf der Reicheralm in Dienten und auf der Weiglalm in Hochkrimml wird das Salzburger Almweideprojekt auch 2022 noch weitergeführt werden. Zudem gibt es laufend interessante Veranstaltungen zum Thema Almwirtschaft. Informationen zum Projekt gibt es bei Projektbetreuerin Petra Fürstauer-Reiter von der BBK Zell am See unter der Tel. 06542/72393-565

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Ein früher Auftrieb ist ein wichtiger Eckpfeiler des erfolgreichen Weidemanagements. Auf den Projektalmen erfolgt der Auftrieb nun ca. 10 bis 14 Tage eher – das ist notwendig um zu verhindern, dass der im Frühsommer sehr rasch wachsende Aufwuchs „überständig“ und „alt“ wird.