Maschinenring-Cluster Veranstaltung: Mehr als 400 Teilnehmer bei den Feldfutter-Grünlandabenden

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Der rege Besuch bei den beiden salzburgweiten Grünlandabenden des Maschinenring spiegelten das große Interesse der Landwirte und Landwirtinnen am Thema „Klimafittes Grünland" wieder. Sowohl bei der Veranstaltung in Lamprechtshausen, als auch in Radstadt, wurde dabei gezielt auf den Feldfutterbau und seine Vorteile eingegangen, denn die beiden Hitzesommer 2019 und 2018 haben regionsweise große Ernteeinbußen verursacht. Es zeigt sich, dass eine gute und trockenheitsverträgliche Pflanzenzusammensetzung immer wichtiger wird. Besonderes Augenmerk galt bei den Grünlandabenden daher dem Anbau von Luzerne und den neuen Knaulgras-Sorten. Aber nicht nur die Sortenauswahl bzw. die Pflanzengattung trägt zu guten Erträgen bei, auch die Bewirtschaftung und eine angepasste Düngung (Bodenproben ziehen!) spielen eine bedeutende Rolle. Bei den Flächenbegehungen und den Maschinenvorführungen konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über den Feldfutteranbau im Dauergrünland machen.

mr_agrarbereichsleiterin_elisabeth_neureiter.jpgElisabeth Neureiter, Agrarbereichsleiterin des Maschinenring Salzburg

„Die Grünlandbewirtschaftung steht immer wieder vor neuen pflanzenbaulichen Herausforderungen. Klimafitte Nachsaaten mit der richtigen Sortenauswahl und die Schädlingsbekämpfung sind Themen, denen wir uns in der Salzburger Landwirtschaft in der Zukunft vermehrt stellen müssen.“

 

Was ist Feldfutter?

Beim Feldfutterbau werden Klee, Luzerne und Gräser bzw. Mischungen der drei Pflanzengattungen gezielt auf Wiesen oder in der Fruchtfolge von Äckern angebaut/eingesät. Feldfutter hat den großen Vorteil, dass es über einen längeren Zeitraum betriebseigenes, hochwertiges und für Rinder sehr schmackhaftes Grünfutter in gleichbleibend hoher Qualität liefert. Mit der Beachtung der richtigen Saatgutauswahl, der Anbau- und Erntezeitpunkte und der Auswahl der geeigneten Konservierungsmethode kann so extrem hochwertiges Futter von den eigenen Flächen gewonnen werden. Das spart Kraftfutter, schont das Geldbörserl und reduziert Futtermittel-Importe.

 

Reinhard Resch von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein

„Die bedarfsgerechte Proteinversorgung von Rindern ist kostenintensiv und auf Import von Protein angewiesen. Daher wäre die Bedarfsdeckung mit Protein aus heimischer Futterproduktion erstrebenswert. Der Feldfutterbau bietet auf ackerfähigen Standorten ideale Voraussetzungen für Futtererträge von etwa 10 Tonnen TM und je nach Leguminosenanteil in der Mischung Proteinerträge zwischen 1.000 und 1.500 kg je Hektar und Jahr. Mit dem Ertrag von 1.000 kg Protein aus dem Feldfutter können rund 2.100 kg Soja (HP-Qualität mit 48 % Protein) ersetzt werden. Feldfuttermischungen werden in der Regel 2 bis 3 Jahre lang genutzt."

 

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Bodenbearbeitung und Nachsaat durch Rotoregge und Streifenfräse: Technikvorführung, Fachinformation und Praxiswissen mit den Fachreferenten der LWK Salzburg DI Elisabeth Neudorfer (links) & DI Matthias Greisberger (mitte) und Praxisexperte MR-Agrarkundenbetreuer Manfred Tanner (rechts).

 

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Grünlandabend Radstadt vlnr: Mag.(FH) Ing. Elisabeth Neureiter (Agrarbereichsleiterin MR Salzburg), DI Matthias Greisberger (LWK Salzburg), DI Elisabeth Neudorfer (LWK Salzburg), Harald Thurner, (BBK St. Johann), Andreas & Maria Haym (Untersulzberghof), BBK Obmann und Bundesrat Silvester Gfrerer, DI Reinhard Resch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) und Jakob Saller (Geschäftsführer Maschinenring Pongau).

 

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Grünlandabend Lamprechtshausen: Fachkundige ExpertInnen und die hervorragende Zusammenarbeit mit den beiden Demonstrationsbetrieben der Fam. Gangl und Fam. Zauner, der LWK Salzburg, der Landjugend Salzburg und den beiden HBLA-Ursprung-Schülern Michael Gangl und Martin Zauner ließen die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden.

 

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DI Reinhard Resch demonstrierte in Radstadt wie die Bestimmung des aktuellen Ertragsgewichtes erfolgen kann. Hierzu wird 1 m2 des Grünlandes abgesteckt, per Hand abgemäht und in einem Sack gewogen. Dieses Gewicht ist theoretisch auf der Fläche vorhanden, es muss nur noch der Ernteverlust abgezogen werden. Auch der ORF Salzburg zeigte sich sehr interessiert am Thema Grünland im Klimawandel und erstellte einen ausführlichen Fernseh-Beitrag.

 

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